Ryan Reynolds und Hugh Jackman in Deadpool 3 © 2023 20th Century Studios/Marvel Studios
Quelle: Deadline
Erinnert Ihr noch daran, als Marvel-Filme noch richtige Events waren, die aus der Masse herausstachen? Diese Zeiten sind vorbei und der Marvel-Overkill im Kino und im Fernsehen zeigte sich deutlicher denn je, als The Marvels vergangenes Wochenende bitterböse an den Kinokassen floppte. Während der Vorgänger Captain Marvel zwischen Avengers: Infinity War und Avengers: Endgame mit Riesenhype in die Kinos kam, mehr als eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen einspielte und mehr als zwei Millionen Zuschauer:innen in die deutschen Kinos lockte, wird die Fortsetzung nicht einmal die Hälfte dieser Zahlen erreichen, möglicherweise nicht einmal ein Drittel. Mit Ant-Man and the Wasp: Quantumania musste das MCU dieses Jahr bereits den ersten waschechten Kassenflop wegstecken, doch The Marvels ist ein regelrechtes kommerzielles Desaster.
Wie konnte es nur vier Jahre, nachdem Avengers: Endgame alle Rekorde brach, zu diesem tiefen Fall kommen? Sicherlich hat die qualitativ gemischte Ausbeute und die Richtungslosigkeit des MCU nach der Infnity Saga dazu beigetragen. Aber auch die Übersättigung mit Marvel-Helden im Kino und bei Disney+ hat das MCU des bisherigen Eventcharakters beraubt. Seien wir ehrlich: The Marvels kostete zwar mehr als $200 Millionen, fühlt sich aber trotzdem an wie das Marvel-Abenteuer der Woche.
Abgesehen von der Corona-Zwangspause 2020, gab es nach 2012 kein Jahr, in dem nicht mindestens zwei MCU-Filme in die Kinos kamen. Häufig waren es drei, manchmal sogar vier. Doch äußere Umstände zwingen Marvel dazu, nächstes Jahr ein wenig auf die Bremse zu treten. Zwar wurde der Schauspielerstreik vor wenigen Tagen beendet, für etliche Produktionen, deren Dreharbeiten mittendrin unterbrochen wurden, war es jedoch zu spät. Deshalb wurde Deadpool 3, in dem Ryan Reynolds als Merc with a Mouth sein MCU-Debüt feiern wird, von seinem bisherigen Starttermin am 3.05.2024 auf den 26.07.2024 in den USA verschoben und dürfte zwei Tage zuvor in Deutschland zu sehen sein. Der bisherige Platzhalter des Juli-Starttermins, Captain America: Brave New World, wandert dafür ins darauffolgende Jahr ab und wird erst im Februar 2025 anlaufen. Damit ist bleibt Deadpool 3 der einzige MCU-Film nächstes Jahr und trägt zudem als erster MCU-Film überhaupt ein R-Rating.
Bevor einige Marvel-Fans jedoch verzweifeln: Keine Sorge, Sony sorgt für Nachschub und wird 2024 gleich drei Filme aus dem Spider-Man-Universum veröffentlichen: Madame Web, Kraven the Hunter und Venom 3.
Nach diesjährigen MCU-Enttäuschungen – Guardians of the Galaxy Vol. 3 natürlich ausgenommen – könnte Deadpool 3 genau das was, was das MCU dringend braucht: ein großes Event. Mehr als sechs Jahre werden seit Deadpool 2 vergangen sein. Die Erwartungen an die Rückkehr von Reynolds in seiner Paraderolle sind hoch, erst recht seit wir wissen, dass er diesmal auch Hugh Jackman als Wolverine im Gepäck hat. Zudem schwirren unzählige Gerüchte über prominente Gastauftritte aus dem gesamten MCU und dem X-Men-Universum von Fox herum. Bestätigt wurde bislang lediglich Jennifer Garners Rückkehr als Elektra aus Daredevil und dessen Spin-Off Elektra. Das ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Gerüchten zufolge könnten wir in Deadpool 3 die Rückkehr mehrerer MCU-Mutanten erleben sowie die Debüts von Channing Tatum als Gambit und Taylor Swift (!) als The Dazzler.
Die Kernbesetzung der ersten zwei Deadpool-Filme ist natürlich aus mit von der Partie: Morena Baccarin als Vanessa, Stefan Kapičić als Colossus, Leslie Uggams als Blind Al, Karan Soni als Dopinder, Shioli Kutsuna als Yukio, Brianna Hildebrand als Negasonic Teenage Warhead und Rob Delaney als Peter. Leider wird Zazie Beetz als Domino aus Deadpool 2 nicht zurückkehren. Eine noch unbekanntem Schurkenrolle übernimmt "The Crown"-Darstellerin Emma Corrin, während "Succession"-Star Matthew Macfadyen einen geheimen Charakter spielt. Kürzlich hat Ryan Reynolds außerdem verraten, dass Dogpool, die schräge Hundeversion von Deadpool aus einem alternativen Universum, in dem Film eine Rolle haben wird.
Shawn Levy, der mit Reynolds bereits an Free Guy und The Adam Project und mit Jackman an Real Steel zusammengearbeitet hat, übernahm die Regie von Deadpool 3. Es ist auch sein allererster R-rated Film und er hat den Fans, die eine Weichspülung der Reihe durch Disney befürchteten, Hardcore-Gewalt versprochen. Außerdem hat er kürzlich verraten, dass eine Szene des Films von dem ikonischen Lichtschwerduell aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter inspiriert sei. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Reynolds, Zeb Wells ("Robot Chicken") und den Deadpool-Originalautoren Rhett Reese und Paul Wernick.
Freut Ihr Euch auf Deadpools Rückkehr nächstes Jahr?