Daisy Ridley in Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers © 2019 Walt Disney Pictures
Quelle: Michael Eisner Twitter
Wie Ihr bereits meiner Kritik zu Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers entnehmen konntet, war ich nur wenig begeistert von dem antiklimatischen Abschluss der Skywalker-Saga. Tatsächlich ist meine Einschätzung des Films beim weiteren Nachdenken in meinen Augen sogar noch weiter gesunken, während Die letzten Jedi beispielsweise über die Zeit bei mir hinzugewonnen hat.
Wenn man sich den Kritikerspiegel zum Film anschaut, stehe ich mit meiner Enttäuschung nicht alleine da. Doch Der Aufstieg Skywalkers hat in etwa das geschafft, was sich Disney von dem Film erhoffte. Mit tonnenweise Fanservice hat er die zerrissene Fangemeinde nach Die letzten Jedi halbwegs wieder besänftigt und unter regulären Kinogängern kommt der Film deutlich besser an als sein Vorgänger. Man muss zugeben, dass das Studio aus der Perspektive keinen leichten Ausgangspunkt hatte und vermutlich das Beste daraus machte, um den Massen halbwegs zu gefallen.
Nun äußerte sich jemand zu dem Film, der Disney durch eine der Schlüsselperioden des Studios führte, bevor er es vor der Marvel- und Star-Wars-Phase verlassen hat. Michael Eisner war der CEO von Walt Disney Studios von 1984 bis 2005. Unter ihm erlebte Disney die Renaissance der Zeichentrickfilme mit Arielle, Aladdin, Der König der Löwen und Pocahontas. Bob Iger hat 2005 den Posten übernommen und leitete eine neue Ära des Erfolgs und der Expansion des Studios ein, die es endgültig als größten Powerplayer in Hollywood etablierte.
Ohne Bindung an sein altes Studio ließ Eisner über Twitter seinen Gedanken zu Der Aufstieg Skywalkers freien Lauf und sein Lob fiel bestenfalls verhalten aus. Er nannte den Film akzeptabel, was im Prinzip mit meiner Fazit-Einschätzung als "vertretbar" übereinstimmt. Beides ist nicht unbedingt, was man für ein großes Franchise-Finale hören will. Besonders kritisiert er die Emotionslosigkeit des Films. Dafür schwärmte Eisner von der Serie "The Mandalorian" und bezeichnete Jon Favreau sogar als neuen George Lucas: (aus dem Englischen)
Der Aufstieg Skywalkers ist ein akzeptabler Film, viel Plot und Fan-Beglückung, aber etwas emotionslos, während "The Mandalorian" auf Disney+ den Serienschöpfer Jon Favreau als neuen George Lucas etabliert, was Robert Iger vorausgesehen hat.
Daisy Ridley spielte in dem Film mit einem einzigen Gesichtsausdruck: Staunen/Angst bis zum Ende des Films, wenn sie ihren Namen enthüllt. Das meinte ich damit, dass dem Film Emotionen fehlten.
Schnell stellte er jedoch klar, dass seine Bemerkung nicht von Ridleys mangelndem Talent sprach:
In meinem vorigen Kommentar wollte ich nicht andeuten, dass Daisy Ridley schlecht gespielt habe. Im Gegenteil, sie war exzellent. Die Wahl von Reys Einstellung war bewusst und Teil der Philosophie des Charakters.
Abgesehen davon, dass ich weniger Probleme damit hatte, wie Daisy Ridleys Auftritt in dem Film war, kann ich seinen Ausführungen nicht viel hinzufügen. "Akzeptabel" ist leider die beste Beschreibung für den Film. Ob Jon Favreau nun der neue George Lucas ist, darüber kann man sich natürlich streiten, denn so gut Favreau in der Star-Wars-Film auch zurechtkommt, spielt er weiterhin in dem Sandkasten, den Lucas überhaupt erst gebaut hat. Damit dieser Vergleich zutrifft, müsste Favreau schon selbst ein eigenes Universum ausdenken, etwas wofür Lucas schließlich die Anerkennung gebührt.
Eisners Original-Tweets könnt Ihr unten nachlesen:
#RiseofSkywalker is an acceptable film, a lot of story and fan delights but somewhat emotionless, while #TheMandolorian on @disneyplus establishes show creator @Jon_Favreau as the new George Lucas which @RobertIger had the foresight to declare.
— Michael Eisner (@Michael_Eisner) December 31, 2019
https://twitter.com/Michael_Eisner/status/1212535180851736580