Ron Howard über Der dunkle Turm: "Es hätte Horror sein müssen"

Idris Elba in Der dunkle Turm © 2017 Sony Pictures

Quelle: Happy Sad Confused

Nach jahrelanger Entwicklungszeit, in der das Projekt Regisseure, Autoren und das Grundkonzept wechselte, schaffte es Stephen Kings Horrorfantasy-Epos "Der dunkle Turm" vorletztes Jahr in die Kinos. Im gleichen Jahr, in dem mit Es die erfolgreichste und eine der besten King-Adaptionen erschienen ist, war Der dunkle Turm ein wirklich ernüchterndes Erlebnis, das in keiner Weise der fantasievollen, abgefahrenen, intelligenten Vorlage gerecht wurde. Auch die hochkarätige Besetzung von Idris Elba als Revolvermann Roland Deschain und Matthew McConaughey als sein teuflischer Widersacher haben den Film nicht gerettet. Zu den vielen Fehlentscheidungen gehörte, den Film als Fortsetzung der Romanreihe anstelle einer direkten Adaption anzulegen und ihn zudem fürs jugendliche Publikum mit einer PG-13-Freigabe zu drehen.

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Das bereut inzwischen auch Produzent Ron Howard, der lange Zeit als Regisseur gesetzt war und viel Herzblut in die Verfilmung steckte: (aus dem Englischen)

Ich denke, es hätte Horror sein müssen. Ich denke, dass sowohl in unseren Köpfen als auch denen des Studios die Vorstellung existierte, dass es PG-13 und das Abenteuer des Jungen sein könnte… Ich denke, wir haben wirklich den Fehler gemacht, nicht… Ich meine, ich bin nicht sicher, ob wir diesen Film hätten machen können, aber ich denke, wenn, dann hätten wir einen düstereren, härteren Look machen können und eine Charakterstudie des Revolverhelden machen können, anstelle einer von Jake. Rückblickend denke ich, dass es aufregender gewesen wäre. Wir hatten immer das Gefühl, uns etwas zurückhalten zu müssen, und letztlich war es das.

Howard ist also auch endlich zu der Erkenntnis gekommen, die die meisten bereits hatten, noch bevor der Film veröffentlicht wurde. Hurrah!

Ursprünglich wollte Howard Der dunkle Turm als eine Film-Trilogie inszenieren, die zusätzlich eine mit ihr verbundene TV-Serie aus zwei Staffeln bekommen hätte. Dieser ambitionierte Plan wurde aber letztlich zugunsten einer sehr schlanken Verfilmung verworfen.

Rückblickend bereut Howard, dass das Projekt nicht von Anfang an als TV-Serie angegangen wurde:

Die andere Sache wäre, vielleicht direkt eine Serie daraus zu machen. Es ist enttäuschend, weil ich so viel da reingesteckt habe, und manchmal passiert das bei solchen Projekten, wenn alle die besten Absichten haben. Man zieht gemeinsam an einem Strang und dann fragt man sich: "War das der richtige Strang?" Und ich würde nicht sagen, dass wir bei allem Kompromisse getroffen haben. Ich denke, dass wir vielleicht zu sehr darauf gehört haben, von dem wir dachten, dass der Markt das möchte, anstatt auf die Essenz dessen, was Stephen King uns gegeben hat.

Genau das geschieht jetzt. Seit diesem Monat wird für Amazon Prime eine Serienadaption von "Der dunkle Turm" gedreht, die vom jungen Roland handelt, gespielt von Sam Strike. Die Serie soll ein komplettes Reboot werden, jedoch auch nicht beim ersten von Kings Romanen ansetzen. Michael Rooker ("The Walking Dead") und Jerome Flynn ("Game of Thrones") spielen darin mit. Neues Spiel, neues Glück?

 

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