© 2017 Sony Pictures
Quelle: Deadline
Letztes Jahr wurden nach jahrelanger Planung erstmals zwei der wichtigsten Werke aus Stephen Kings gesamtem Schaffen für die Leinwand adaptiert. Die Ergebnisse hätten jedoch kaum unterschiedlicher ausfallen können. Während Es zum Kinophänomen wurde, das Zuschauer und Kritiker gleichermaßen begeistert hat und Warner Bros. einen Haufen Asche einbrachte, wurde Der dunkle Turm keineswegs der epischen Fantasy-Romanreihe gerecht, auf der der Film basierte. Nachdem das Projekt über die Jahre verschiedene Regisseure kommen und gehen sah und ambitionierte Pläne, bestehend aus einem Film-Franchise und einer parallel laufenden TV-Serie angekündigt wurden, hat der Kinofilm überhaupt keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Bei einem Budget von $60 Mio, spielte er weltweit knapp $113 Mio ein – weniger als Es alleine an seinem Startwochenende in den USA eingenommen hat.
Die Box-Office-Performance und die allgemeinen Reaktionen auf den Film machten eine Fortsetzung sehr unwahrscheinlich. Doch die Serienpläne hat Sony dennoch nicht verworfen. Ursprünglich sollte die Serie zum Teil auf dem vierten ("Glas") und achte ("Wind") Roman des "Der dunkle Turm"-Zyklus beruhen und hauptsächlich von der Kindheit und Jugend des Revolverhelden Roland erzählen. Idris Elba und Tom Taylor sollten als Roland und Jake zumindest in Gastauftritten zurückkehren und der ehemalige "The Walking Dead"-Showrunner Glen Mazzara würde als Showrunner übernehmen. Nikolaj Arcel, der Regisseur des Kinofilms, hat verraten, dass er selbst Teile des Drehbuchs der Pilotfolge geschrieben hat.
Die Enttäuschung des Films machte diese Pläne jedoch möglicherweise zunichte. Stephen King selbst deutete Ende letzten Jahres an, dass die Serie ein komplettes Reboot werden könnte.
Die Serie macht jetzt konkrete Fortschritte, denn Amazon Studios hat sich dieser für seine Streaming-Plattform Amazon Prime angenommen. Neben einer Serie aus der Welt von Tolkiens "Der Herr der Ringe" soll "Der dunkle Turm" eine weitere epische, erwachsene Fantasyserie für den Anbieter werden. Ob Mazzara weiterhin als Showrunner fungiert und wo die neue Serie ansetzen wird, ist noch unklar.
Ich spreche vermutlich nicht nur für mich, wenn ich sage, dass in diesem Fall ein kompletter Neustart und eine "konventionelle" Adaption (anstatt eines Quasi-Sequels wie der Film) vielleicht die beste Idee wäre. Im Kino hätte es Der dunkle Turm sowieso schwer gehabt, eine angemessene Umsetzung zu finden. Wie auch George R.R. Martins "Das Lied von Eis und Feuer" eignet sich die Reihe am besten für eine Serienadaption, die den Komplexitäten der Geschichte gerecht werden würde.