Linda Blair in Der Exorzist (1973) © Warner Bros. Pictures
Quellen: Deadline, Total Film, Linda Blair Twitter
Ab voraussichtlich 12. Oktober darf wieder Erbsensuppe über die deutschen Leinwände gekotzt werden: Der erste Teil von David Gordon Greens Requel- (danke an Mindy im fünften Scream) bzw. Legacy-Sequel-Trilogie zu Der Exorzist ist pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum offiziell im Kasten.
Stolze 400 Millionen US-Dollar haben es sich Universal Pictures und ihr TV-Ableger Peacock kosten lassen, um das auf William Friedkins Horror-Meisterwerk von 1973 basierende Franchise zusammen mit dem erfolgsverwöhnten Genre-Studio Blumhouse (u.a. Der Unsichtbare, M3GAN) fortführen zu dürfen. Dabei soll der erste Teil definitiv als Kinofilm ausgewertet werden, während für die beiden Folgefilme optional auch ein Peacock-exklusiver Release möglich ist.
Während Oscar-Gewinnerin Ellen Burstyn in ihrer Rolle als Chris MacNeil, der Mutter der im Original vom Dämonen Pazuzu besessenen jungen Regan, zurückkehrt hat man wohl bei Linda Blair als ikonischer Satansbraten nicht angefragt, wie sie über ihren Twitter-Account vermelden ließ:
#TheExorcist pic.twitter.com/MXU5axqSNz
— Linda Blair (@RealLindaBlair) July 26, 2021
In einem Interview mit Total Film hat Regisseur Green zumindest angeführt, dass es sich bei seinem Der Exorzist und dessen Sequels um Werke handeln wird, die zwar eine Fortsetzung des Originals sind, dabei aber weder John Boormans sehr zerfahrenen Exorzist II – Der Ketzer, William Peter Blattys sträflichst unterschätzten Der Exorzist III noch Paul Schraders schwierige Vorgeschichte Dominion: Exorzist – Der Anfang des Bösen zwingend ignorieren werden.
Aus dem Englischen:
Ich mag all die Der-Exorzist-Filme. Und ich mag sie nicht nur – ich denke, sie fallen alle in die akzeptierte Mythologie, die mir vorschwebt. Es ist nicht so, dass ich sage: 'Stellt Euch vor, Exorzist II ist nie passiert'. Es ist schön dass es ihn gibt. Es ist schön dass es sie alle gibt, und ich genieße sie alle.
Werden wir im Verlauf den Dämonen Pazuzu also wieder in Form einer Heuschreckenplage umherwandeln sehen, wie in Boormans Version? David Gordon Green und seine Story-Kameraden Danny McBride und Scott Teems halten sich die Möglichkeit scheinbar offen. Ja, das ist natürlich die gleiche Chaos-Truppe, die den berühmten Schlitzer Michael Myers in einer ebenfalls von Universal und Blumhouse produzierten Legacy-Sequel-Trilogie mit Jubiläums-Charakter mit großem Kassenerfolg verheizt hat. Während beachtlich viele Anhänger dieser Reihe den eigentlich schon völlig wertlosen Halloween von 2018 als besonders gute Fortsetzung gelobt haben, habe ich tatsächlich schon von Sekunde eins den Braten gerochen (Schulterklopfen!) und darin nicht mehr als ein blutigeres, lauteres und, ja, schlechteres Halloween H20 mit einer Jamie Lee Curtis mit übler Frisur erkannt. Mit dem trotz brisantem Mob-Subplot extrem stumpfen Halloween Kills und dem nur oberflächlich originellen, unfreiwillig komischen Halloween Ends habe ich mit meiner frühen Negativ-Diagnose Recht behalten, weshalb ich auch ohne jegliche positive Erwartung Greens Exorzist-Trilogie (gibt es dann später auch wieder Exorcist Kills und Exorcist Ends?) entgegenblicke und im besten Fall dümmliche Schockbuster-Unterhaltung erhoffe. Denn zumindest ein Kassenerfolg dürfte auch bei mangelnder Qualität schon aufgrund der Legacy-Reputation und der sicher aggressiven Marketing-Strategie garantiert sein. Ich tunke mein Popcorn schonmal vorsorglich in Weihwasser!
Inhaltlich soll sich diesmal der verzweifelte Vater eines besessenen Kindes auf der Suche nach Menschen mit ähnlichen Erfahrungen an die bereits genannte Chris MacNeil um Hilfe wenden. Neben Ellen Burstyn werden Ann Dowd (Compliance), Leslie Odom Jr. (Glass Onion: A Knives Out Mystery), Sugarland-Sängerin Jennifer Nettles sowie Raphael Sbarge, Okwui Okpokwasili, Lidya Jewett und Olivia Marcum als Cast an Bord sein.
Wie ist es mit Euch, versetzt Euch eine von David Gordon Green inszenierte und zusammen mit Danny McBride erdachte Fortführung von Der Exorzist in Euphorie?