Der Exorzist: Mike Flanagan wird "eine radikale Neuinterpretation" inszenieren

Als Universal vor drei Jahren $400 Mio für die Rechte an neuen Sequels zu William Friedkins Horrorklassiker Der Exorzist hingeblättert hat, haben viele Beobachter die Augenbrauen skeptisch hochgezogen. Für ein Horror-Franchises ist das eine präzedenzlos hohe Summe gewesen, insbesondere da keiner der bisherigen Nachfolger zum Originalfilm ein nennenswerter kommerzieller Erfolg war.

Doch Universal hatte gute Gründe, optimistisch zu sein. Mit Produktionsfirma Blumhouse und Regisseur David Gordon Green sollten dieselben kreativen Köpfe Der Exorzist drei neuen Filmen zurückbringen, deren neue Halloween-Trilogie mit Jamie Lee Curtis fast eine halbe Milliarde US-Dollar erwirtschaftet hat. Schließlich ist Der Exorzist inflationsbereinigt immer noch der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten und gilt als noch größerer Genre-Meilenstein als Halloween. Außerdem stehen Exorzismus- und Besessenheitshorrorfilme dank Conjuring und Co immer noch hoch im Kurs. Beste Voraussetzungen also für einen neuen Riesenhit mit bekanntem Titel. Universal war sich sogar so siegessicher, dass der zweite Film mit dem Titel The Exorcist: Deceiver für einen Kinostart an Ostern 2025 angekündigt wurde, bevor Der Exorzist: Bekenntnis letztes Jahr überhaupt in die Kinos kam.

Doch während Franchise-Revivals wie Saw X und Evil Dead Rise letztes Jahr große Erfolge in der Kritik und an den Kinokassen feierten, ging Der Exorzist: Bekenntnis sang- und klanglos unter. In der Kritiken wurde er verrissen, die meisten Kinogänger:innen zuckten nach dem Film bestenfalls mit den Schultern. Ein weltweites Einspiel für $137 Mio ist an sich gar nicht mal so schlecht für einen Horrorfilm, jedoch nicht, wenn das Studio zuvor 400 Millionen für die Rechte bezahlt hatte.

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Die Konsequenzen wurden schnell gezogen: David Gordon Green ist als Regisseur des nächsten Films ausgestiegen und kurz darauf wurde The Exorcist: Deceiver komplett vom Startplan genommen. Natürlich hat Universal das Franchise nicht aufgegeben, schließlich ist das ganze Geld ja schon bezahlt, doch das Studio brauchte dringend jemanden, um das Ruder zu übernehmen und das Franchise auf Erfolgskurs zu bringen.

Fündig wurden Universal und Blumhouse mit jemandem, der in Vergangenheit schon ein anderes Horror-Franchise "gerettet" hat. Mike Flanagan, der das erstaunlich gute Prequel zum grottenschlechten Horrorfilm Ouija inszenierte, wurde angeheuert, um Der Exorzist seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Bisherige Trilogie-Pläne wurden verworfen und Flanagans Film wird keine direkte Fortsetzung zu Der Exorzist: Bekenntnis sein (Gott sei Dank!), sondern eine brandneue Geschichte und laut Flanagans Ankündigung "eine radikale Neuinterpretation" des ikonischen Franchises.

Nach seinem Durchbruch mit Oculus, Still und Ouija: Ursprung des Bösen wird Flanagans unbetitelter Der Exorzist die vierte Zusammenarbeit zwischen dem Filmemacher und dem Studio werden.

Ich oute mich als jemand, der noch nie ein Riesenfan des Originalfilms war (auch wenn ich seine technische Finesse und seinen Einfluss auf das Genre anerkennen kann) und auch Exorzismushorror nicht so viel abgewinnen kann, doch Flanagans Verpflichtung ist das Beste, was diesem Franchise passieren konnte. Der Regisseur der Stephen-King-Verfilmungen Das Spiel und Doctor Sleeps Erwachen sowie Schöpfer der Netflix-Horrorserien "Spuk in Hill House", "Spuk in Bly Manor", "Der Untergang des Hauses Usher" und "Midnight Mass" ist einer der besten und zuverlässigsten Genre-Filmemacher seiner Generation, der noch nie schlechte Arbeit abgeliefert hat.

Habt Ihr Interesse an einem neuen Der-Exorzist-Film?

Quelle: Deadline

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