Der US-amerikanische Independent-Filmemacher Trey Edward Shults lässt sich in keine Schublade stecken. Sein Regiedebüt feierte er 2015 mit dem ungewöhnlichen Drama Krisha, benannt nach seiner Tante, die auch Hauptrolle gespielt hat. Seine Folgefilm It Comes at Night kam zwei Jahre später und hätte kaum unterschiedlicher sein können. Der beklemmende, Paranoia-geladene Psychohorrorfilm begeisterte Kritiker und polarisierte das Publikum, das einen konventionellen Horrorfilm erwartet hat. Nach It Comes at Night wurde Shults als neuer Star der Arthouse-Horrorszene m Gleichen Atemzug mit Ari Aster (Hereditary – Das Vermächtnis) und Robert Eggers (The Witch) genannt, doch statt im Genre zu bleiben, drehte er das bewegende Drama Waves über eine afroamerikanische Familie, die durch eine Tragödie zerrissen wird.
Nach einer sechsjährigen Pause kehrt Shults dieses Jahr mit seinem vielfach verschobenen vierten Film in die Kinos zurück, Hurry Up Tomorrow. Im Begleitwerk zu seinem gleichnamigen Album spielt der Musiker Abel "The Weeknd" Tesfaye darin eine fiktive Version von sich selbst, die an Schlafstörungen leidet und am Rande eines Nervenzusammenbruchs steht. Die Begegnung mit einer geheimnisvollen Fremden (Jenna Ortega) stürzt ihn in eine existenzielle Odyssee.
Auf Shults' nächsten Film werden wir hoffentlich keine weiteren sechs Jahre werden müssen. Wie das Online-Portal World of Reel berichtet, soll er für Warner Bros. das Remake des Science-Fiction-Horrorfilms Der Höllentrip (OT: Altered States) inszenieren. Oscargewinner William Hurt spielte im Originalfilm von 1980 einen Psychopathologen an der Columbia University, dessen Selbstversuche mit Drogen in einem Isolationstank nicht nur sein Bewusstsein erweitern, sondern ihn selbst auf erschreckende Weise verwandeln.
Der kontroverse britische Regisseur Ken Russell inszenierte den Film, der auf der Romanvorlage "Die Verwandlungen des Edward J." des oscarprämierten Drehbuchautors Paddy Chayefsky (Network) basierte. Chayefsky schrieb auch das Drehbuch zur Verfilmung, zerstritt sich jedoch wegen der Umsetzung mit Russell und war mit dem finalen Film dermaßen unzufrieden, dass er sich von ihm distanzierte und bewirken konnte, dass er nur noch unter dem Pseudonym Sidney Aaron im Abspann genannt wurde.
Der Höllentrip mag nicht Chayefskys Vorstellungen entsprochen haben, in der Kritik kam der Film jedoch gut an und erlangte mit der Zeit Kultstatus. Shults ist definitiv eine interessante Wahl für die Neuverfilmung. Einen Hauptdarsteller hat das Remake möglicherweise auch schon gefunden. Bereits seit 2022 ist Robert Pattinson lose im Gespräch für die Rolle des Wissenschaftlers und ich kann mir gut vorstellen, dass Pattinson, der mit visionären Regisseuren wie Robert Eggers, Christopher Nolan oder den Safdie-Brüdern zusammengearbeitet hat und sich nicht vor Herausforderungen scheut, gerne das Remake unter Shults' Regie drehen würde. Unklar ist jedoch, ob Pattinson dieses Jahr die Zeit für den Film finden wird. Aktuell steht er für Nolans The Odyssey vor der Kamera und soll im Herbst endlich The Batman Part II drehen.
Quelle: World of Reel