Eddie Murphy und Arsenio Hall in Der Prinz aus Zamunda (1988) © Paramount Pictures
Quelle: Variety
…und dann waren es nur noch drei. Exakt so viele große Hollywood-Produktionen stehen jetzt bis zum Jahresende noch auf dem Kino-Startkalender der Studios: Disneys Ryan-Reynolds-Videospiel-Komödie Free Guy, Agatha-Christie-Verfilmung Tod auf dem Nil und Warners DC-Blockbuster Wonder Woman 1984. Sie sind übrig geblieben, nachdem in den letzten Tagen zwei weitere Hitkandidaten zu Streaming-Portalen wechselten. Erst ging Pixars Soul zu Disney+, wo er am ersten Weihnachtstag erscheinen wird. Jetzt hat Paramount die Auswertungsrechte am lange erwarteten Comedy-Sequel Der Prinz aus Zamunda 2 (OT: Coming 2 America) für gigantische $125 Mio an Amazon verkauft. Das ist eine der größten Summen, die ein Streamer jemals für einen einzelnen Film bezahlt hat.
Der Veröffentlichungstermin bleibt unverändert, anstatt in den Kinos, wird die Fortsetzung des Comedyhits von 1988 voraussichtlich am 18. Dezember weltweit bei Amazon Prime erscheinen. In Deutschland sollte der Film ursprünglich am 17. Dezember in die Kinos kommen. Ob es neben der Online-Veröffentlichung auch eine Kinoauswertung im kleinen Rahmen geben wird, ist noch nicht bekannt. Immerhin darf man bei Amazon darauf hoffen, denn im Gegensatz zu Netflix oder anderen Streamern hat Amazon die eigenen Filmproduktionen deutlich häufiger im Kino laufen lassen, darunter The Farewell, The Report und The Big Sick. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass ich endlich wieder einen guten Film mit Eddie Murphy auf der Leinwand sehen darf.
Der Prinz aus Zamunda 2 sollte Murphys großes Kino-Comeback werden, nachdem er dank Netflix' Dolemite Is My Name letztes Jahr wieder ins Rampenlicht gerückt ist und einige der besten Rezensionen seiner Karriere erhalten hat. Seit Aushilfsgangster (OT: Tower Heist) vor 2011 war Murphy in keinem größeren Film mehr im Kino zu sehen. Der erste Prinz aus Zamunda erschien auf dem Höhepunkt von Murphys Popularität Ende der Achtziger und wurde zu seinem größten Kinohit neben den Beverly-Hills-Cop-Filmen. Das Sequel hätte alleine schon dank des Nostalgie-Faktors großes Potenzial an den Kinokassen gehabt, doch es ist einfach eine zu unsichere Zeit, um Filme in die Kinos zu bringen, und wenn Amazon mit einem $125-Millionen-Scheck vor der Nase wedelt, sagt man nicht nein.
In der Fortsetzung kehren Prinz Akeem (Murphy) und sein bester Freund Semmi (Arsenio Hall) nach New York zurück, um Akeems Sohn Lavelle (Jermaine Fowler) zu finden und ihn gemäß dem Wunsch von Akeems sterbendem Vater König Jaffe Joffer (James Earl Jones) zum Kronprinzen zu machen. Garcelle Beauvais, Louie Anderson, John Amos und Shari Headley sind weitere Rückkehrer aus dem ersten Film. KiKi Layne (Beale Street) spielt Akeems clevere Tochter Meeka, Leslie Jones (Ghostbusters) die Mutter seines Sohnes Lavelle, Tracy Morgan ("30 Rock") stellt Lavelles Onkel Reem dar, und Wesley Snipes (Blade) spielt den Bösewicht des Films, General Imani Izzi. Oscargewinner Morgan Freeman soll ebenfalls eine Gastrolle in dem Film haben. Craig Brewer (Hustle & Flow) führte Regie.
Auch Murphys nächste große Fortsetzung, deren Rechte ursprünglich bei Paramount lagen, wird von einem Streamer finanziert. Netflix produziert den lange geplanten Beverly Hills Cop 4, inszeniert von Bad-Boys-for-Life-Regisseuren Adil El Arbi und Bilall Fallah.
Paramount hat aus Not heraus bereits einige Filme dieses Jahr an Streamer verscherbelt, darunter die romantische Komödie The Lovebirds und Aaron Sorkins Oscaranwärter The Trial of the Chicago 7 an Netflix, und die Tom-Clancy-Verfilmung Gnadenlos (OT: Without Remorse) an Amazon.
Freut Ihr Euch auf Der Prinz aus Zamunda 2?