Filme, die Ende Februar oder Anfang März 2020 in die Kinos gekommen sind, hatten denkbar schlechtes Timing. Spätestens Mitte März wurden die meisten Kinos weltweit bei einem präzedenzlosen Lockdown geschlossen und die Auswertung von frisch gestarteten Filmen wurde vorzeitig abrupt beendet.
Einer dieser Filme war Universals und Blumhouses Der Unsichtbare. Nach dem Misserfolg von Die Mumie wurde das geplante Dark Universe von Universals klassischen Filmmonstern eingestampft. Stattdessen beschloss das Studio, lieber kostengünstige, eigenständige und modernisierte Neuadaptionen der eigenen Horror- und Sci-Fi-Klassiker zu produzieren und machte den Auftakt mit Der Unsichtbare. Ursprünglich sollte Johnny Depp den unsichtbaren Mann in einem Big-Budget-Film innerhalb des Dark Universe verkörpern. Stattdessen wurde Der Unsichtbare von der kosteneffizienten Horrorschmiede Blumhouse unter der Regie von Leigh Whannell (Upgrade) für magere $7 Millionen US-Dollar produziert – und wurde zu einem Volltreffer!
Obwohl er nur drei Wochen im Kino zu sehen war, bevor die Lichtspielhäuser dichtmachen mussten, hat Der Unsichtbare dennoch rund $145 Mio eingespielt, mehr als das Zwanzigfache seines Budgets. Universal wurde der Ernst der Pandemie-Lage schnell klar und als eins der ersten Studios während der Pandemie veröffentlichte das Studio nur wenige Wochen nach den Kinoschließungen seine neusten Filme, darunter Der Unsichtbare, digital zum Leihen und Kaufen.
Emmy-Gewinnerin Elisabeth Moss spielte in Der Unsichtbare eine von ihrem kontrollsüchtigen Ex, einem genialen, aber skrupellosen Wissenschaftler, missbrauchte Frau, die es schafft zu fliehen. Daraufhin erfährt sie von seinem vermeintlichen Selbstmord, zweifelt aber daran, als sie von einer unsichtbaren Gestalt verfolgt und terrorisiert wird.
Whannell hat die klassische Geschichte um den Wissenschaftler Adrian Griffin als packenden Sci-Fi-Stalking-Thriller der post-#Metoo-Ära modernisiert und Moss lieferte eine phänomenale Performance in der Hauptrolle ab, als gebeutelte Frau, die vom Opfer zur Kämpferin wird.
Der erste Film endete recht eindeutig und ohne lose Fäden, doch der große kommerzielle Erfolg gebietet in Hollywood naturgemäß Sequel-Überlegungen und diese wurden bereits kurz nach der Veröffentlichung des Films von Whannell, Produzent Jason Blum und Moss selbst angestellt. Nachdem die letzten vier Jahre um den potenziellen Nachfolger komplette Funkstille herrschte, bin ich davon ausgegangen, dass die Sequel-Gespräche offenbar im Sande verlaufen sind, doch ich habe mich geirrt. Bei ihrem Auftritt beim Podcast Happy Sad Confused hat Moss nicht nur bestätigt, dass Der Unsichtbare 2 immer noch entwickelt wird und gute Fortschritte macht, sondern dass sie das Sequel diesmal auch selbst mitproduzieren würde: (aus dem Englischen)
Blumhouse und meine Produktionsfirma (Love & Squalor Pictures)… wir sind näher denn je dran, es zu knacken. Ich habe ein sehr gutes Gefühl dabei. Wir haben definitiv die Absicht, diese Geschichte fortzusetzen.
Am Ende des ersten Films tötete Moss ihren Peiniger mit Hilfe seiner eigenen Technologie und war selbst in Besitz des Unsichtbarkeits-Anzugs. Wie ein Sequel an dieses Ende anknüpfen wird, ist unklar, ich bin aber durchaus neugierig, um dem zweiten Teil eine Chance zu geben.
Wie hat Euch Der Unsichtbare gefallen?
Quelle: Happy Sad Confused Podcast