Links: Diane Kruger in Inglourious Basterds (2009) © Universal Piuctures Germany
Rechts: Marlene Dietrich in Zeugin der Anklage (1957) © MGM
Quelle: The Hollywood Reporter
Nicht selten höre ich von Kollegen oder Freunden, dass "deutscher Film" eher als Abschreckung denn als Empfehlung aufgenommen wird. Den Frust mit der deutschen Filmlandschaft kann ich mit Blick auf unsere Nachbarländer gut nachvollziehen. Doch das deutsche Kino ist zum Glück mehr als nur eine Schweiger/Schweighöfer/Otto-Blödelkomödien-Ansammlung. Man muss nach guten deutschen Filmen und Filmemachern vielleicht etwas suchen, doch es gibt sie wirklich. Aktuell muss man nicht weiter schauen als ins aktuelle Kinoprogramm, um einen der besten deutschen Regisseure seiner Generation zu finden. Mit dem Rapper-Biopic Rheingold feiert Berlinale-Gewinner Fatih Akin einen seiner bislang größten Erfolge. Überhaupt versteht es der wandlungsfähige Filmemacher gut, anspruchsvollere abwechslungsreiche Filmkost für den breiten Geschmack gut aufzubereiten und hat mich bislang mit nahezu jedem seiner Werke überzeugt, von Gegen die Wand über Soul Kitchen bis Der goldene Handschuh.
Der Versuchung, nach Hollywood zu gehen, konnte Akin bislang widerstehen, auch wenn er zeitweise für das Firestarter-Remake im Gespräch war. Dafür wird er demnächst dennoch etwas für ihn Neues versuchen: seine erste Fernsehserie. In einer fünfteiligen Miniserie über das Leben der deutschen Stilikone, Sängerin und Schauspiellegende Marlene Dietrich wird er wieder mit seiner Aus-dem-Nichts-Darstellerin Diane Kruger zusammenarbeiten. Für den mit einem Golden Globe prämierten Film wurde Kruger in Cannes als "Beste Darstellerin" ausgezeichnet. Nun übernimmt sie als Marlene Dietrich die möglicherweise herausforderndste Rolle ihrer Karriere. Laut Akin könne er sich keine bessere Schauspielerin für die Rolle der Dietrich vorstellen.
Wier schon Joseph Vilsmaiers Filmbiografie Marlene (2000) mit Katja Flint in der Hauptrolle, wird Akins Serie auf dem Buch "Meine Mutter Marlene" von Dietrichs Tochter Maria Riva basieren. Akin wird die Miniserie mit dem Arbeitstitel "Marlene" zusammen mit UFA Fiction produzieren, was natürlich besonders gut passt, denn Dietrich ist mit der UFA-Produktion Der blaue Engel, ihrem ersten Tonfilm, groß herausgekommen, bevor sie nach Hollywood ging und sich weigerte die NS-Propaganda zu unterstützen. Kruger ist als ausführende Produzentin an der Miniserie beteiligt. Für sie wird es ihre dritte Serien-Hauptrolle nach "The Bridge – America" und "Swimming with Sharks" sein.
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