"Die Sopranos": Keine Spin-Off-Serie oder weitere Filme geplant

Steven Van Zandt, James Gandolfini und Tony Sirico in "Die Sopranos" © 2007 HBO

Quellen: Deadline, The Hollywood Reporter

Die meisten Serienfans sind sich einig, dass "Die Sopranos" ein Meilenstein der Seriengeschichte ist. Tony Soprano ist der ultimative Antiheld, der Vorläufer von moralisch komplexen Serienfiguren wie Vic Mackey ("The Shield") und Walter White ("Breaking Bad"), ein Familienmensch und egoistischer Soziopath in einem. Der Einblick in die Welt der organisierten Kriminalität faszinierte die Zuschauer und "Die Sopranos" stellte Quotenrekorde für HBO auf, die erst viele Jahre später von "Game of Thrones" übertroffen wurden. Die Serie endete vor 15 Jahren mit einem Schlag in die Magengrube, einem Finale, das extrem polarisierte und erst im Nachgang, nachdem der ursprüngliche Schock überwunden war, zunehmend geschätzt wurde.

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Serienschöpfer David Chase wollte sich anfangs nicht zur Bedeutung des abrupten Schnittes am Ende der finalen Folge äußern, bestätigte aber in den letzten Jahren mehr oder weniger, was viele schon lange vermutet haben: Tony Soprano wurde umgebracht. Auch wenn dies nicht so gewesen wäre, wäre eine Rückkehr des beliebten TV-Gangsters unmöglich, denn sein Darsteller James Gandolfini verstarb 2013 leider unerwartet.

Seit dem letzten Jahr gibt es jedoch wieder Bewegung an der "Sopranos"-Front. Erst wurde das Prequel The Many Saints of Newark in den Kinos veröffentlicht, in dem Gandolfinis Sohn Michael Gandolfini den jüngeren Tony verkörpert hat. Dann lief diesen Monat während des Super Bowls ein Chevrolet-TV-Spot, in dem Jamie-Lynn Sigler und Robert Iler als Tonys Kinder Meadow und AJ Soprano zurückkehrten. Der Spot rekonstruierte die legendäre Vorspannszene der Serie mit Sigler am Steuer des Autos. David Chase inszenierte den Spot selbst und Phil Abraham, der auch schon an der Serie gearbeitet hat, war der Kameramann.

https://youtu.be/2bZYqFsU72Y

The Many Saints of Newark war kein Hit an den Kinokassen, dafür aber beim Streamer HBO Max und letztes Jahr gab es seitens Chase und WarnerMedia-Chefin Ann Sarnoff Andeutungen, dass der Film der Auftakt zu einer Spin-Off-Serie aus der "Sopranos"-Welt werden könne. Der Super-Bowl-Spot hat die Hoffnung auf weitere Geschichten aus dieser Welt noch mehr geschürt. Doch Casey Bloys, der Chief Content Officer von HBO und HBO Max, hat in einem Interview mit The Hollywood Reporter die Gerüchte zerstreut: (aus dem Englischen)

Ich denke nicht, dass David (Chase) jegliches Interesse an einer Rückkehr zu "Die Sopranos" hat. Es ist eine perfekte Serie, die meiner Meinung nach in Ruhe gelassen werden sollte. Aber wir werden sehen, was er als nächstes tun will. Wenn die Frage darauf abzielt, ob der Super-Bowl-Werbespot eine Art Vorläufer oder so etwas in der Art ist, das glaube ich nicht.

Ich weiß nicht, wo sie aufgehört haben, ob es mehr Filme geben wird oder so etwas. Zur großen Frage über eine "Sopranos"-Serie – da gibt es nichts. Und es gab auch keine Gespräche zu mehr von The Many Saints.

Das bekräftigte Bloys auch gegenüber dem Industrie-Portal Deadline und beteuerte, dass weder eine weitere Serie noch eine Fortführung zu The Many Saints of Newark geplant seien:

Ich denke nicht, dass David jegliches Interesse daran hat, mehr mit "Die Sopranos" zu arbeiten. "Die Sopranos" ist großartig und ein Serienklassiker. Ich denke, es gibt keinen Grund, wieder dorthin zurückzukehren. Ich denke, dass der Super-Bowl-Spot vielleicht als Zeichen gesehen wurde, dass jemand zurückkehrt. Soweit ich weiß, denke ich nicht, dass er irgendwelche diesbezüglichen Pläne hat.

Im Sinne von The Many Saints of Newark, bin ich nicht ganz sicher, ob sie über einen weiteren Film nachdenken… Ich weiß wirklich nicht, was er denkt, aber eins kann ich sagen, dass ich nicht denke, dass etwas mit der "Sopranos"-Familie im Spiel ist.

Ich mochte den Film und hätte nichts gegen eine Fortsetzung, denn es gäbe noch viel Zeitraum zwischen der Serie und der Handlung des Prequels abzudecken. Allerdings denke ich auch, dass man das Ende der Hauptserie so belassen sollte, wie es ist. Es war ein Abschluss, wie er endgültiger kaum sein könnte, und das ist auch gut so.

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