© Constantin Film
Quelle: Netflix
Von einem umstrittenen Sozialexperiment zu einem TV-Kurzfilm zu einem Jugendroman auf der Basis des Kurzfilms zu einem deutschen Kinohit. Das ist die bisherige Geschichte von "Die Welle". Bald wird ihr eine weitere Station hinzugefügt werden. Netflix hat bekanntgegeben, dass Morton Rhues Roman bzw. der auf ihm basierende Kinofilm mit Jürgen Vogel aus dem Jahr 2008 als Vorlage der zweiten deutschsprachigen Serie des Streaming-Giganten dienen wird. Mit der düsteren Zeitreiseserie "Dark" hat Netflix hierzulande letztes Jahr besser vorgelegt als bei den Franzosen mit der miserablen Politserie "Marseille". "Dark" wurde bereits um eine zweite Staffel verlängert. International vertreibt Netflix auch Tom Tykwers "Babylon Berlin" als Netflix Original, doch die Serie wurde ursprünglich von Sky produziert. Daher wird "Die Welle" die eigentliche zweite deutsche Serie des Anbieters werden.
Basierend auf dem Experiment des Geschichtslehrers Ron Jones an einer US-Highschool erzählt "Die Welle", wie ein Versuch, die Anziehungskraft faschistischer Strukturen zu erklären, außer Kontrolle gerät und die daraus entstandene Bewegung ein Eigenleben entwickelt.
Aus nachvollziehbaren Gründen ist "Die Welle" hierzulande noch deutlich bekannter als in den USA und an vielen Schulen seit jeher Pflichtlektüre. Die Verfilmung von 2008 lockte mehr als 2,5 Millionen Besucher in die deutschen Kinos. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Serie sind also auf jeden Fall gegeben. Dass die Serie von der Vorlage deutlich abweichen wird, versteht sich von selbst. Das Original-Experiment dauerte schließlich nur fünf Tage.
Originalproduzent Christian Becker, Regisseur Dennis Gansel und sein Co-Autor Peter Thortwarth werden die Serie produzieren. Die Dreharbeiten zur ersten Season sollen noch dieses Jahr beginnen, sodass die Serie 2019 weltweit über Netflix veröffentlicht werden wird.