Lucy Liu, Cameron Diaz und Drew Barrymore in Drei Engel für Charlie: Volle Power (2003) © Sony Pictures
Quelle: Entertainment Weekly
Die Siebziger-Serie "Drei Engel für Charlie" genießt bis heute großen Kultstatus. In einer Zeit, in der taffe weibliche Hauptfiguren in Serien eine Seltenheit waren, hatte "Drei Engel für Charlie" gleich drei Damen in den Hauptrollen, die es mühelos mit männlichen Gegnern aufnehmen konnten, auch wenn die Charaktere natürlich regelmäßig sexualisiert und objektifiziert wurden.
Nachdem Die Addams Family, Auf der Flucht und Mission: Impossible in den Neunzigern sehr erfolgreich den Sprung vom Fernsehen in die Kinos geschafft hatten, kam 2000 die Neuauflage von Drei Engel für Charlie mit Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu in den Rollen der Engel in die Kinos. Barrymore produzierte den Film selbst und McG feierte mit ihm sein Regiedebüt. Wie die Serienvorlage scheute sich ein Film keineswegs davor, seine Heldinnen in knapper und aufreizender Kleidung zu zeigen und machte keinen Hehl daraus, dass Sex Appeal ein essentieller Teil der Vermarktung war. Der Film wollte nicht mehr sein, als er war. Er war sexy, actionreich und albern, während sein Plot vermutlich auf die Rückseite einer Serviette gepasst hätte. Bei den Zuschauern kam das Reboot super an und spielte weltweit knapp $264 Mio ein.
Die 2003 veröffentlichte Fortsetzung Drei Engel für Charlie: Volle Power überspannte leider den Bogen in puncto Albernheit und Absurdität und wurde mit schlechten Kritiken und sieben Nominierungen für die Goldenen Himbeeren abgestraft. Zwar nahm der Film nur $5 Mio weniger ein als sein Vorgänger, kostete aber fast $30 Mio und wurde deshalb als kommerzielle Enttäuschung gesehen. Statt eines dritten Teils folgte 2011 ein gescheiterter, kurzlebiger Versuch eines Reboots als Serie und 2019 hat Elizabeth Banks einen neuen 3-Engel-für-Charlie-Film mit Kristen Stewart, Naomi Scott und Ella Balinska gedreht, der zwar weniger als halb so viel kostete wie Volle Power, an den Kinokassen jedoch katastrophal floppte.
Mit dem bekannten Titel alleine lockt man also niemanden mehr hinterm Ofen hervor. Das hat der neue Film sehr eindrucksvoll bewiesen. Doch hätte eine direkte Fortsetzung mit Diaz, Barrymore und Liu aus Nostalgie-Gründen vielleicht bessere Erfolgsaussichten gehabt? Regisseur McG, der nach seinen beiden Engel-Abenteuern u. a. Filme wie Terminator: Die Erlösung, Das gibt Ärger und The Babysitter drehte, wäre jedenfalls bereit, einen dritten Film mit Originalbesetzung zu inszenieren, wie er kürzlich erklärte: (aus dem Englischen)
Es würde eine lange Diskussion mit diesen drei wundervollen Schauspielerinnen, die ich liebe, voraussetzen. Ich war sehr froh zu sehen, dass Elizabeth Banks übernommen und gemacht hat, was sie gemacht hat. Es hat Spaß gemacht. Es wird immer darüber gemunkelt. Ich wäre froh, mit Drew und Cameron und Lucy darüber zu reden, aber gleichzeitig, bin ich auch froh, das Zepter weiterzureichen.
Wer weiß? Vielleicht haben wir noch einen Teil in petto, der eine mitreißende Geschichte erzählt, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ich liebe die drei so sehr. Sie haben mir einen Namen gemacht. Sie haben sich um mich als Erstlingsregisseur gekümmert. Ich wurde viele, viele Male beinahe gefeuert und Drew hat sich für mich eingesetzt, wofür ich immer in ihrer Schuld stehen werde. […]
Barrymore hat vor einiger Zeit bei ihrer Talkshow "The Drew Barrymore Show" beteuert, dass sie ohne zu zögern bei einem dritten Teil mitmachen würde und überrascht wäre, wenn ihre Co-Stars es ablehnen würden.
Würdet Ihr gerne Drei Engel für Charlie 3 mit Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu sehen oder ist der Zug für ein direktes Sequel bereits abgefahren?