Javier Bardem in in Dune © 2021 Warner Bros. Pictures
Quelle: Vanity Fair
Mit fast $400 Mio Einspiel ist Denis Villeneuves Science-Fiction-Epos Dune der weltweit achterfolgreichste englischsprachige Film des letzten Jahres. Was seinen Erfolg jedoch besonders macht, ist, dass er im Gegensatz zu den sieben Blockbustern vor ihm weder eine Marvel-Verfilmung noch ein Sequel aus einem etablierten Franchise ist, sondern die Verfilmung eines mehr als 50 Jahre alten Romans, dessen erste Adaption an den Kinokassen böse floppte.
Nicht nur der Kassenerfolg von Dune spricht für sich, auch im Oscar-Rennen hat sich der Streifen als einer der größten Kandidaten des Jahres positioniert. Es kommt nicht häufig vor, dass die Academy Science-Fiction-Filme anerkennt, doch bei Dune stehen die Chancen sehr gut, neben zahlreichen technischen Nominierungen auch in den Film- und Regie-Kategorien ins Rennen zu gehen.
Doch Dune ist nur eine Hälfte eines noch größeren Films. Villeneuve hat sich von Anfang an dafür entschieden, Frank Herberts üppige Romanvorlage als Zweiteiler zu adaptieren. Wie schon bei Stephen Kings Es, würde der zweite Film natürlich vom Erfolg des ersten abhängen. Zum Glück kam der Film sehr gut an und Warner hat bereits im Oktober Dune 2 samt Starttermin am 19.10.2023 (in Deutschland) angekündigt. Die Dreharbeiten zum Sequel sollen voraussichtlich im Juli beginnen und die Vorbereitungen laufen laut Villeneuve bereits auf Hochtouren, wie er kürzlich in einem Interview verraten hat: (aus dem Englischen)
Aktuell befinden wir uns in etwas, was man als "soft prep" bezeichnet, was bedeutet, dass wir dabei sind, das Drehbuch zu beenden. Wir beginnen bald mit den Storyboards. Teil 2 wird aktuell vom Szenenbildner Patrice (Vermette) entworfen. Es ist dieser wunderschöne Teil, wenn man einfach nur träumt, die Decke anschaut und über den Film nachdenkt. Ich liebe es. Ich meine, es ist dieser Moment, in dem alles möglich scheint, bevor der Realitätsschock einsetzt.
Während der erste Film viel Worldbuilding betreiben musste, die Charaktere und das Universum etabliert hat, soll Dune 2 laut Villeneuve noch cineastischer und actionreicher werden. Aus dem ersten Film noch ausgesparte Charaktere wie Feyd-Rautha Harkonnen und Imperator Shaddam IV sollen im zweiten Teil erstmals auftreten, während andere Figuren aus dem ersten Film deutlich mehr Screentime bekommen sollen. Eine davon ist Chani, gespielt von Emmy-Gewinnerin Zendaya. Zendaya verbrachte nur vier Tage am Set und war entsprechend nur wenige Minuten lang im Film zu sehen. Im zweiten Teil soll sie eine gleichwertige Protagonistin-Rolle neben Timothée Chalamets Paul Atreides haben.
Ein weiterer Darsteller, von dem die Zuschauer in Dune 2 deutlich mehr zu sehen bekommen werden, ist Oscargewinner Javier Bardem als wortkarger Fremen-Anführer Stilgar. Bardem verriet kürzlich, dass Villeneuve ihm von Anfang an angekündigt hat, dass seine Rolle im ersten Film kurz sein würde, im Falle eines Sequels er jedoch deutlich mehr zu tun bekommen würde:
Denis Villeneuve hat mich angerufen und gesagt: "Ich möchte mich mit dir zusammensetzen," und wenn sich Denis Villeneuve mit einem zusammensetzen will, geht man hin, setzt sich hin und hört zu. Und er hat gesagt: "Ich habe eine kleine Rolle, aber wenn es einen zweiten Teil gibt, wird die Rolle größer werden. Und ich würde es sehr gerne machen, wenn du es willst." Und ich sagte: "Natürlich will ich es. Es ist mir egal, ob es einen zweiten Film gibt oder nicht. Es ist mir egal, wie groß oder klein die Rolle ist. Ich liebe deine Arbeit als Regisseur." Und dann kam es, wie es meist wirklich kommt, dass diese großartigen Regisseure auch großartige Menschen sind.
Dune 2 war einer der opulentesten und visuelle atemberaubendsten Filme des letzten Jahres, aber auch einer der bestbesetzten. Die Aussicht, mehr von Bardem und Zendaya im Sequel zu sehen, ist vielversprechend, ich bin aber auch sehr gespannt, wer als Feyd-Rautha besetzt werden wird, eine Schlüsselrolle als Pauls direkter Widersacher.