Quellen: Warner Bros. Pictures, Vanity Fair
Teil 1 war erst der Anfang…
Mit einem weltweiten Einspiel von rund $400 Mio inmitten der Pandemie und trotz zeitgleicher Stream-Veröffentlichung bei HBO Max, zehn Oscarnominierungen und sechs gewonnenen Oscars war Denis Villeneuves ambitionierte Adaption von Frank Herberts Science-Fiction-Romanklassiker "Der Wüstenplanet", der nach David Lynchs Versuch lange als unverfilmbar galt, ein rauschender Triumph. Das war auch gut so, denn Villeneuves Dune adaptierte nur die erste Hälfte des Romans und wer mit seinen Plänen oder der Vorlage nicht vertraut war, wunderte sich 2021 vielleicht im Kino, wieso der Film mittendrin aufgehört hat. Wie schon Andy Muschietti bei Warners Adaption von Stephen Kings "Es" kam Villeneuve zum Schluss, dass es unmöglich sei, Herberts Vorlage als einen Film mit vernünftiger Laufzeit zu adaptieren und spekulierte auf den Erfolg des ersten Teils, um grünes Licht für Teil 2 zu bekommen.
Zum Glück für Warner, Villeneuve und die Fans des ersten Films ging der Plan auf und kurz nach dem US-Start des Films, der einen guten Monat nach der europäischen Premiere erfolgte, erteilte Warner grünes Licht für Dune: Part Two. Wie Villeneuve kürzlich jedoch erneut beteuert hat, handelt es sich dabei nicht um eine Fortsetzung, sondern die zweite Hälfte eines Films. Deshalb knüpft Dune 2 ohne jegliche Zeitsprünge nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Villeneuve erklärte: (aus dem Englischen)
Es ist wichtig, dass es kein Sequel ist, sondern ein zweiter Teil. Es gibt einen Unterschied. Ich wollte, dass der Film wirklich dort weitermacht, wo wir die Charaktere zuletzt gesehen haben. Es gibt keinen Zeitsprung. Ich wollte eine inhaltliche Kontinuität zu Teil 1.
Dune: Part Two wird am 2.11.2023 in die deutschen Kinos kommen und diesmal nur einen Tag später auch in die nordamerikanischen. Einen parallelen Streaming-Start wird es diesmal – sehr zu Villeneuves Erleichterung – nicht mehr geben. Einen ersten Trailer könnt Ihr in deutsch- und englischsprachiger Ausführung unten bereits sehen. In puncto Opulenz und Bildgewalt steht er dem ersten Film in nichts nach. Zum Höhepunkt der Vorschau gehört Pauls (Timothée Chalamet) erster Ritt auf dem Sandwurm von Arrakis:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Neben Chalamet kehrt auch Emmy-Preisträgerin Zendaya ("Euphoria") als Pauls (buchstäbliche) Traumfrau Chani aus dem ersten Film zurück. Trat sie im Vorgänger hauptsächlich in Pauls Visionen auf, wird sie eine deutlich größere Rolle in Teil 2 haben. Weitere Rückkehrer sind u. a. Rebecca Ferguson als Lady Jessica, Josh Brolin als Gurney Halleck, Javier Bardem als Stilgar, Dave Bautista als Glossu Rabban, Charlotte Rampling als Ehrwürdige Mutter Mohiam, und Stellan Skarsgård als grotesk übergewichtiger und abgrundtief verabscheuungswürdiger Baron Harkonnen, der den Untergang des Hauses Atreides herbeigeführt hat.
Nachdem Stars wie Jason Momoa und Oscar Isaac aufgrund des Schicksals ihrer Figuren den Cast verlassen mussten, sind im zweiten Teil einige neue prominente Gesichter dabei. Florence Pugh (Midsommar) spielt Prinzessin Irulan, die zum Spielball in den Intrigen um das galaktische Imperium wird. Christopher Walken (Catch Me If You Can) spielt ihren Vater, Imperator Shaddam IV, der sich mit den Harkonnens gegen Leto Atreides verschworen hat. Léa Seydoux (Keine Zeit zu sterben) spielt Lady Margot, eine Spionin der Bene Gesserit. Eine noch unbekannte Rolle übernimmt Tim Blake Nelson (Der unglaubliche Hulk).
Besonders interessant für alle Fans der Vorlager dürfte aber die Rolle des frisch oscarnominierten Austin Butler (Elvis) als Harkonnens Neffe und potenzieller Erbe Feyd-Rautha sein, der zu Pauls erbittertem Gegner wird. Sting spielte den Charakter in Lynchs Verfilmung. Villeneuve beschreibt Butlers Feyd-Rautha als eine Mischung aus einem psychopathischen Serienkiller und Mick Jagger. Im Gegensatz zu seinem eher stumpfen Bruder Glossu ist Feyd-Rautha ein genialer Stratege.
Vanity Fair hat kürzlich exklusiver Bilder wiederkehrender und neuer Charaktere aus Dune: Part Two veröffentlicht, wobei und der erste Blick auf Walkens Imperator weiterhin vorenthalten wird.
Dune war der bildgewaltigste Film seines Jahres, der völlig zu Recht in den technischen Kategorien bei den Oscars abgeräumt hat. Den Film im IMAX zu erleben war eine reine Wonne für die Sinne. Dennoch fanden einige Kinogänger das bedächtige Tempo des zweieinhalbstündigen Films eher zäh. Villeneuve versichert, dass es deutlich mehr Action und Spektakel im zweiten Teil geben wird, den er selbst als Action-Kriegsepos beschreibt. Ich bin äußerst gespannt auf die Fortsetzung und ganz besonders auf Pughs Charakter und Zendayas ausgebaute Rolle.
Freut Ihr Euch auch auf den zweiten Dune?