Quelle: Warner Bros. Pictures
Ursprünglich freuten sich Cineasten letztes Jahr auf brandneue Science-Fiction-Blockbuster von zwei der größten Regievisionäre der Gegenwart, beide aus dem Hause Warner Bros. Doch während Christopher Nolan es durchgesetzt hat, dass sein Zeitinversions-Mindfuck Tenet tatsächlich als einziger großer Blockbuster während er Corona-Pandemie letztes Jahr in die Kinos kam, sorgten dessen enttäuschenden Einspielergebnisse dafür, dass Warner das Risiko mit Denis Villeneuves Dune nicht eingehen wollte. Angesichts der Zuspitzung der Corona-Krise gegen Ende letzten Jahres war es eine vernünftige Entscheidung, insbesondere da vom Erfolg des Films abhängt, ob wir einen Nachfolger bekommen. Der Film adaptiert nämlich nur die erste Hälfte von Frank Herberts umfangreicher Romanvorlage "Der Wüstenplanet". Villeneuve und seine Co-Autoren Eric Roth und Jon Spaihts planten von Anfang an eine zweiteilige Adaption, um der hochkomplexen Vorlage gerecht zu werden, doch dazu muss der erste Teil ein Kassenhit werden.
Für Kultregisseur David Lynch wurde Dune – Der Wüstenplanet zum größten Flop seiner Karriere und seinem einzigen Film, auf den er sehr ungerne zurückblickt. Die Erfolgschancen von Villeneuves Verfilmung stehen jedoch deutlich besser. Der Regisseur hat mit Filmen wie Arrival und Prisoners gezeigt, dass er anspruchsvolles Kino mit Mainstream-Unterhaltung gut verbinden kann. Außerdem sieht Dune nach genau der Art gigantischem Leinwandspektakel aus, nach dem sich das während Corona ausgehungerte Kinopublikum sehnt. Es bleibt natürlich nicht ohne Risiko, $165 Mio für die Verfilmung einer Hälfte eines mehr als 55 Jahre alten Romans hinzublättern, doch der Hype für Dune ist spürbar und die angekündigte Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig am 3. September sowie die IMAX-Weltpremiere beim Toronto International Film Festival im selben Monat steigern das Prestige des Films, der im Gegensatz zu Tenet auch ein großer Kandidat bei den nächsten Oscars werden könnte.
Warner hat einen brandneuen epischen Trailer zu Dune veröffentlicht, den Ihr unten wahlweise auf Deutsch und Englisch sehen könnt. Hierzulande wird der Film voraussichtlich am 16. September starten, mehr als einen Monat vor seinem offiziellen Nordamerika-Kinostart. In den USA und in Kanada wird der Film erst am 22. Oktober erscheinen. Wie alle anderen Warner-Filme dieses Jahr, wird er in den USA zeitgleich in den Kinos und bei HBO Max im Stream starten – sehr zum Missfallen des kinoaffinen Regisseurs Villeneuve. In allen Ländern ohne HBO Max wird Dune jedoch einen regulären Kinostart bekommen und hoffentlich zu einem der größten Kassenhits des Jahres werden.
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Zum namhaften Ensemble von Dune gehören Timothée Chalamet (Call Me By Your Name) als Protagonist Paul Atreides, Oscar Isaac (Star Wars) als sein Vater Herzog Leto Atreides, Rebecca Ferguson (Mission: Impossible – Fallout) als seine Mutter Lady Jessica, Josh Brolin (Sicario) als Gurney, der Offizier und Kriegsmeister des Hauses Atreides und Letos enger Vertrauter, Jason Momoa (Aquaman) als Schwertmeister Duncan Idaho, Stellan Skarsgård (Verblendung) als widerlicher Bösewicht Baron Wladimir Harkonnen, Dave Bautista (Guardians of the Galaxy) als sein brutaler Neffe Glossu Rabban, Zendaya ("Euphoria") als Pauls Love Interest Chani, Javier Bardem (No Country for Old Men) als Stilgar, Anführer eines Fremenstammes, der Ureinwohner des Planeten Arrakis, dem auch Chani angehört, sowie viele weitere Darsteller. Warner hat 14 Charakterposter zum Film veröffentlicht, um dessen Charaktere einzeln ins Rampenlicht zu rücken.
Warner hat noch nicht offiziell grünes Licht für den zweiten Dune-Film erteilt, doch die IMAX-Vorschau auf die ersten zehn Filmminuten, die kürzlich einigen Journalisten gezeigt wurde, begann mit dem Titel Dune: Part One, was definitiv für entsprechende Pläne spricht. Schließlich hatte Warner vor nicht allzu langer Zeit auch großen Erfolg mit der zweiteiligen Adaption von Stephen Kings "Es", die trotz eines R-Ratings und des Horrorgenres weltweit zusammengerechnet mehr als eine Milliarde US-Dollar eingenommen hat.
Ob Dune einen vergleichnaren Erfolg verbuchen wird, werden wir im Herbst wissen. Ich kann es jedenfalls kaum abwarten, Villeneuves neuste Vision auf einer größtmöglichen Leinwand zu sehen, und werde auch alles daran setzen, den Film in einem IMAX-Kino zu erleben. Zwar arbeitete Villeneuve an Dune überraschenderweise nicht mit seinem oscarprämierten Stamm-Kameramann Roger Deakins zusammen, Greig Frasers (Lion) Bilder in den Trailern konnten mich bislang auch sehr überzeugen.
Offizieller Inhalt:
"Dune erzählt die packende Geschichte des brillanten jungen Helden Paul Atreides, dem das Schicksal eine Rolle vorherbestimmt hat, von der er niemals geträumt hätte. Um die Zukunft seiner Familie und seines gesamten Volkes zu sichern, muss Paul auf den gefährlichsten Planeten des Universums reisen. Nur auf dieser Welt existiert ein wertvoller Rohstoff, der es der Menschheit ermöglichen könnte, ihr vollständiges geistiges Potenzial auszuschöpfen. Doch finstere Mächte wollen die Kontrolle über die kostbare Substanz an sich reißen. Es entbrennt ein erbitterter Kampf, den nur diejenigen überleben werden, die ihre eigenen Ängste besiegen."