Quelle: Warner Bros. Pictures
Mit Tenet hat es Warner als erstes Studio gewagt, einen großen neuen Blockbuster in der Corona-Zeit in die Kinos zu bringen. Es sieht auch ganz danach aus, als würde das Studio diesem Kurs treu bleiben, denn nächsten Monat soll Wonder Woman 1984 nach mehreren Verschiebungen endlich starten. Doch Warner hat noch einen weiteren Big-Budget-Film in petto, der nach aktuellem Stand ebenfalls dieses Jahr noch anlaufen soll.
Neben Tenet gehörte für viele Cineasten Denis Villeneuves ambitionierte Adaption von Frank Herberts Sci-Fi-Romanklassiker "Der Wüstenplanet" zu den meisterwarteten Filmen dieses Jahr. Den ersten Trailer zu Dune haben wir eigentlich bereits zu den Jubiläums-Vorführungen von Inception erwartet, doch dort war er leider doch nicht zu sehen. Dann rechneten wir fest damit, dass Warner ihn vor Tenet im Kino zeigen würde, doch auch dazu ist es leider nicht gekommen. Jetzt ist es endlich so weit und die erste atemberaubende Vorschau auf den Film ist hier.
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Auf Villeneuve bleibt Verlass. Der Film sieht absolut phänomenal aus, aber was Anderes war bei dem Talent, das sich für ihn vor und hinter der Kamera versammelt hat, nicht zu erwarten. Villeneuve ist einer der aufregendsten Regisseure, die seit Christopher Nolans Durchbruch auf dem Hollywood-Radar aufgetaucht sind. Mit komplexen Filmen wie Prisoners und Enemy machte er zunächst auf sich aufmerksam, spätestens mit Sicario und Arrival ist er auch im Mainstream angekommen, und seine Fortsetzung Blade Runner 2049 hat es geschafft, Ridley Scotts Klassiker 35 Jahre nach dessen Veröffentlichung gerecht zu werden.
Für Dune brachte Villeneuve seinen Stamm-Kameramann Roger Deakins an Bord, der den Bildern aus dem Trailer nach zu urteilen, seinen dritten Oscar gewinnen könnte. Den ersten gab es bereits für Villeneuves Blade Runner 2049, den zweiten gewann er dieses Jahr für 1917. Hans Zimmer schrieb die Musik zu Dune und zog den Film sogar Nolans Tenet vor aufgrund seiner persönlichen Liebe für Herberts epische Vorlage.
Timothée Chalamet (Call Me By Your Name) spielt die Hauptrolle des Protagonisten Paul Atreides. Rebecca Ferguson (Mission: Impossible – Rogue Nation) spielt seine Mutter Lady Jessica, Zendaya (Spider-Man: Far From Home) verkörpert seine spätere Konkubine Chani, Oscar Isaac (Star Wars) spielt Pauls Vater, den Herzog Leto Atreides, Jason Momoa den Schwertmeister Duncan Idaho, und Josh Brolin (Deadpool 2) den Waffenmeister und Pauls Mentor Gurney Halleck. Stellan Skarsgård (Verblendung) verkörpert Baron Vladimir Harkonnen, den Hauptbösewicht des films und verbitterten Widersacher der Atreides-Familie. Dave Bautista, der bereits in Villeneuves Blade-Runner-Sequel zu sehen war, stellt Harkonnens brutalen Neffen Glossu Rabban.
Kurz vor Weihnachten, am 17.12.2020, soll Dune in unsere Kinos kommen. Bislang ist es der einzige große Blockbuster-Anwärter dieses Jahr, dessen Termin nicht von einer Verschiebung aufgrund der Corona-Krise betroffen wurde, obwohl die Fertigstellung des Films dadurch zu einem Wettlauf gegen die Zeit wurde. Eigentlich sollten im Frühjahr bereits die eingeplanten Nachdrehs zum Film stattfinden, konnten aber wegen Corona erst kürzlich abgeschlossen werden. Jetzt wird mit Hochdruck an dem Film in der Post-Production gearbeitet, um den Film bis Dezember fertigzustellen.
Es bleibt sehr zu hoffen, dass der Film bei den Zuschauern Anklang findet, denn Villeneuve hat lediglich die erste Hälfte der umfangreichen Romanvorlage adaptiert. Dune ist von ihm als Zweiteiler geplant, doch wie schon bei Warners Es, muss der erste Film dazu gut genug an den Kinokassen abschneiden. Dass Qualität und Kassenerfolg nicht immer Hand in Hand gehen, hat man leider schon bei Villeneuves Blade Runner 2049 erlebt. Warner scheint vom Erfolg jedenfalls überzeugt zu sein und entwickelt parallel die Prequelserie "Dune: The Sisterhood" für den eigenen Streaming-Dienst HBO Max. Darin soll es um die mystische Schwesternschaft Bene Gesserit gehen, der auch Rebecca Fergusons Figur Lady Jessica angehört. Denis Villeneuve wird die Pilotfolge der Serie selbst inszenieren und die Serie produzieren. Es ist Villeneuves erster Ausflug ins Seriengeschäft. Dune-Co-Autor Jon Spaihts schreibt das Drehbuch.
Eine Person, die sich auf den Film ganz und gar nicht freut, ist übrigens David Lynch, der 1984 selbst eine Kinoadaption versuchte und an dem Studio gescheitert ist. Dieser Dorn sitzt beim Kultregisseur immer noch tief und er hat erklärt, dass er nicht vorhat, den neuen Film zu sehen und seine alten Wunden zu öffnen.
