Ed Asaner in "Cobra Kai" © 2018 Sony Pictures Television Studios/Netflix
Quelle: Variety
Ed Asner, eine Legende des US-amerikanischen Fernsehens, ist gestern im Kreise seiner Familie in Los Angeles an natürlichen Ursachen gestorben. Er war 91 Jahre alt. Mit sieben gewonnenen Emmys hält Asner bis heute den Rekord als meistprämierter männlicher Schauspieler in der Geschichte der renommierten Fernsehpreise. Lediglich Cloris Leachman und Julia Louis-Dreyfus haben mit jeweils acht Emmys mehr Preise abgestaubt als er. Zudem hat Asner auch fünf Golden Globes für seine Serienrollen gewonnen.
Die meistens einer Auszeichnungen erhielt der 1929 in Kansas City, Missouri geborene Schauspieler für die Rolle des Nachrichtenredakteurs Lou Grant in der revolutionären Comedyserie "Mary Tyler Moore" (OT: "The Mary Tyler Moore Show") und ihrem Drama-Ableger "Lou Grant". Asners Karriere begann in den Sechszigern als Charakterdarsteller im Kino und Fernsehen. Asners Besetzung in "Mary Tyler Moore" 1970 war der Startschuss für einen kometenhaften Karriereaufstieg in den Siebzigern. Die Rolle des Lou Grant spielte er zunächst in allen sieben Staffeln der Mutterserie bis 1977 und erhielt dafür drei Emmys und zwei Golden Globes. Danach ging es direkt mit der Spin-Off-Serie weiter, die fünf Staffeln lang bis 1982 lief und ihm jeweils zwei weitere Emmys und Golden Globes eingebracht hat. Außerdem wurde Asner für die Miniserie "Reich und Arm" (OT: "Rich Man, Poor Man") aus dem Jahr 1976 mit einem Golden Globe und einen Emmy ausgezeichnet und gewann für seine Rolle als Captain Thomas Davies in der Miniserie "Roots" (1977) einen weiteren Emmy.
In den Achtzigern und Neunzigern wurde es um Asner etwas ruhiger. Seine Dramaserie "The Bronx Zoo" aus dem Jahr 1987, in der er den Schulleiter an einer Highschool in Bronx spielte, wurde nach nur zwei Staffeln eingestellt. Auch seine ABC-Sitcom "Thunder Alley", deren Ausstrahlung 1994 begann, wurde vom Sender nach zwei Seasons eingestellt. Im Kino war er in der Zeit in Nebenrollen in Filmen wie Hard Rain, JFK und Der Junggeselle (OT: The Bachelor) zu sehen.
Auch wenn sein Gesicht nicht auf der Leinwand zu sehen war, erhielt Asners Karriere 2009 einen großen Schub als Originalstimme des liebenswert mürrischen Carl Fredricksen aus Pixars Meisterwerk Oben (OT: Up). Der emotionale Film gewann den Animations-Oscar, wurde zu einem gigantischen Kassenhit sowie einem von nur drei Animationsfilmen überhaupt, die auch als "Bester Film" im Oscar-Rennen dabei waren, und zählt für viele Filmfans bis heute als eins von Pixars besten Werken. Carl Fredricksen wird nun auch den Abschluss von Asners Karriere bilden: Ein letztes Mal lieh er dem alten Mann für die kommende Animationsserie "Dug Days" die Stimme, die am 1. September exklusiv bei Disney+ veröffentlicht werden wird.
In den letzten Jahren war Asner ein häufig gesehener Gast in vielen Serien, darunter in "Dead to Me", "MacGyver", "Grace and Frankie", "Bones" und "Cobra Kai", in der er den Stiefvater von Johnny Lawrence verkörpert hat.