Quelle: Warner Bros. Pictures
Musikstars gibt es viele, doch nur wenige wahre Legenden. Kaum eine ist so groß wie Elvis Presley. Umso erstaunlicher ist es, dass es noch nie einen Kinofilm über das Leben des Kings of Rock ’n' Roll gab. Nicht falsch verstehen: Es gab schon viele Filme, in denen Elvis als historische Figur dargestellt wurde, wie Elvis & Nixon mit Michael Shannon als der King, oder auch die schräge Horrorkomödie Bubba Ho-Tep mit Bruce Campbell als Rentner-Elvis, dessen Tod nur vorgetäuscht wurde, doch noch nie wurden längere Abschnitte von Presleys Leben und Wirken auf der Leinwand beleuchtet. Das gab es bislang nur im Fernsehen, in John Carpenters Fernsehfilm Elvis (1979) mit Kurt Russell in der Titelrolle oder in der gleichnamigen Miniserie 26 Jahre später mit Jonathan Rhys-Meyers als Elvis.
Nach Filmbiografien von Musik-Legenden wie Ray Charles, Johnny Cash, Elton John und Freddie Mercury wurde also höchste Zeit, dass auch das Leben des Kings, der auch als Schauspieler eine erfolgreiche Karriere hatte, auf der Leinwand verewigt wird. Dafür sorgt Baz Luhrmann, der australische Regisseur von Moulin Rouge und Der große Gatsby, dessen Biopic Elvis am 23. Juni in unsere Kinos kommen soll. In seinem ersten Film seit neun Jahren schildert Luhrmann den Werdegang des Superstars und seine komplizierte Beziehung zu seinem durchtriebenen und kontrollsüchtigen Manager Colonel Tom Parker, gespielt von Oscarpreisträger Tom Hanks. Hanks war der erste Schauspieler, der in dem Film besetzt wurde. Kurz nach Drehbeginn im Januar 2020 erkrankten Hanks und seine Frau Rita Wilson an Covid und die Dreharbeiten wurden bis September 2020 pausiert. Durch die Zwangspause mussten Maggie Gyllenhaal und Rufus Sewell als Elvis' Eltern aus dem Film aussteigen und wurden kurzfristig durch Helen Thomson und Richard Roxburgh ersetzt.
Die Titelrolle in dem Film spielt Austin Butler (Once Upon a Time in Hollywood), der sich beim Casting gegen Konkurrenten wie Ansel Elgort, Miles Teller und Aaron Taylor-Johnson durchgesetzt hat und als Elvis Presley seinen großen Durchbruch feiern könnte. Olivia DeJonge (The Visit) spielt seine Ehefrau Priscilla. In weiteren Rollen sind u. a. Dacre Montgomery (Power Rangers), David Wenham (Der Herr der Ringe), Luke Bracey (Hacksaw Ridge), Kelvin Harrison Jr. (Waves) und der diesjährige Oscarfavorit Kodi Smit-McPhee (The Power of the Dog) zu sehen.
Gestern hat Warner den ersten und mit mehr als drei Minuten ungewöhnlichen langen Trailer zum Film veröffentlicht, in dem wir neben den ersten Eindrücken von Butler als Elvis auch Hanks in einer für seine Karriere selten zwielichtigen Rolle sehen. Wer auch Luhrmanns bisherige Filme oder seine Netflix-Serie "The Get Down" kennt, dürfte auch davon überrascht sein, wie verhältnismäßig visuell zurückhaltend der Trailer wirkt. Schaut selbst:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Wenn es so läuft wie bei Ray, Walk the Line oder Bohemian Rhapsody könnte Elvis sowohl ein großer Kassenhit als auch ein Anwärter auf die Oscars nächstes Jahr werden. Vor allem erwarte ich aber von einem Ausnahme-Regisseur wie Luhrmann kein 08/15-Biopic. Zwar war ich nicht von allen seinen Filmen so begeistert wie vom Meisterwerk Moulin Rouge, doch sein Stil ist in der Regel unverwechselbar und seine Bilder fantastisch.
Wie gefällt Euch die Vorschau und wie findet Ihr die Besetzung von Butler und Hanks als Elvis und Parker?
