Gewinner
1. "Game of Thrones"/"American Crime Story: The People v. O.J. Simpson" – Beide Serien gingen als Favoriten ins Rennen und gewannen, doch ihr überwältigender Erfolg verdient dennoch besondere Anerkennung, insbesondere da sie durchaus harte Konkurrenz gegen sie hatten. "Game of Thrones" hat bekanntlich lange gebraucht, um von den Emmy-Wählern endlich als "Beste Dramaserie" anerkannt zu werden und die finale Staffel von "Downton Abbey" hätte aus Gründen der Sentimentalität dieses Jahr gewinnen können, ebenso wie Netflix' "House of Cards", die trotz vier Nominierungen in Folge noch nicht als "Beste Dramaserie" ausgezeichnet wurde. Währenddessen musste "American Crime Story" in den meisten Kategorien gegen Schwergewichte wie "The Night Manager" und "Fargo" antreten. Zusammengerechnet sahnten die beiden Serien 21 Emmys ab.
2. "Saturday Night Live" – In ihrem 41. Jahr schrieb die legendäre US-Comedy-Sketch-Show Geschichte. Mit Amy Poehler und Tina Fey wurden erstmals zwei Schauspielerinnen oder Schauspieler von dem Emmys in einer Kategorie als eine Einheit ausgezeichnet. Auch der Sieg von Kate McKinnon ist ein Novum – noch nie zuvor haben Schauspieler von "Saturday Night Live" als Haupt- oder Nebendarsteller gewonnen, sondern nur in den Gastkategorien.
3. Susanne Bier – Die Regisseurin von allen Episoden von "The Night Manager" gewann für ihre Arbeit an der John-le-Carré-Adaption gegen drei nominierte Folgen von "American Crime Story: The People v. O.J. Simpson", gegen "Fargo" und gegen Jay Roachs "All the Way". Vermutlich verteilten sich die Stimmen der Wähler über die drei "American Crime Story"-Episoden so, dass letztlich keine die Mehrheit erreichte, dennoch verdient Biers Sieg gegen übermächtige Favoriten große Anerkennung.
4. Louie Anderson ("Baskets") – Andersons Nominierung war schon eine Überraschung für sich, da es auch die einzige Nominierung für die kaum beachtete Comedyserie war. Umso beeindruckender ist, dass er gegen die Favoriten Ty Burrell ("Modern Family") und Tony Hale ("Veep") gewonnen hat.
5. Tatiana Maslany ("Orphan Black") – Maslanys authentischer Reaktion war anzumerken, dass sie selbst mit dem Sieg nicht wirklich gerechnet hat. Es war schon ein großer Triumph letztes Jahr, dass sie überhaupt ihre erste Emmy-Nominierung ergattern konnte. Niemand konnte erwarten, dass sie sich gegen Claire Danes ("Homeland") und Robin Wright ("House of Cards") durchsetzen würde.
Verlierer
1. "House of Cards" – Seit Beginn der Politserie von Netflix gewann "House of Cards" jedes Jahr mindestens einen Emmy. Doch obwohl die 4. Staffel deutlich besser bewertet wurde als die 3., konnte die Serie keine einzige ihrer 13 Nominierungen in einen Sieg verwandeln. Acht Schauspieler wurden für die Season nominiert, alle gingen leer aus – Kevin Spacey und Robin Wright bereits zum vierten Mal in Folge.
2. Die Schauspieler von "Game of Thrones" – In keinem anderen Jahr waren so viele Darsteller aus dem riesigen Ensemble der Fantasyserie nominiert wie in diesem. Maisie Williams und Kit Harington waren aus dem Haupt-Cast erstmals dabei. Doch keiner der sechs Nominees konnte gewinnen, möglicherweise gerade weil so viele nominiert waren und die Stimmen gleichmäßig auf sie verteilt wurden. Doch auch das erklärt nicht, wie zum Teufel Ben Mendelsohn ("Bloodline") gegen Peter Dinklage gewinnen konnte.
3. "All the Way" – Der achtfach Emmy-nominierte HBO-Film hatte mit "American Crime Story: The People v. O.J. Simpson" harte Konkurrenz, dennoch gingen viele davon aus, dass zumindest die Stars Bryan Cranston und Melissa Leo gute Siegeschancen hätten, doch das Politdrama von Jay Roach ging leer aus.
4. "Fargo" – Der Miniserien-Gewinner aus dem Vorjahr war diesmal für 18 Trophäen nominiert, gewann aber lediglich zwei in weniger wichtigen technischen Kategorien. In den Hauptkategorien zog er meistens gegen "American Crime Story" den Kürzeren. Beide Serien werden vom US-Sender FX produziert, der bereits letztes Jahr dank "American Horror Story: Freak Show" und "Fargo" vor allem mit sich selbst konkurrierte.
5. "Downton Abbey" – Die finale Staffel der britischen Kostümserie gewann zwar drei Emmys (darunter den dritten für Maggie Smith), doch der Hauptpreis blieb der Serie verwehrt. Lediglich Staffel 1 konnte ihn (damals noch als "Beste Miniserie") gewinnen.
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