Quelle: Variety
Es ist bereits sechs Jahre her seit George A. Romeros letztem Film (Survival of the Dead) und angesichts dessen dürftiger Qualität kann ich nicht behaupten, dass ich mich nach weiteren Filmen des einstigen Genre-Großmeisters sehne. Wie auch John Carpenter scheint auch Romero seinen Zenit erreicht und schon lange überschritten zu haben. Das ändert aber natürlich nichts an seinem Status als Genrelegende, dem wir die Geburt des modernen Zombiekinos zu verdanken haben. Night of the Living Dead (Nacht der lebenden Toten) und Dawn of the Dead (Zombie) haben bis heute Bestand als zwei der bemerkenswertesten und einflussreichsten Horrorfilme aller Zeiten, die das Zombie-Subgenre über Jahrzehnte nachhaltig geprägt haben. Romero schrieb die Regeln, nach denen sich Hunderte von späteren Filmen richteten. Die weiteren losen Fortsetzungen seiner Living-Dead-Reihe wurden jedoch progressive schwächer – von Day of the Dead über Land of the Dead und Diary of the Dead bis hin zum wirklich missratenen Survival of the Dead. Vielleicht ist das, was Romero benötigt, ein Mediumwechsel und genau das steht nun bevor.
Die Produktionsfirma Demarest Films entwickelt eine Fernsehserie aus Romeros Living-Dead-Welt mit dem Titel "Empire of the Dead". Diese wiederum ist eine Adaption der gleichnamigen Comicreihe, die Romero für Marvel schrieb. Die Reihe besteht aus drei Akten à fünf Ausgaben. Die letzte Ausgabe des dritten Akts soll kommenden August in die Läden kommen. Die Comics spielen in der von Romero etablierten, von Zombies überrannten Welt und führen ein neues Element in sie ein: Vampire! Vampire im Kampf gegen Werwölfe haben wir schon in zahlreichen Filmen und Fernsehserien gesehen, doch Vampire gegen Zombies hat auf jeden Fall noch gewissen Neuheitswert.
"Empire of the Dead" spielt in Manhattan, Jahre nach dem Ausbruch der Untoten-Plage. Doch obwohl die Stadt unter Quarantäne steht, ist niemand darin sicher. Nicht nur Zombies wandeln in den Straßen von Big Apple, sondern auch eine uralte Bedrohung, die ebenfalls ein Stück von dem Kuchen haben will. Die Menschen geraten somit in einen übernatürlichen Krieg zwischen Zombies und Vampiren.
Da sowohl Vampire als auch Zombies aktuell ziemlich "in" sind, fällt es nicht schwer zu sehen, welches Potenzial die Serie hat. Vielleicht schafft sie es ja auch, wie schon Guillermo del Toros "The Strain", Vampire weiter jenseits von "Vampire Diaries" und Twlight zu rehabilitieren. Ich hoffe nur, dass der richtige Sender die Serie in die Hände bekommt, wie FX, Starz oder Showtime, auch wenn ich eher SyFy vermute. Inwiefern Romero selbst an der Serienadaption beteiligt sein wird, ist unbekannt, doch ich hoffe, dass er zumindest einige Folgen inszeniert. Vielleicht setzt der Wechsel ins Fernsehen seine kreativen Säfte wieder frei.