Netflix' Serienhit "Stranger Things" machte die junge Engländerin Millie Bobby Brown zum Star. Nächstes Jahr wird sie in der finalen fünften "Stranger Things"-Staffel als Elfie voraussichtlich ein letztes Mal zu der Rolle zurückkehren, die ihr bereits zwei Emmy-Nominierungen eingebracht hat. Brown hat Netflix und der Serie sicherlich viel zu verdanken, doch auch Netflix konnte von ihrer Popularität sehr profitieren. Drei ihrer letzten vier Filme sind exklusiv bei Netflix erschienen und bescherten dem Streamer massive Zuschauerzahlen.
Enola Holmes, der 2020 pandemiebedingt von Warner Bros. an Netflix verkauft wurde, wurde seinerzeit zu einem der meistgeschauten Filme aller Zeiten auf der Plattform. Die Fortsetzung, die direkt für Netflix produziert wurde, ist zwei Jahre später erschienen und war ähnlich erfolgreich. Brown erhielt für das Sequel $10 Millionen und stellte mit ihrer Gage einen neuen Rekord für eine Schauspielerin unter 20 Jahren auf. Dieselbe Gage soll sie auch für größten Filmerfolg Damsel erhalten haben. Das Fantasy-Abenteuer feierte dieses Jahr bei Netflix Premiere und wurde mit 138 Millionen Aufrufen in den ersten drei Monate nach Veröffentlichung zum meistgestreamten Netflix-Film des Jahres. Auf der All-Time-Hitliste des Streamers belegte Damsel den siebten Platz.
Noch bevor "Stranger Things 5" nächsten Sommer erscheinen wird, wird die Zusammenarbeit zwischen Brown und Netflix im März mit dem Science-Fiction-Abenteuerfilm The Electric State fortgeführt. Inszeniert von den Avengers: Endgame-Regisseuren Joe und Anthony Russo mit Marvel-Star Chris Pratt in einer weiteren Hauptrolle, trägt The Electric State ein geschätztes Budget von mehr als $300 Millionen. Das macht ihn nicht nur zum teuersten Netflix-Film aller Zeiten, sondern zu einer der kostspieligsten Filmproduktionen überhaupt und bedeutet, dass Netflix sehr große Stücke auf den Film und die Zugkraft von Brown und Pratt beim Publikum hält.
Auch nach der finalen "Stranger Things"-Staffel wird Millie Bobby Brown bei Netflix zu sehen sein. Als Sherlock Holmes' Schwester Enola wird sie nämlich in Enola Holmes 3 zurückkehren, was nach dem Erfolg der ersten beiden Filme und dem großen Franchise-Potenzial der Rolle kaum überraschend sein dürfte. Letztes Jahr hat Netflix bestätigt, dass das Drehbuch zu Enola Holmes 3 bereits geschrieben werden würde. Ob Jack Thorne, der die ersten zwei Teile geschrieben hat, als Autor zurückkehrt, ist noch unklar. Dafür hat der Film jetzt einen neuen Regisseur. Philip Barantini, der das gefeierte Drama Yes, Chef! mit Stephen Graham sowie dessen Serienfortsetzung inszeniert hat, wird die Zügel vom bisherigen Regisseur Harry Bradbeer übernehmen. Jack Thorne schrieb die kommende innovative Netflix-Miniserie "Adolescence" von Barantini, sodass er möglicherweise dadurch auch ins Gespräch für Enola Holmes 3 kam.
Die Enola-Holmes-Filme basieren auf der inzwischen neunteiligen Jugendromanreihe von Nancy Springer, wobei der zweite Film schon keine direkte Adaption einer der Vorlagen war, sondern eine brandneue Geschichte erzählte. Laut Branchenblatt Deadline soll Barantinis Idee für den dritten Film etwas düsterer sein als und sich an ein älteres Publikum richten als die beiden Vorgänger, was ja auch Sinn ergibt, da Browns Fangemeinde auch älter wird. Die Hoffnung ist, dass Enola Holmes 3 für das Franchise das sein wird, was Der Gefangene von Askaban für die Harry-Potter-Reihe war. Dieser Ansatz soll die Führungsriege von Netflix von Barantini überzeugt haben, sodass er den Zuschlag für den Regieposten erhalten hat.
Aktuell ist noch unklar, ob Henry Cavill als Sherlock oder Sam Claflin als sein älterer Bruder Mycroft, der den zweiten Film wegen einer Terminkollision aussetzen musste, im nächsten Teil zurückkehren werden. Enola Holmes 3 hat hohe Priorität bei Netflix und soll Browns nächstes Projekt nach der fünften "Stranger Things"-Season werden. Mit etwas Glück wird der Film also voraussichtlich 2026 erscheinen.
Quelle: Deadline