Erster Film mit einem KI-Androiden in der Hauptrolle wird für $70 Millionen produziert

© University of Osaka

Quelle: The Hollywood Reporter

2020 wird immer seltsamer…

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Dreharbeiten in der Welt von Corona werden nicht einfach sein. Was früher selbstverständlich war – Menschenmengen, Nähe der Schauspieler bei intimen oder Kampfszenen – wird plötzlich zum Risiko, mit dem Filmemacher lernen müssen vorerst umzugehen. Viel leichter wäre es natürlich, wenn gar keine Menschen vor der Kamera stehen, die Träger des Virus sein können.

Den ersten Schritt in diese bizarre Richtung macht der Sci-Fi-Streifen b, der als erster Film überhaupt mit einem KI-Roboter in der Hauptrolle angekündigt wurde. Ex Machina wird plötzlich Realität. Die Schlüsselrolle in b spielt Erica, ein hochmoderner Android, der als Zusammenarbeit der Universitäten von Osaka und Kyoto bereits 2015 in Betrieb genommen wurde und einen enormen Fortschritt im Feld der Robotik bedeutete. Ericas Schöpfer, die japanischen Wissenschaftler Hiroshi Ishiguro und Kohei Ogawa, haben ihr die Schauspielerei beigebracht, indem sie die Prinzipien des Method Acting in ihre künstliche Intelligenz eingespeist haben. Produzent Sam Khoze erklärte: (aus dem Englischen)

Bei anderen Schauspielmethoden nutzen Schauspieler ihre eigenen Lebenserfahrungen für die Rolle. Aber Erica hat keine Lebenserfahrung. Sie wurde erschaffen, um die Rolle zu spielen. Wir mussten ihre Bewegungen und Emotionen bei 1-zu-1-Sitzungen stimulieren, wie die Geschwindigkeit ihrer Bewegungen, Ausdruck durch Gefühle, und Training der Charakterentwicklung und Körpersprache.

Ihr wollt Euch einen Eindruck von Erica verschaffen? Hier ein Interview mit ihr aus dem Jahr 2017:

Heilige Scheiße, das hebt das Prinzip des Uncanny Valley auf ein ganz neues Level.

Visual-Effects-Spezialisten Khoze, Eric Pham und Tarek Zohdy haben sich die Geschichte für den Film ausgedacht. Darin entdeckt ein Wissenschaftler die Gefahren seines Programms, das er erschaffen hat, um die menschliche DNA zu perfektionieren. Er hilft einer intelligenten künstlichen Frau (Erica), die er erschaffen hat, zu fliehen.

Der menschliche Hauptdarsteller wurde noch nicht besetzt. Der Film hat auch noch keinen Regisseur, dafür aber massives Kapital. Produktionsfirmen Bondit Capital Media, Ten Ten Global Media  und Happy Moon Productions aus Belgien haben sich insgesamt zu einem Budget von 70 Millionen US-Dollar verpflichtet. Ursprünglich sollte Erica ihr Filmdebüt unter der Regie des American-History-X-Machers Tony Kaye feiern, das klappt jedoch aus terminlichen Gründrn nicht.

Die ersten Filmszenen mit Erica wurden bereits 2019 in Japan gedreht. Der Rest des Films soll ab Juni 2021 in Europa entstehen.

Wie wäre es denn direkt mit einem CGI-James-Dean für die männliche Hauptrolle? Dann könnte man gleich zwei bizarre Meldungen aus der letzten Zeit in einem Film vereinen.

Genau genommen ist b nicht der erste Film mit einem Anroiden als Darsteller. Ericas Vorläufer Geminoid F spielte 2015 im japanischen postapokalyptischen Film Sayonara mit. Aber vielleicht waren auch das nicht einmal die ersten schauspielerischen Gehversuche eines humanoiden Roboters: Schließlich dauert Jai Courtneys Karriere auch schon eine Weile lang an.

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