"Fallout": Staffel 2 der Videospieladaption von Amazon bestellt

Manche Dinge brauchen einfach Zeit. Die Comic-Superhelden von Marvel und DC gibt es schon seit über 80 Jahren. Mit seltenen Ausnahmen wie Superman und Batman gibt es wirklich erfolgreiche Comicverfilmungen erst seit 25 Jahren. Inzwischen sind sie aus dem Blockbusterkino nicht mehr wegzudenken.

Es hat auch lange gedauert und viele erfolglose Anläufe gebraucht, bis Hollywood endlich herausbekommen hat, wie man Videospiele erfolgreich in einem anderen Medium adaptiert. Jedenfalls nicht wie bei Assassin’s Creed, Max Payne, Doom und allem, was Uwe Boll fabriziert hat. Seit 2020 erleben wir eine präzedenzlose Erfolgssträhne von Videospieladaptionen im Fernsehen und im Kino. Beide Sonic-the-Hedgehog-Filme haben nach dem desaströsen ersten Teaser die Erwartungen übertroffen und die Fans begeistert. Die Uncharted-Adaption war ein solider Abenteuerfilm, der vermutlich demnächst eine Fortsetzung bekommen wird. Five Nights at Freddy’s war zwar kein sonderlich guter Film, dafür aber der größte Kassenhit in der Geschichte der Horrorschmiede Blumhouse. Super Mario Bros. hat letztes Jahr alle Rekorde für Videospielverfilmungen an den Kinokassen zerschmettert und wurde zu einem der umsatzstärksten Animationsfilme aller Zeiten.

Auch im Fernsehen feiern Game-Adaptionen aktuell große Erfolge. Bereits zwei Staffeln der "Halo"-Serie wurden für Paramount+ produziert, eine zweite Staffel von "Twisted Metal" ist bestellt und die HBO-Serienadaption des PlayStation-Hits "The Last of Us" wurde zu einer der meistgefeierten Serien des letzten Jahres, die zahlreiche Emmy- und Golden-Globe-Nominierungen ergatterte. Eine zweite Staffel wird aktuell gedreht.

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An diese Erfolgsbilanz knüpfte diesen Monat auch nahtlos "Fallout" an. Die komplette erste Staffel der Serienadaption bzw. -fortsetzung der postapokalyptischen Sci-Fi-Games wurde diesen Monat bei Amazon Prime veröffentlicht und ist bereits eine der drei meistgeschauten Serien in der Geschichte des Streamers sowie die weltweit meistgestreamte Serienstaffel bei Prime seit "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht". Auch die Verkaufszahlen der "Fallout"-Games profitierten massiv von der Serie und "Fallout 4" stieg sogar kurzzeitig auf Platz 1 der meistverkauften Videospiele in Europa auf. Kritiker und Fans lieben die Serie, die weder eine direkte Adaption eines Teils der Spielereihe ist noch eine komplett separate Geschichte in derselben Welt erzählt, sondern Teil der etablierten Kontinuität und offiziellen Kanons ist und im Prinzip von den Machern mehr oder weniger als "Fallout 5" betrachtet wird.

Produziert wird "Fallout" für Amazon von den "Westworld"-Machern Lisa Joy und Jonathan Nolan (Christopher Nolans Bruder), die einen mehrjährigen Vertrag mit Amazon abgeschlossen haben. Noch vor dem Release der Serie zeichnete sich bereits eine sehr wahrscheinliche Verlängerung ab, als durchgesickert ist, dass Kalifornien die zweite Staffel mit $25 Millionen fördern würde. Dafür zieht die Produktion nach Los Angeles, nachdem die erste Season in Namibia, New Jersey, New York und Utah entstanden ist. Keine zwei Wochen nach der Veröffentlichung hat Amazon es offiziell gemacht und grünes Licht für Staffel 2 erteilt. So wie die Zuschauerzahlen und die Zufriedenheit mit der ersten Staffel ist, sehe ich noch eine lange Zukunft für "Fallout" bei Prime. Wann es mit "Fallout" bei Prime weitergehen wird, steht noch nicht fest. Weil die Produktion der Serie jedoch aufwendig ist, würde ich nicht vor Ende 2025 damit rechnen.

Die Serie spielt im Jahr 2296, also später als jedes "Fallout"-Spiel. Nach dem Nuklearkrieg von 2077 liegt die Welt in Trümmern und die meisten Überlebenden in den USA haben sich in luxuriöse Bunker, genannt Vaults, verkrochen, ohne zu ahnen, dass die Vaults dazu konzipiert wurden, psychologische Experimente an ihren Bewohnern durchzuführe. Ella Purnell ("Yellowjackets") spielt die Hauptrolle als Vault 33-Bewohnerin Lucy, die sich den Regeln ihres Vaults widersetzt und an die Oberfläche geht, um nach ihrem entführten Vater (Kyle MacLachlan) zu suchen. Auf ihrer Reise trifft sie Maximus (Aaron Moten), einen Knappen der Stählernen Bruderschaft, und den Ghul (Walton Goggins), einen gefürchteten, mutierten Kopfgeldjäger, der in seinem früheren Leben ein Western-Schauspieler namens Cooper Howard war. Alle drei verfolgen unterschiedliche Ziele, gründen jedoch eine Zweckgemeinschaft.

Wie hat Euch die erste "Fallout"-Staffel gefallen und was wünscht Ihr euch für die zweite?

Quelle: Deadline

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