Quelle: Final Reel
Ob man nun zu den Befürwortern oder Gegnern der neuen 3D-Technik gehört, sie ist jetzt hier und wird nicht so bald aus den Kinos verschwinden. Kein Wunder, denn für Studios bleibt es immer noch ein einfacher Weg, Einnahmen in die Höhe zu treiben. Die 3D-Konvertierung in der Postproduktion wurde einst noch verachtet, gehört aber mittlerweile zum Standard und kostet dem Studio in der Regel nicht mehr als $5-10 Mio. Dafür gibt es dann aber einen Aufschlag von etwa einem Drittel auf die Ticketpreise für 3D-Filme und die Investition rentiert sich in der Regel sehr schnell. Dabei kommt einem gelegentlich eine echte 3D-Perle unter (in der Regel aber nicht konvertiert sondern ursprünglich in 3D gedreht), doch bei einer überwältigenden Menge von Filmen ist das 3D schlicht unnötig und stellt keinen Mehrwert dar.
Dennoch hat sich das 3D mittlerweile so etabliert, dass ich jedes Mal überrascht bin, wenn ein großer Blockbuster plötzlich nicht in 3D kommt. So kann ich mich noch daran erinnern, wie erstaunt ich bei der Pressevorführung zu Lone Ranger war, dass dieser tatsächlich nicht in 3D gezeigt wurde. Für mich sah er nämlich nach einem typischen Konvertierungs-Kandidaten aus. Ein weiteres Mal wurde ich dieses Jahr von Disneys Cinderella überrascht. Nachdem die anderen Märchenfilme von Disney in den letzten Jahren (Alice im Wunderland, Die fantastische Welt von Oz, Maleficent) allesamt in der dritten Dimension aufgeführt wurden, behielt man bei Cinderella das gute alte 2D bei.
Die neuste solche Überraschung ist die Ankündigung des Regisseurs Josh Trank, dass sein Fantastic-Four-Reboot, das am 13.08. in die deutschen Kinos kommt, nicht, wie ursprünglich geplant, in 3D aufgeführt werden wird. Die ersten Trailer und Plakate zum Film bewarben ihn noch mit dem üblichen 3D-Zusatz, der aber im späteren Marketing verworfen wurde. Trank erklärte dazu: (aus dem Englischen)
Ich wollte, das das Seherlebnis von Fantastic Four so rein wie möglich für die Zuschauer bleibt und das bedeutet in 2D, also so, wie wir den Film gedreht haben.
Angesichts all der Meldungen zum neuen Fantastic Four, die die Fans im Vorfeld haben die Augenbrauen hochziehen lassen, ist diese tatsächlich zur Abwechslung positiv. Die meisten Superheldenfilme, die ich in den letzten Jahren in die Kinos kamen, haben vom 3D-Effekt nicht profitiert und dennoch hat man sich irgendwann daran gewöhnt, dass der neuste Blockbuster aus dem Hause Marvel oder DC automatisch in 3D ist. Der letzte große Superheldenfilm, der nur in 2D angelaufen ist, war Christopher Nolans The Dark Knight Rises. Auf Marvels Seite muss man noch weiter zurückblicken – auf X-Men- Erste Entscheidung vor vier Jahren. Mal sehen, ob 20th Century Fox auch beim zweiten Fantastic Four, de für den Sommer 2017 bereits terminiert ist, den 2D-Kurs beibehält.
Wir haben für Euch noch den letzten deutschen Trailer zum Film unten angefügt:
https://youtu.be/GeY0Vvf1U0