Dwayne Johnson in Fast & Furious: Hobbs & Shaw © 2019 Universal Pictures
Quellen: Variety, Production Weekly
Man kann sich zwar streiten oder aus den Augen verlieren, doch früher oder später kehrt man immer zur "Familie" zurück. Ich meine natürlich die Fast-&-Furious-Familie, als deren Oberhaupt Vin Diesel sich sieht. Gleich zwei Darsteller, die zuvor in den Medien sehr eindeutig und unmissverständlich erklärt haben, mit der Reihe (oder zumindest der Hauptreihe) abgeschlossen zu haben, absolvierten Gastauftritte in Fast & Furious 10 mit der Aussicht auf deutlich größere Rollen im großen Finale (das möglicherweise doch auf zwei weitere Filme aufgeteilt werden wird).
Kurioserweise ist die Rückkehr eines vermeintlich toten Charakters deutlich weniger überraschend gewesen als eines lebenden. Das Franchise hat schließlich eine Vorgeschichte, beliebte Charaktere aus dem Totenreich zurückzubringen. Nach Letty (Michelle Rodriguez) und Han (Sung Kang) ist es diesmal Gal Gadot als Gisele, die trotz ihres Todes im sechsten Film am Ende von Teil 10 putzmunter in einem U-Boot auftaucht. Gadot bestätigt kurz darauf ihre offizielle Rückkehr zur Familie.
Dass Dwayne Johnson in einer Abspannszene als Luke Hobbs wieder auftreten würde, ist hingegen viel unerwarteter nach dem sehr öffentlich ausgetragenen Zwist zwischen Diesel und ihm. Zwischen den beiden, deren Charaktere ironischerweise anfangs Gegner und erst später Verbündete waren, herrschten von Anfang an Spannungen, vermutlich weil kein Filmset der Welt groß genug ist für die Egos der beiden Alpha-Männchen. Bei den Dreharbeiten zu Fast & Furious 8 haben sie sich dann endgültig zerstritten und Diesels herablassender Versuch einer öffentlichen Versöhnung ging nach hinten los, sodass Johnson eine Rückkehr kategorisch abgelehnt und erklärt hat, höchstens ein Sequel zu Hobbs & Shaw zu drehen.
Rückblicklend kann man sich jedoch fragen, ob die ganze Sache einfach für den Überraschungseffekt und die mediale Aufmerksamkeit inszeniert wurde, denn schließlich erinnerte ihr Konflikt an die gespielten Wrestling-Feindschaften, mit denen Johnson gut vertraut ist. Wie dem auch sei sind die Differenzen scheinbar letzten Sommer schon beigelegt worden und Johnson erklärte über Instagram seine offizielle Rückkehr zum Franchise als Luke Hobbs. Bevor er in Fast & Furious 11 bzw. Fast X: Part 2 im Original voraussichtlich wieder eine größere Rolle übernimmt, wird er erst einmal in einem eigenständigen Fast-&-Furious-Spin-Off zu sehen sein, das als Brücke zwischen Fast & Furious 10 und 11 dienen soll. Dabei handelt es sich nicht um Hobbs & Shaw 2, sondern um einen eigenständigen Film, dessen Arbeitstitel Fast & Furious: Hobbs & Reyes (benannt nach Jason Momoas Schurken Dante Reyes) ist. Reyes hat mit Hobbs ein Hühnchen zu rupfen, denn schließlich war er es, der den Abzug gedrückt und seinen Vater im fünften Film getötet hat.
Franchise-Stammautor Chris Morgan schrieb das Drehbuch zu Johnsons Fast-&-Furious-Film. Wer Regie führen wird ist noch unklar. Das Spin-Off hat noch keinen offiziellen Starttermin. Da der 11. Fast-&-Furious-Film jedoch schon im April 2025 starten soll, wird Hobbs' Solo-Auftritt höchstwahrscheinlich noch früher kommen, vielleicht sogar schon nächstes Jahr. Wir werden Euch über alle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.