Während viele Blockbuster-Franchises und Comicverfilmungen letztes Jahr schwächelten, war 2023 ein wirklich starkes Jahr für Horrorfilme, qualitativ, aber auch an den Kinokassen. Es gab einige wenige Ausreißer nach unten wie Renfield und Die letzte Fahrt der Demeter, überwiegend waren Horrorfilme jedoch sehr profitabel für ihre Studios.
Alteingesessene Genrereihen wie Scream, Evil Dead und Saw überraschten mit sehr positiv aufgenommenen neuen Sequels, die deutlich mehr eingespielt haben als ihre jeweiligen direkten Vorgänger. Die günstig produzierten Originalfilme M3GAN und Talk to Me übertrafen die Erwartungen an den Kinokassen und werden demnächst fortgesetzt. Virales Trash-Phänomen Winnie the Pooh: Blood and Honey kostete nur $50.000 und spielte weltweit mehr als das Hundertfache davon ein. Insidious: The Red Door trotzte negativen Kritiken und wurde mit $189 Mio Einspiel zum erfolgreichsten Teil der Reihe. The Nun II konnte zwar den Erfolg seines Vorgängers nicht ganz wiederholen, zeigte aber mit seinem $270 Mio Einspiel (bei weniger als $40 Mio Budget), dass das Publikum immer noch großes Interesse am Conjuring-Universum hat.
Doch ein Horrorfilm aus der Horrorschmiede Blumhouse hat sie alle nicht nur übertroffen, sondern schaffte es sogar unter die zehn profitabelsten Filme des letzten Jahres. Die heiß erwartete Verfilmung der Indie-Videospiele "Five Nights at Freddy’s" kam kurz vor Halloween in die Kinos und obwohl der Film in den USA zeitgleich zum Kinostart von Peacock-Abonnenten kostenlos gestreamt werden konnte, spielte er am Startwochenende $80 Mio alleine in Nordamerika ein. Nicht nur war das der erfolgreichste Start überhaupt am Wochenende vor Halloween, sondern auch das drittbeste Startwochenende aller Zeiten für einen Horrorfilm, lediglich hinter dem Es-Zweiteiler. Die Fangemeinde von "Five Nights at Freddy’s" hat lange auf den Film gewartet und ließ sich auch von negativen Kritiken für den PG-13-Film nicht abhalten. Parallel stellte der Film auch einen Streaming-Startrekord bei Peacock auf, sodass sich Universals im Vorfeld skeptisch beäugelte Veröffentlichungsstrategie bezahlt gemacht hat.
Dass der Film in den darauffolgenden Wochen, nachdem die anfängliche Nachfrage der Fangemeinde gestillt worden war, an den Kinokassen schnell abgestürzt ist, änderte nichts daran, dass er ein überragender Erfolg für Blumhouse war. Zwar kostete er mit $20 Mio mehr als die meisten Filme des sparsamen Produktionsstudios, wurde aber mit fast $300 Mio Einspiel weltweit auch zu seinem größten Kassenhit. Unter Abzug der Marketingkosten und des Anteils der Kinobetreiber wird der reine Profit des Films auf $161 Millionen geschätzt. Es ist der erste Horrorfilm seit sechs Jahren, der es unter die zehn profitabelsten Filme seines Jahres geschafft hat. Es: Kapitel 2 war der letzte Horrorfilm mit knapp größerem Profit ($169 Mio), verpasste in seinem Jahr aber knapp die Top 10 der größten Gewinner.
Bei einem solchen Erfolg stellt sich die Frage nicht, ob eine Fortsetzung folgen wird, sondern vielmehr wann. Darauf haben wir jetzt die Antwort: Bei der CinemaCon-Präsentation des Studios in Las Vegas hat Universal Five Nights at Freddy’s 2 offiziell für Herbst 2025 angekündigt. Einen konkreten Starttermin gibt es noch nicht, doch es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er nicht wieder das Wochenende vor Halloween belegen wird, nachdem der erste Teil in dem Zeitraum so erfolgreich war. Unklar ist noch, ob das Sequel in den USA wieder zeitgleich bei Peacock erscheinen oder eine exklusive Kinoveröffentlichung sein wird.
Five-Nights-at-Freddy’s-Regisseurin Emma Tammi, deren Erstlingsfilm The Wind ein wirklich guter, atmosphärischer Horror-Western war, wird voraussichtlich für das Sequel zurückkehren und hat bereits angekündigt, neue "Freunde" bzw. Animatronics in dem Film vorzustellen. Matthew Lillard, der den Serienkiller William Afton im ersten Film verkörpert hat, hat verraten, dass er für drei Teile unterschrieben hat, sodass er trotz des augenscheinlichen Todes seines Schurken vermutlich zurückkehren wird. Josh Hutcherson wird aller Voraussicht nach wieder die Hauptrolle spielen. Im Laufe des Jahres sollten wir mehr Details für Euch haben, wenn der Film sich seinem Drehbeginn nähert.
Quelle: Deadline