Franka Potente in "American Horror Story" © 2012 20th Century Fox Television
Quelle: Variety
Ende der Neunziger und in den frühen Zweitausendern gehörte Franka Potente zu den größten Stars des deutschen Kinos dank Hits wie Lola rennt, Anatomie und Der Krieger und die Kaiserin. Seit sie jedoch neben Matt Damon in Die Bourne Identität besetzt wurde, war sie in einheimischen Produktionen kaum noch zu sehen. In den letzten zehn Jahren verschwand sie vor allem in US-amerikanischen oder britischen Serien wie "American Horror Story", "Dr. House", "The Bridge – America", "Dark Matter" und "Taboo".
Daher ist es wohl auch nicht überraschend, dass Potentes anstehendes Regiedebüt auch keine deutschsprachiger Film sein wird, auch wenn die Kölner Produktionsfirma augenschein Filmproduktion von Jonas Katzenstein und Maximilian Leo dahinter steckt. Diese hat die Geschichte zu dem Film entwickelt, den Potente inszenieren wird.
Der Film heißt Home und spielt in Kalifornien. Er erzählt die Geschichte von Marvin Hicks, der nach mehr als 20 Jahren im Gefängnis in seine Heimatstadt zurückkehrt. Dort stellt er fest, dass deren Einwohner sein abscheuliches Verbrechen auch nach zwei Jahrzehnten nicht vergessen habe. Trotz der Konfrontation und der Feindseligkeit seitens der Einwohner, will Marvin alles tun, was nötig ist, um seinen Platz in der Gesellschaft wiederzuerlangen.
Jake McLaughlin ("Quantico") spielt die Hauptrolle in Home. An seiner Seite wirken Oscargewinnerin Kathy Bates (Bild oben aus "Disjointed") und Lil Rey Howery (Get Out) mit.
Streng genommen ist Home nicht Potentes erste Regiearbeit. Sie schrieb und inszenierte 2006 den schwarzweißen Beinahe-Stummfilm Der die Tollkirsche ausgräbt. Allerdings war der Streifen nur 43 Minuten lang. Home wird Potentes erster Langfilm als Regisseurin. Als Schauspielerin hat sie bereits unter Filmemachern wie Tom Tykwer, Oskar Roehler, Doug Liman, James Wan und Steven Soderbergh gespielt und dürfte in der Zeit auch viel vom Handwerk gelernt haben.
Die Produzenten Katzenstein und Leo beschreiben Potente als "talentierte und visionäre" Regisseurin. Der französische Produzent David Grumbach erklärt, dass "Potente ihre europäische Sensibilität und weibliche Perspektive bei der Darstellung eines Mannes, der nach Erlösung sucht, und der Psyche einer US-amerikanischen Kleinstadt zum Einsatz bringen wird."
Man darf gespannt sein, ob Potente hinter der Kamera genauso gut ist wie davor.