Quelle: A24
Viele Cineasten, die gerne mal über den Tellerrand von großen Hollywood-Produktionen schauen, werden den Namen Ben Wheatley vermutlich schon gehört oder zumindest den einen oder anderen seiner Filme gesehen haben. In kürzester Zeit entwickelte sich Wheatley zu einem der interessantesten jungen Regisseure aus Großbritannien. Nach seinem Regiedebüt Down Terrace, den er außerdem geschrieben, produziert und selbst geschnitten hat, sorgte er mit dem Psycho-Horrorthriller Kill List für großes Aufsehen bei Festivals. Mit Sightseers, der das Fantasy Filmfest 2012 in Deutschland eröffnete, gelang ihm eine der besten schwarzen Komödien der letzten Jahre und A Field in England war ein großartiger, lynchesker Mindfuck. Sein letzter Film, High-Rise, brachte ihm zwar die bislang schwächsten Rezensionen seiner Karriere ein, ist aber dennoch eine sehenswerte dystopische Vision mit einer tollen Besetzung.
Doch trotz des guten Rufs, den sich Wheatley unter Filmkennern erarbeitet hat, bleiben seine Werke der breiten Öffentlichkeit unbekannt und wer sie gesehen hat, kann dies vermutlich auch gut nachvollziehen. Seine bisherigen Filme sind nicht für die Massen. Doch das könnte sich mit seinem neusten Film, Free Fire, schon bald ändern. Dieser feierte kürzlich beim Toronto International Film Festival Premiere und sieht nach dem bislang mainstreamtauglichsten Film des Regisseurs aus. Dazu punktet er auch noch mit einer exzellenten Besetzung, die auf jeden Fall für mehr Aufmerksamkeit sorgen wird als seine früheren Filme.
Der Schauplatz von Free Fire ist eine Lagerhalle in Boston im Jahre 1978. Bei einem Waffendeal möchten zwei Iren, gespielt von Cillian Murphy und Michael Smiley (der bereits in drei von Wheatleys Filmen mitgewirkt hat), Feuerwaffen von zwei Gangstern (Sharlto Copley und Armie Hammer) kaufen. Doch die Transaktion geht schief und plötzlich ballert jeder auf jeden. Oscarpreisträgerin Brie Larson (Raum) spielt die Frau, die den Wafffendeal einfädelt, in weiteren Rollen sind außerdem Jack Reynor (Sing Street) und Sam Riley (Das finstere Tal) zu sehen. Der erste Trailer zu Free Fire macht verdammt viel Spaß und verspricht ein humorvolles Nonstop-Ballerfest mit tollen Darstellern. Auch das Poster zum Film sieht verdammt stylisch aus, ohne bemüht zu wirken.
Es ist wirklich großartig, so viele talentierte Darsteller, allen voran Brie Larson und Sharlto Copley, in einem solchen Actionspaß zu sehen und bei einem Regisseur wie Ben Wheatley kann man sich auch sicher sein, dass der Film keine stumpfe Actionorgie werden wird. Die ersten Reaktionen aus Toronto sind ziemlich positiv ausgefallen. Spätestens nach A Field in England freue ich mich auf jeden neuen Film von Wheatley und mit Free Fire wird er hoffentlich endlich ein größeres Publikum erreichen.
Einen deutschen Starttermin hat Free Fire leider noch nicht, in die britischen Kinos kommt er aber am 31.03.2017. Ich hoffe sehr, dass er bei den Fantasy Filmfest White Nights im Dezember laufen wird. Schließlich lief seit Kill List jeder Film des Regisseurs beim Fantasy Filmfest oder den dazugehörigen Nights.