Taylor Kitsch in "Friday Night Lights" © NBCUniversal Media, LLC
Quelle: Variety
Peter Bergs Friday Night Lights über eine verehrte Highschool-Football-Mannschaft der texanischen Stadt Odessa gilt als einer der besten Sportfilme der 2000er, doch das noch größere Vermächtnis des Films ist die gleichnamige TV-Serie, die die Handlung in die fiktive texanische Stadt Dillon verlegte, den Themen des Films und des ihm zugrundeliegenden Sachbuchs treu geblieben ist. Die "Friday Night Lights"-Serie wurde nie zu einem großen Quotenhit und war in Deutschland lange weitgehend unbekannt, doch Kritiker liebten die Serie, die inzwischen als eins der am meisten unterschätzten TV-Highlights der letzten 15 Jahre gilt. Erst für ihre finale fünfte Staffel erhielt "Friday Night Lights" endlich eine Emmy-Nominierung als "Beste Dramaserie" und Hauptdarsteller Kyle Chandler wurde für sie mit einem Emmy ausgezeichnet.
Die Popularität der Serie wuchs tatsächlich vor allem nach ihrem Ende 2011 und für viele ihrer jungen DarstellerInnen wie Michael B. Jordan, Jurnee Smollett, Jesse Plemons oder Adrianne Palicki war "Friday Night Lights" ein Sprungbrett auf dem Weg zu einer größeren Karriere.
Einer dieser Schauspieler, der mit "Friday Night Lights" seinen großen Durchbruch hatte, war der Kanadier Taylor Kitsch, der den emotional labilen, alkoholsüchtigen Frauenhelden Tim Riggins verkörpert hat. Die makelbehaftete Figur eroberte die Herzen vieler Fans der Serie und ist vermutlich bis heute die beste Performance, die Kitsch abgeliefert hat. Als er 2006 als Riggins besetzt wurde, war Kitsch noch ein kompletter Newcomer. Nach dem Ende der Serie hat Hollywood versucht, den nächsten Blockbuster-Star aus ihm zu machen, doch Filme wie John Carter und Battleship mit ihm in der Hauptrolle floppten böse an den Kinokassen. Nach seinen Auftritten in Oliver Stones Savages und in der zweiten "True Detective"-Staffel spielte Kitsch hauptsächlich Nebenrollen, nicht selten auch als Bösewicht in Streifen wie American Assassin oder 21 Bridges. Aktuell ist er neben Chris Pratt in der Amazon-Serie "The Terminal List: Die Abschussliste" zu sehen.
An einer Rückkehr zu der Serie, die ihm berühmt gemacht hat, hat er jedoch keinerlei Interesse. Am Ende von "Friday Night Lights" war Riggins der einzige junge Hauptcharakter der Serie, der in Dillon geblieben ist. Sollte es jedoch je ein Revival geben, schließt Kitsch seine Beteiligung kategorisch aus: (aus dem Englischen)
Es wird vielleicht kommen, aber ich werde nicht Teil davon sein. Ich bin fertig. Ich brauche es nicht mehr. Ich möchte als Schauspieler wachsen. Zu Rigs zurückzugehen – lasst ihn in den Erinnerungen weiterleben. Was auch immer es ist, was auch immer er den Fans bedeutet, lasst ihn dort bleiben.
Dabei betont er, dass er nur gute Erinnerungen an seine Arbeit an der Serie hat, die Zeit aber einfach vorüber sei:
Es war so ein großes Sprungbrett für mich, aber ich bin jetzt ein anderer Schauspieler. Es hat mir ermöglicht, den Prozess zu erkunden, einfach grün hinter den Ohren zu sein und es so hinzunehmen.
Tatsächlich werden seit geraumer Zeit sowohl ein neuer Friday-Night-Lights-Film als eine brandneue Serie geplant, jedoch nicht als Revival, sondern als eine ganz neue Geschichte in einer neuen Stadt. Produzent Brian Grazer hat die Pläne letztes Jahr erklärt:
Wir arbeiten an einem weiteren Friday-Night-Lights-Film, der in Del Rio, Texas spielt, einer Stadt an der Grenze, im Jahr 2015, und hoffen, den Film Anfang nächsten Jahres zu drehen. Der Film wird uns dann zu einer neuen Serie hinführen, die in unserer Zeit spielt, heute, und wir freuen uns sehr darauf.
Ursprünglich war David Gordon Green (Halloween) als Regisseur des neuen Friday-Night-Lights-Films vorgesehen, wurde aber durch die Brüder Erick und Drew Dowdle (Devil) als neue Autoren und Regisseur ersetzt. Weitere Fortschritte haben weder der Film noch die Serie gemacht.