"Game of Thrones": HBO-Chef möchte zehn Staffeln, aber keinen Film

Quelle: Entertainment Weekly

Vor einiger Zeit hat Frank Doelger, der Produzent der Fantasyserie "Game of Thrones", dem Heimatsender HBO einen Schrecken eingejagt, als er sagte, dass er sich nur sieben Staffeln für die gesamte Seriendauer vorstellt. Das entspricht auch der Anzahl von George R.R. Martins Romanen (wobei der Ansatz, dass eine Staffel immer nur einem Roman entspricht, schon länger nicht mehr verfolgt wird) und sei seiner Meinung nach auch genug, um die Geschichte zu einem würdigen Ende zu bringen. Vor fast genau einem Jahr, haben zwei der Serienschöpfer, David Benioff und D.B. Weiss, das Thema wieder aufgegriffen und kundgetan, dass sie ebenfalls darauf hoffen, "Game of Thrones" mit sieben oder acht Staffeln abzuschließen. Das Schlimmste wäre, ihrer Ansicht nach, die Serie über den Punkt hinauszuziehen, an dem die Fans sich an ihr sattgesehen haben. Lieber aussteigen, wenn man gerade am Höhepunkt ist, als erst aufzuhören, wenn die Zuschauer sich schon fragen, wann es endlich vorüber sein wird. Dass Martin die zwei verbleibenden Romane in seiner "Das Lied von Eis und Feuer"-Reihe vor dem Zeitpunkt des möglichen Endes (der wäre dann entweder 2017 oder 2018) vermutlich gar nicht veröffentlicht haben wird, ist kein Problem, denn er hat den Machern bereits verraten, wie es ausgehen wird, sodass das Fundament für das Ende bereits gelegt werden kann.

Wie man sich ausmalen kann, freut sich HBO über die Aussicht auf ein relativ baldiges Ende nicht. Schließlich ist "Game of Thrones" nicht nur die mit Abstand erfolgreichste Serie des Senders und dessen größtes Phänomen seit "Die Sopranos", sondern ist nach "The Walking Dead" die zweiterfolgreichste Kabelserie momentan in den USA. Der Erfolg wächst unaufhaltsam weiter. Jede bisherige Staffel übertraf quotentechnisch die vorherige und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Trend mit der kommenden fünften Staffel (ab dem 12. April) nicht weitergehen wird.

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AMC denkt über das Ende von "The Walking Dead" nicht nach und schickt bald schon eine Spin-Off-Serie ins Rennen. Wenn es nach HBO ginge, würde "Game of Thrones" auch lange nicht enden, zumindest nicht vor Staffel 10. Diesen konkreten Wunsch äußerte Michael Lombardo, der Programmchef von HBO: (aus dem Englischen)

Wir begannen diese Reise mit David und Dan. Es ist ihre Vision. Würde ich als Fan und Senderchef die Serie am liebsten  zehn Jahre lang dauern lassen? Absolut.

Doch er gab auch zu, dass wenn es wirklich, wirklich (wirklich!) sein muss, man bereit sei, die Serie dann zu enden, wann die Macher es für richtig halten:

Wir werden ein ehrliches Gespräch darüber führen, was unsere Möglichkeiten sind. Wenn sie sich nicht wohl damit fühlen, mehr als sieben Staffeln zu machen, dann vertraue ich ihnen, dass sie die richtige Entscheidung treffen werden – so erschreckend es auch für mich ist. Was ich nicht tun werde, ist, die Serie weiterlaufen lassen, obwohl die Schöpfer das Gefühl haben, ihre Geschichte zu Ende erzählt zu haben.

Sieben scheint aktuell die wahrscheinlichste Ziffer für die Anzahl der Staffeln zu sein. Die erneuerten Verträge der Cast-Mitglieder laufen auch bis einschließlich Season 7, auch wenn es bislang offiziell nur grünes Licht für Season 6 gibt. Ich bin aber auch sicher, dass HBO alles an Überredungskünsten und Anreizen auffahren wird, um die Macher länger im Boot zu behalten. Die wahrscheinlichste Option, auf die sich alle Parteien einigen könnten, besteht darin, dass die finale Staffel in zwei Teile aufgeteilt werden wird, die über zwei Jahren ausgestrahlt werden wird. So ging HBO auch bei der letzten Staffel von "Die Sopranos" vor und AMC macht es mit "Breaking Bad" und "Mad Men" gleich.

Doch ob es jetzt sieben oder zehn Staffeln werden, möchte Lombardo eine Sache definitiv nicht – einen Kinofilm. Obwohl sogar George R.R. Martin selbst vorgeschlagen hat, dass das Serienfinale als Kinofilm gedreht werden soll, hält Lombardo die Idee für unfair gegenüber den HBO-Abonnenten. So sei das Versprechen gegenüber zahlenden Kunden, dass sie für ihr Geld die Serie bis zum Ende sehen dürfen und nicht noch ein Kinoticket kaufen müssen.

Gleichzeitig hat HBO aber keine Skrupel gehabt, zwei Sex-and-the-City-Filme und einen Entourage-Film (der diesen Sommer in die Kinos kommt) zu produzieren. Vieles kann sich also noch ändern bis zum Ende der Serie. Doch dieses liegt so oder so noch in der Zukunft. Vorerst könnt Ihr Euch auf die brandneue Staffel freuen. Deren erste Folge wird HBO am 12. (bzw. 13.) April in über 170 Ländern weltweit simultan übertragen und damit einen neuen Rekord aufstellen.

Wäre für Euch ein Ende nach sieben Staffeln in Ordnung und wie steht es mit Eurem Interesse an einem Kinofilm? Allein optisch eignet sich "Game of Thrones" schon perfekt für die Leinwand.

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