Fünf Jahre nach dem Ende von "Game of Thrones" sitzt der Frust wegen über die halbgare finale Staffel noch tief. Man hat nur einen Versuch, die meistgehypte Serie der Welt angemessen abzuschließen, und die Showrunner David Benioff und D.B. Weiss haben es mit Vollgas gegen die Wand gefahren.
Das schwache Finale lässt leider auch schnell vergessen, wie gut die Serie einst war. Zum Glück ist mir wieder bewusst geworden, als ich vor wenigen Monaten angefangen habe, sie wieder von vorne zu schauen. Ja, es graut mir schon davor, bei der letzten Staffel anzukommen, da ich diesmal aber weiß, was mich erwartet, sehe ich den Weg als das Ziel und zum Glück hatte "Game of Thrones" in der Summe viel mehr starke Momente als schwache zu bieten.
Ganz vergrault hat das Serienfinale die Zuschauer immerhin nicht. Das Prequel "House of the Dragon" wurde zu einem Quotenhit bei HBO und gewann sogar den Golden Globe als "Beste Dramaserie" – etwas, was keiner Staffel der Originalserie gelungen war. Eine weitere Serie aus der Welt von Westeros mit dem Titel "A Knight of the Seven Kingdoms: The Hedge Knight", basierend auf George R. R. Martins "Dunk and Egg"- bzw. "Der Heckenritter von Westeros"-Büchern, ist bereits in Arbeit und hat kürzlich ihre beiden Hauptdarsteller besetzt.
Weil "House of the Dragon" fast 200 Jahre vor den Hauptereignissen von "Game of Thrones" spielt und "A Knight of the Sevn Kingdoms" rund 90 Jahre früher, wird es in beiden Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aus der Originalserie geben. Anders sollte es im Spin-Off "Snow" aussehen, dessen Entwicklung 2022 angekündigt wurde. Es sollte die erste Serie werden, die unmittelbar an das Ende von "Game of Thrones" angeknüpft und Kit Haringtons Jon Schnee (alias Aegon Targaryen) nach seiner Verbannung jenseits der Mauer gefolgt hätte. Laut George R. R. Martin hatte Harington selbst die Idee für eine Serie rund um seinen Charakter und brachte sein eigenes Autorenteam an Bord, um das Spin-Off zu entwickeln. Wer es schreiben sollte, blieb damals jedoch ein Geheimnis.
Rund zwei Jahre seit dieser Ankündigung sind ohne weitere Updates vergangen und jetzt hat Harington der Vorfreude selbst die Luft aus den Segeln genommen: "Snow" wurde eingestampft, weil einfach keine gute Geschichte für die Sequelserie gefunden wrden konnte. Er erklärte gegenüber Entertainment Weekly: (aus dem Englischen)
[…] es kommt nicht. Es kommt jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. Wir haben über einige Ideen gesprochen und nichts hat uns wirklich begeistert. Es ist einfach nicht passiert. Ich denke, dass wir nichts machen wollen, was es nicht wert ist. Für den Moment legen wir es also auf Eis.
Ich hätte nie einer Idee mit Jon Schnee zugesagt, wenn ich nicht denken würde, dass es da etwas Interessantes zu erzählen gäbe, und das hätte es auch sein können. Aber HBO ist der Charakter sehr wichtig und mir ist der Charakter sehr wichtig, und wir wollen nicht etwas veröffentlichen, was den Charakter besudeln würde. Das ist das Schlimmste, was man machen könnte. Außer wir finden also etwas in Zukunft, was wirklich zündet, ergibt es keinen Sinn, es zu machen. Es ergibt keinen Sinn, etwas zum Selbstzweck zu entwickeln und etwas zu machen, was ich nicht machen will.
Wenn sich HBO so große Sorgen machte, etwas an "Game of Thrones" zu "besudeln", wie konnten sie dann guten Gewissens die achte Staffel vom Stapel laufen lassen?!
"Snow" ist nicht die einzige Serie aus der Welt von "Game of Thrones", gegen die HBO sich entschieden hat. zum Prequel "Bloodmoon" mit Naomi Watts, das rund 10.000 Jahre vor "Game of Thrones" spielen sollte, wurde sogar die Pilotfolge komplett abgedreht, als HBO es sich doch anders überlegt und die Serie auf Eis gelegt hat.
Hättet Ihr gerne eine Serie über Jon Schnee gesehen?
Quelle: Entertainment Weekly