Quelle: Entertainment Weekly
Die fünfte Staffel von "Game of Thrones" ging erst diesen Monat mit einem spektakulären und schockierenden Finale zu Ende, das viele Fans mit offenen Fragen zurückließ und zugleich einen Ausblick darauf geworfen hat, wie es sein wird, wenn die Fans der Romanreihe von George R. R. Martin auf einmal nicht mehr allwissend sind. Der Punkt wurde nämlich erreicht, an dem die Serie ihre Vorlage langsam aber sicher überholt und in diesem kompletten Neuland werden wir uns während der sechsten Staffel befinden. Keine Sorge, alles was dann passieren wird, wird dennoch im Sinne des Romanautors sein, denn die Serienmacher David Benioff und D.B. Weiss setzten sich in weiser Voraussicht bereits vor einigen Jahren mit Martin zusammen und ließen sich erzählen, wie sein "Lied von Eis und Feuer" zu Ende gehen wird. Es hat sich nämlich schnell abgezeichnet, dass Martin mit den Büchern nicht rechtzeitig fertig werden wird und so musste die Serie schon früh die Grundsteine für bestimmte Handlungsstränge legen, die in Martins Romanen noch nicht passiert sind. Die treusten Fans der Romane stehen jetzt vor der Wahl, die Serie nicht weiterzuverfolgen, bis die neuen Bücher erschienen sind, oder es einfach darauf ankommen zu lassen. Ich vermute stark, dass die meisten sich für letzteres entscheiden werden. Immerhin verspricht Martin hoch und heilig, dass das sechste Buch, "The Winds of Winter", noch vor dem Start von Staffel 6 in die Läden kommen soll und die Staffel damit nicht alles vorwegnimmt. Deshalb hat Martin auch etliche Convention-Auftritte abgesagt und wird auch keine Drehbücher für die sechste Staffel der Serie schreiben, nachdem er schon bei Staffel 5 ausgesetzt hat.
Aktuell heißt es in der "Game of Thrones"-Welt: nach der Stafel ist vor der Staffel. Die Vorbereitungen für die Dreharbeiten zu Staffel 6 laufen auf Hochtouren und obwohl wir noch nicht wissen, welche neuen Darsteller an Bord der nächsten Staffel kommen werden, haben wir immerhin erfahren, welche fünf Regisseure für die neuen zehn Folgen und deren hoffentlich unvergesslichen Momente verantwortlich sein werden. Wie schon bei der fünften Staffel wird jeder Regisseur zwei Folgen inszenieren. Man bleibt größtenteils beim eingespielten Team. Drei der fünf Regisseure waren auch an Staffel 5 beteiligt. So sieht die Aufstellung aus:
Die ersten beiden Folgen der neuen Staffel werden von Jeremy Podeswa gedreht. Podeswa hat die fünfte und die sechste Folge der fünften Staffel inszeniert und hat darüber hinaus schon an Serien wie "Homeland", "The Walking Dead" und "True Blood" gearbeitet.
Folgen 3 und 4 werden vom ersten der beiden Neulinge inszeniert, Daniel Sackheim. Sackheim mag im "Thrones"-Team neu dabei sein, im Fernsehgeschäft ist er allerdings lange aktiv. Unter anderem hat er sieben Folgen von "Dr. House" sowie fünf Folgen von "Akte X" inszeniert und dreht aktuell auch für die Spionageserie "The Americans".
Die fünfte und die sechste Folge der 6. Season werden vom zweiten und interessantesten Neuzugang inszeniert, Jack Bender. Benders Namen assoziieren viele Serienfans mit der Mysteryserie "Lost", bei der er für 38 Folgen verantwortlich war, darunter für jedes Staffelfinale der Serie, einschließlich des kontroversen Serienfinales. Außerdem hat Bender zahlreiche Folgen von "Alias – Die Agentin" und "Under the Dome" inszeniert. Ich bin schon sehr gespannt, wie sein Touch sich bei "Game of Thrones" niederschlagen wird.
Mark Mylod wird Folgen 7 und 8 inszenieren. Mylod hat die dritte und vierte Folge der fünften Season gedreht und kürzlich auch den Pilotfilm zur "Minority Report"-Serie in Szene gesetzt.
Zu guter Letzt wurde die Aufgabe, die vorletzte und letzte Folge der nächsten Staffel zu inszenieren Miguel Sapochnik übertragen, der die siebte und achte Folge von Staffel 5 gedreht hat. Bei der letzteren handelt es sich um die Episode mit der berühmt-berüchtigten, bildgewaltigen Schlacht von Hardhome. Mal sehen, ob Sapochnik gegen Ende von Staffel 6 wieder epische Augenblicke auf die TV-Bildschirme zaubern wird.
Über diese Auswahl an Regisseuren wird sich kaum jemand beschweren, auch wenn ich es weiterhin ein wenig schade finde, dass Neil Marshall keine Folgen der Serie mehr inszeniert. Ich habe jedoch vollstes Vertrauen in die Entscheidungen der Serienmacher und bin, wie auch Millionen anderer Fans weltweit, auf die nächste Season gespannt.