Pilou Asbæk und Lena Headey in "Game of Thrones" © 2019 HBO
Quelle: HBO
Artikel enthält Spoiler zu Folge 3 der 8. Staffel!
Die längste und tödlichste (und dunkelste) Folge in der Geschichte von "Game of Thrones" ist vorüber und mit ihr auch der große Krieg gegen die Armee der Toten. Es war Arya (Maisie Williams), die dem Nachtkönig ein Ende setzte. Nach einer wirklich episch inszenierten Schlacht war dieses Ende vielleicht ein wenig abrupt und der Tod des sogar gegen Drachenfeuer immunen Oberbösewichts kam zu leicht, doch sein Ende ermöglicht "Game of Thrones" zu ihrer deutlich interessanteren Hauptgeschichte zurückzukehren: dem Kampf um den Eisernen Thron von Westeros, der aktuell von Cersei (Lena Headey) belegt wird. So aufregend die Schlacht um Winterfell auch war, letztlich gehören der Nachtkönig, die Weißen Wanderer und ihre untote Armee zu den banalsten Aspekten der Serie: eine gesichtslose, charakterlose Übermacht ohne Facetten oder komplexe Motivationen.
Doch sie sorgten dafür, die Machtverhältnisse neu anzuordnen. War Daenerys bei ihrer Ankunft in Westeros Cerseis Kräften noch deutlich überlegen, hat der Krieg gegen den Nachtkönig ihre Kräfte und die ihrer Verbündeten deutlich dezimiert, während sich Cersei Verstärkung der Goldenen Kompanie geholt hat. Dany hat einen Drachen weniger, der Großteil der Dothraki und der Unbefleckten wurde dahingerafft und auch die Armee des Nordens erlitt heftige Verluste. Außerdem hat Daenerys mit Jorah Mormont (Iain Glen) einen ihrer engsten Verbündeten und besten Krieger verloren.
Nichtsdestotrotz hält die Khaleesi an ihrem Vorhaben fest, Cersei möglichst bald zu entmachten. Nachdem die letzten zwei "Game of Thrones"-Folgen ausschließlich in einer einzigen Location (Winterfell) spielten – ebenfalls ein Novum für die Serie – und wir daher auch nichts von Cersei oder Euron (Pilou Asbæk) zu sehen bekamen, kehren sie ab der kommenden Folge mit voller Wucht zurück, wie der Trailer zur vierten Folge der Staffel zeigt:
In der Vorschau sehen wir auch, dass Danys beide Drachen Drogon und Rhaegal die Schlacht überlebt haben. Das war am Ende der dritten Folge noch nicht ganz klar. Außerdem wird die Romanze zwischen Arya (Maisie Williams) und Gendry (Joe Dempsie) fortgeführt und bleibt nicht nur bei dem Schäferstündchen aus Folge 2.
Uns verbleiben nur noch drei Folgen der beliebtesten Fantasyserie aller Zeiten, doch diese werden zum Glück alle vergleichbar lang sein wie die letzte. Die vierte Folge hat eine Laufzeit von 78 Minuten, die letzten zwei kommen auf jeweils 80 Minuten. In dieser Zeit erwarten uns sicherlich noch etliche weitere Charaktertode und vielleicht die eine oder andere Überraschung in dieser bislang recht guten, aber doch weitgehend den Erwartungen entsprechenden Staffel. Vor allem bleibt es spannend, wie sich das Verhältnis zwichen Jon (Kit Harington) und Daenerys verändern wird, da sie nun weiß, dass sie verwandt sind und er noch vor ihr einen Anspruch auf den Thron hat.
Wer übrigens von der letzten Folge fasziniert war, kann sie ein ausführliches Making-Of der Schlacht um Winterfell anschauen: