"Es ist nicht mein Film": Regisseur Dean Devlin distanziert sich von Geostorm

Obwohl er seine Hollywood-Karriere als Schauspieler begonnen hat, wechselte Dean Devlin bereits früh hinter die Kamera und machte sich als Co-Autor mehrerer Roland-Emmerich-Filme einen Namen, darunter Independence Day, Stargate und Godzilla. Insofern ergibt es eigentlich Sinn, dass sein eigenes Regiedebüt Geostorm glatt als ein Emmerich-Film hätte durchgehen können. Gerard Butler spielte in dem Film den Entwickler eines Satelliten-Systems, mit dem sich buchstäblich das Wetter kontrollieren lassen kann. Als jedoch ein Virus ins Satellitenprogramm eingespeist wird und wird es dazu missbraucht, zerstörerische Unwetter auszulösen. Geostorm begnügt sich jedoch nicht damit, ein reiner Katastrophenfilm à la 2012 oder The Day After Tomorrow zu sein, sondern ist zudem auch ein Polit-Actionthriller über eine Verschwörung, den US-Präsidenten zu stürzen. Damit kennt sich Butler ja dank einer Olympus-Has-Fallen-Reihe bestens aus.

Der Plot von Geostorm ist absurd, die Kollaborationen mit Emmerich dürften Devlin jedoch perfekt auf den Film vorbereitet haben. Nichtsdestotrotz war es, gelinde gesagt, keine leichte Produktion. Nachdem Paramount das Projekt abgelehnt hatte, schnappte sich Warner den Film. Die Dreharbeiten fanden Ende 2014 statt, in die Kinos kam der Film jedoch erst drei Jahre später. Grund dafür waren katastrophale Testvorführungen, die dazu geführt haben, dass Warner Devlin als Regisseur kurzerhand entfernte und Judge-Dredd-Regisseur Danny Cannon sowie Produzentenlegende Jerry Bruckheimer und Drehbuchautorin Laeta Kalogridis verpflichtete, um den Film im Dezember 2016 umfangreichen Nachdrehs zu unterziehen. In diese investierte Warner weitere $15 Millionen. Dabei wurde nicht nur der Plot abgeändert, auch mehrere neue Charaktere wurden eingeführt und die ursprünglich als Ex-Frau von Butlers Charakter besetzte Katheryn Winnick wurde kurzerhand durch Julia Denton umbesetzt.

Gelohnt hat sich der ganze Aufwand herzlich wenig. Als Geostorm im Oktober 2017 in die Kinos kam, wurde der Film in der Kritik zerrissen und floppte an den Kinokassen. Warners Netto-Verlust wird dabei auf mehr als $70 Mio geschätzt.

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Devlin, der ein Jahr später mit dem Serienkillerthriller Bad Samaritan seine zweite und vorerst letzte Regiearbeit abgeliefert hatte, hat sich lange zu Geostorm und der turbulenten Produktion nicht geäußert. Bei einem Interview zur zweiten Staffel seiner Science-Fiction-Serie "The Ark" hat er jetzt jedoch klargestellt, dass der veröffentlichte Film nichts mit seiner ursprünglichen Vision zu tun hatte und er diese nicht nur gerne wiederherstellen, sondern auch eine Fortsetzung dazu drehen würde: (aus dem Englischen)

Wir haben Geostorm nur knapp überlebt. Die Wahrheit ist, dass ich bei Geostorm ersetzt wurde. Jemand anderes hat 60% des Films umgeschrieben und neu gedreht. Es ist also nicht mein Film. Wenn sie jemand meine Vision des Films wiederherstellen wollen, würde ich es liebend gerne tun und ich wäre auch bereit für ein Sequel dazu.

Ob seine Enthüllung zu einer #ReleaseTheDevlinCut-Kampagne führen wird, sei dahingestellt. Ich bin jedenfalls morbide neugierig, wie der Film, der in den Testvorführungen durchgefallen ist, vor den ganzen Nachdrehs ausgesehen hat. Viel schlimmer konnte er wohl kaum gewesen sein… oder?

Quelle: Inverse

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