Zeiten ändern sich, Geschmäcker auch. Waren stoische, schweigsame Muskelpakete mit flotten One-Linern das Nonplusultra des Actionkinos der Achtziger und Neunziger, will die Mehrheit der Kinogänger:innen heutzutage ihre Helden etwas komplexer, facettenreicher und gefühlsbetonter sehen. Massentaugliche, jugendfreie Superhelden haben die klassischen Actionhelden aus Fleisch und Blut weitgehend verdrängt.
Wer die alten Zeiten vermisst, jedoch keine Lust hat, die ergrauten Helden seiner Jugend in billigen Direct-to-DVD-Veröffentlichungen zu sehen, kommt heutzutage an Gerard Butler kaum vorbei. Neben gelegentlichen Beiträgen von Jason Statham belegt der Schotte nahezu im Alleingang die Nische der Old-School-Actionfilme, die weiterhin regelmäßig in die Kinos kommen. Mit der Rolle des unverwüstlichen Secret-Service-Agenten Mike Banning im Stirb-langsam-Möchtegern Olympus Has Fallen fand er sogar seinen eigenen John McClane, den er seitdem in zwei Sequels verkörperte (ein weiterer Teil ist geplant), mit Criminal Squad wurde sein zweites erfolgreiches Franchise geboren, dessen zweiter Film nach sieben Jahren Wartezeit endlich in die Kinos gekommen ist und aktuell die Kinocharts in den USA anführt.
Die Rolle des abgebrühten Los-Angeles-Bullen "Big Nick" O’Brien passt Butler wie eine zweite Haut und sollte Criminal Squad 2 kommerziell erfolgreich werden, ist ein dritter Teil so gut wie sicher. Butler selbst ist Feuer und Flamme, ein weiteres Mal in die Rolle des Big Nick zu schlüpfen. Dass er die Rolle mehr liebt als nahezu jeden anderen Charakter, den er je gespielt hat und weshalb, hat er kürzlich im Interview mit dem Online-Portal Movieweb verraten. Einen Charakter gibt es aber noch, der Butler noch mehr am Herzen liegt und gegen diese Wahl werden nur die wenigsten seiner Fans etwas einwenden: (aus dem Englischen)
Wisst ihr, besser als Leonidas geht’s nicht. So etwas ist offensichtlich unglaublich.
Aber im Sinne eines Charakters, der viele Facetten hat, in dessen Leben viel los ist, der etwas irre und unvorhersehbar ist, aber auch ziemlich menschlich, den man nicht unterkriegen kann, der gefährlich ist und in dessen Welt all diese Dinge vor sich gehen, ist Big Nick eine wirklich großartige Figur und es macht Spaß, ihn zu verkörpern.
Die Rolle des Sparta-Königs Leonidas in Zack Snyders visuell eindrucksvoller Graphic-Novel-Adaption 300 wurde 2007 zu Butlers großem Durchbruch im Kino und ist bis heute sein kommerziell erfolgreichster Realfilm. Danach versuchte sich Butler in verschiedenen Genres, von romantischen Dramen (P.S. Ich liebe dich) über romanische Komödien (Die nackte Wahrheit) bis Krimikomödien (RocknRolla). Seine wahre Berufung fand er jedoch im Actiongenre und ist daraus nicht mehr wegzudenken.
Welche von Butlers Filmcharakteren haben es Euch besonders angetan?
Quelle: Movieweb
