Netflix plant französisches "House of Cards" mit Gérard Depardieu

Gerard Depardieu in Viktor (2014) © Screenplay, Inc.

Quelle: The Independent

Laut neuesten Insider-Informationen hat der Video-on-Demand-Dienst Netflix vor, Gérard Depardieu als französische Version von Kevin Spaceys US-Präsidenten aus der eigenen Serie "House of Cards" für ihre erste französische Produktion zu gewinnen. Die Serie, die auch in Frankreich produziert werden soll, trägt den Namen "Marseille", der zweitgrößten Stadt Frankreichs. In Frankreich kommt die Idee allerdings weniger gut an. Einige französische Filmproduzenten befürchten, dass Netflix' Einbruch in ihre Heimat die nationale Industrie sowie die Qualität der Produktionen schwächen könnte.

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Die Serie "Marseille" soll sich zwar sicher dem Erfolg von "House of Cards" annähern, wird aber keine exakte Kopie darstellen. Gleichermaßen soll es aber um korrupte Politiker gehen, im Mittelpunkt steht der fiktionale Bürgermeister von Marseille, Robert Taro, der in den nächsten Wahlen gegen einen jungen und ambitionierten Kontrahenten antreten muss. Diese Rolle ist für Gérard Depardieu vorgesehen. Die Serie soll aus acht Folgen bestehen, Showrunner und Autor ist Dan Franck, während Pascal Bretons Federation Entertainment als Produzent und internationaler Vertreter der Serie agiert.

Zwei der acht Folgen sollen vom César-nominierten Regisseur Florent-Emilio Siri (Hostage – Entführt) inszeniert werden, außerdem soll auch der Franzose Samuel Benchetrit für ein paar Folgen die Regie übernehmen. Europäische Vertreter von Netflix äußerten sich am Sonntag zu den Spekulationen über Gérard Depardieus Rolle und bezeichneten sie als bloße Gerüchte. Obwohl Depardieu 2013 aus Protest gegen die französischen Steuergesetze die russische Staatsbürgerschaft annahm, bleibt der Schauspieler äußerst beliebt in seinem Heimatland. In Deutschland dürfte er zuletzt vor allem durch seine Verkörperung des Obelix in den Asterix-&-Obelix-Filmen bekannt geworden sein.

Auch auf den 68. Filmfestspielen in Cannes war Depardieu dieses Jahr aktiv: Er spielte eine Rolle in Guillaume Nicloux' Wettbewerbstitel Valley of Love, gewinnen konnte der Film allerdings nichts. Für Netflix' "Marseille" wäre er natürlich allein wegen seiner Popularität ein großer Gewinn, nicht zuletzt auch, weil er durchaus kein schlechter Schauspieler ist. Ich für meinen Teil stelle mir die Serie mit Depardieu in der Hauptrolle auf jeden Fall ziemlich interessant vor. Bleibt abzuwarten, ob sich die Gerüchte bald bestätigen.

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