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Quelle: Happy Sad Confused
Es ist schon über zwei Jahre her, seit ein Blockbuster-Reboot zur bescheuertsten filmischen Kontroversen der letzten Zeit geführt hat (okay, vielleicht von einigen Reaktionen auf Die letzten Jedi mal abgesehen). Die Rede ist selbstverständlich von Paul Feigs Ghostbusters-Neuauflage, in der er es gewagt hat, die Hauptrollen mit Frauen (!!) zu besetzen.
Rückblickend wird der entlarvende Online-Shitstorm, den der Film heraufbeschworen hat, vermutlich dessen größtes Erbe bleiben. Feigs Ghostbusters ist nämlich keineswegs schlecht genug, um den Hass, der ihm entgegenschlug, zu rechtfertigen. Der Film ist aber auch nicht bemerkenswert oder herausragend genug, um wegen seiner anderen Qualitäten besonders in Erinnerung zu bleiben. Es ist ein nettes, spaßiges und nicht besonders originelles Filmchen mit guten 3D-Effekten, der dem Franchise weder Schande bereitet noch es revolutioniert. Der Originalfilm bleibt ungeschlagen und das hat mit dem Geschlecht der Hauptfiguren auch nichts zu tun.
An den Kinokassen blieb Ghostbusters deutlich unter den Erwartungen des Studios und wurde zu Feigs erster Box-Office-Enttäuschung, nachdem er mit Brautalarm, Taffe Mädels und Spy – Susan Cooper Undercover einen Comedyhit nach dem nächsten abgeliefert hat. Nur knapp $229 Mio spielte der Film mit Kristen Wiig und Melissa McCarthy weltweit ein.Das ist weniger als der Originalfilm 32 Jahre zuvor eingenommen hatte, ohne die Inflation in Betracht zu ziehen. Etwaige Sequel-Pläne sind damit natürlich gestorben, sehr zum Leidwesen von Paul Feig. Er hätte die Geisterjägerinnen gerne auf weitere Abenteuer geschickt, wie er dieses Jahr gegenüber Yahoo! offenbarte: (aus dem Englischen)
Wir würden liebend gerne einen weiteren Film machen, es hängt wirklich vom Studio ab. Wir hatten so viel Spaß bei dem Film. Der Film hat seit seiner Veröffentlichung vor zwei Jahren ein größeres Publikum erreicht. Ich werde jeden Tag von Leuten angesprochen, die große Fans von ihm sind, und von so vielen Frauen, die davon inspiriert sind, andere Frauen in der Wissenschaft zu sehen. Ich werde bis zu meinem Grab stolz auf diesen Film sein und stolz darauf, was die Besetzung in dem Film gemacht hat
Bei einem neuen Podcast-Gespräch verriet er auch, welche Ideen er für den zweiten Film hatte. Obwohl die letzte Szene im Film die Ankunft von Zuul andeutete, dem Dämon, der New York im Originalfilm heimsuchte, wollte Feig nicht einen weiteren Film in Big Apple verbringen. Stattdessen hätte er die Ghostbusters in die Übersee geschickt:
Ich wollte definitiv in ein anderes Land gehen. Als wir die Pressetour gemacht haben, die internationale Pressetour, zeigten uns die Journalisten in jedem Land Zeichnungen von Künstlern, die die Geister des jeweiligen Landes darstellten. Jedes Land hatte diese wirklich abgefahrenen Geistergeschichten und Geisterfiguren, um Kinder zu erschrecken. Ich mochte wirklich die Idee, die Ghostbusters nach Asien zu bringen. Also, ja, es gab viele coole Sachen, die wir hätten machen können.
Das wäre tatsächlich eine interessante Idee gewesen, die in den Ghostbusters-Filmen noch nicht erforscht wurde – kulturspezifische Geister. Das hätte auf jeden Fall eine breite Palette an unterschiedlichen Geisterdesigns mit sich gebracht. Obwohl ich kein Riesenfan des Reboot war, hätte ich der Fortsetzung definitiv eine Chance gegeben. Dass Wiig, McCarthy und Co jedoch wieder in die Ghostbuster-Outfits schlüpfen werden, ist aktuell sehr unwahrscheinlich.