Harold Ramis, Ernie Hudson, Bill Murray und Dan Aykroyd in "Ghostbusters" (1984) © Sony Pictures
Quelle: The Big Interview with Dan Rather
Das kontroverse Ghostbusters-Reboot kam und ging vor zwei Jahren, ohne einen sonderlich großen Eindruck zu hinterlassen. Nach all dem unnötigen Aufschrei im Vorfeld einerseits, und der Hoffnung, der Film könnte es den Hatern zeigen andererseits, löste der neue Ghostbusters von Paul Feig hauptsächlich allgemeines Schulterzucken aus, als er in die Kino kam. Ein passable, effektegeladene Horrorkomödie, die durchaus unterhält, die aber auch nicht das Zeug zu einem Evergreen hat wie Ivan Reitmans Original aus dem Jahr 1984.
Was dessen Fans natürlich am liebsten sehen würden, ist ein richtiges Sequel. Jahrelang hat Drehbuchautor Dan Aykroyd versucht, Ghostbusters 3 mit dem Original-Cast auf die Beine zu stellen, und jahrelang scheiterte es letztlich an Bill Murray, der eine Fortsetzung vehement abgelehnt hat. Es gab sogar ein Gerücht, dass er das ihm zugeschickte Drehbuch geschreddert und mit dem Vermerkt "Niemand will Geld zahlen, um fetten, alten Männern beim Geisterjagen zuzusehen" zurückgeschickt. Ob diese Geschichte so stimmt, kann ich nicht sagen, dass Murray jedoch keine Lust auf die Fortsetzung hatte, war eindeutig. Als dann Harold Ramis, Aykroyds Co-Autor und einer der vier Original-Ghostbusters starb, konnte man sich einen dritten Film erst recht kaum noch vorstellen.
Paul Feig plante Ghostbusters natürlich als neues Franchise und hatte sogar schon Pläne, die Geisterjägerinnen im Sequel ins Ausland zu schicken. Das schwache Abschneiden des ilms an den Kinokassen hat das verhindert, doch in Hollywood ist ein Franchise natürlich genau so unsterblich wie die Geister in den Filmen. Vergangenes Jahr hat Originalregisseur Ivan Reitman erklärt, dass Sony weiterhin an mehreren (!) neuen Ghostbusters-Filmen arbeitet.
Jetzt war es wieder Aykroyd, seit Jahren die treibende Kraft hinter einem möglichen Sequel, der vergangenen Monat wieder die Gerüchte befeuerte. In einem neuen Interview erklärte er, dass ein dritter Film sogar bereits geschrieben wird: (aus dem Englischen)
Es gibt die Möglichkeit einer Reunion der verbleibenden drei. Es wird aktuell geschrieben.
Doch wie sieht es mit Bill Murrays Beteiligung aus? Dazu meinte Aykroyd:
Ich denke, Billy wird kommen. Die Geschichte ist so gut. Auch wenn er einen Geist spielt.
Vor zwei Jahren enthüllte Ivan Reitman, dass in seiner Plot-Idee zu Ghostbusters 3 Murrays Figur Peter Venkman in der ersten Szene stirbt und später als Geist zurückkehrt. Doese Idee geht wohl auf Murrays Aussage zurück, er würde den Film nur machen, wenn er darin auch stirbt. Diesen Wunsch erfüllte ihm Reitman. Eine neue Hauptfigur des Films wäre Oscar, der Sohn von Peter und Dana (Sigourney Weaver), der an der Uni promoviert, als seltsame Dinge wieder geschehen.
Ich liebe den ersten Ghostbusters-Film und die Fortsetzung, die zwar deutlich schwächer ist, als einige Fans es zugeben, macht auch noch reichlich Spaß. Aber ob ich nicht sicher, dass ich Ghostbusters 3 ohne Harold Ramis unbedingt sehen will. Dass der Film tatsächlich kommt und Murray auch zurückkehrt, glaube ich eh erst, wenn Sony ihn offiziell ankündigt.