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Quelle: Deadline
Lange Zeit hatte der Streaming-Dienst Netflix unter Serienfans den Ruf, dass er keine seiner Serien nach nur einer oder zwei Staffeln absetzt und die Fans mit einem unbefriedigenden offenen Ende hängen lässt, wie es bei den regulären Sendern jährlich der Fall ist. Jede Serie von Netflix erhielt zumindest eine zweite Staffel und die ersten beiden eigenproduzierten Serien des VOD-Anbieters, die beendet wurden – "Lilyhammer" und "Hemlock Grove" – erhielten echte Abschlüsse nach drei Staffeln.
Doch mit der rasant wachsenden Serien-Palette, war es unvermeidlich, dass Netflix irgendwann anfängt, rigoroser auszusortieren. Gefühlt startet jede zweite Woche bei Netflix eine neue Serie und eine erstaunliche Anzahl wird immer noch verlängert. Doch nicht alles. Der Big-Budget-Flop "Marco Polo" wurde nach zwei Staffeln abgesetzt und gerade dieses Jahr richtete Netflix für die eigenen Verhältnisse geradezu ein Blutbad an. "Sense8" wurde nach zwei Staffeln überraschend abgesetzt und auch zahlreiche Fan-Petitionen ließen Netflix nicht erweichen. "The Get-Down" wurde zur ersten Serie des Anbieters überhaupt, die nach nur einer Staffel abgesetzt wurde. Auch hier spielten sehr hohe Kosten eine Rolle, ebenso wie Baz Luhrmans mangelnde Bereitschaft, als Showrunner weiterzumachen.
Jetzt gesellt sich eine weitere Serie zur noch sehr kurzen Liste der One-Season-Wonders von Netflix. "Girlboss", in der Britt Robertson eine junge Frau spielte, die durch den Online-Verkauf von Vintage-Kleidung für Frauen zur Self-Made-Millionärin wurde, wird nicht fortgesetzt. Die 13-teilige erste Staffel wurde im April veröffentlicht und erhielt überwiegend negative Rezensionen in der Presse.
Interessanterweise ist Sophia Amoruso, auf deren gleichnamigen Autobiografie die Serie beruht, gar nicht unglücklich über die Absetzung ist, wie sie über Instagram bekundete: (aus dem Englischen)
Also diese Netflix-Serie über mein Leben wurde abgesetzt. Obwohl ich stolz auf die Arbeit bin, die wir geleistet haben, freue ich mich darauf, von nun an die Geschichte meines Lebens selbst zu kontrollieren. Es war eine gute Serie und ich hatte das Privileg, mit unglaublichen Talenten zu arbeiten, aber mein Leben als Karikatur zu führen, war schwer genug, auch wenn es nur zwei Monate waren.
Ja, ich kann schwierig sein. Nein, ich bin kein Arschloch. Nein, niemand namens Shane hat mich betrogen. Es wäre nett, wenn eins Tages jemand erzählen würde, was in den letzten Jahren passiert ist. Leute lesen die Schlagzeile, aber nicht die Korrektur, wie ich gelernt habe.
Produziert wurde "Girlboss" von Charlize Therons Produktionsfirma und Kay Cannon, die Autorin der drei Pitch-Perfect-Filme, erschuf die Serie und schrieb mehrere Episoden; der deutsche Regisseur Christian Ditter (Vorstadtkrokodile, How to Be Single) inszenierte fünf Folgen der ersten Staffel.
Auch wenn ich noch nicht dazu kam, in die Serie reinzuschauen (und nun werde ich es vermutlich auch lassen), tut es mir für Britt Robertson leid, die in letzter Zeit wirklich Pech mit ihren Projekten hat. "Life Unexpected" und "The Secret Circle", zwei weitere Serien mit ihr in der Hauptrolle, wurden nach jeweils zwei bzw. einer Staffel abgesetzt und ihre Filme A World Beyond, Den Sternen so nah und Kein Ort ohne Dich floppten in den letzten Jahren allesamt an den Kinokassen.
Unten findet Ihr einen Trailer zu "Girlboss", um Euch einen Eindruck davon zu verschaffen, was Ihr bislang verpasst habt. Oder auch nicht.
https://youtu.be/daRYryEZVrM