Links: Denzel Washington in The Little Things © 2021 Warner Bros. Pictures
Rechts: Barry Keoghan in The Banshees of Inisherin © 2022 Searchlight Pictures
Quellen: Deadline, Giant Freakin Robot
Mit seinem oscarprämierten Sandalenepos Gladiator hat Ridley Scott vor 23 Jahren ein totgeglaubtes Genre zumindest für eine kurze Zeit wiederbelebt. Rückblickend erscheint Gladiator vielleicht als sicherer Hit, seinerzeit stellte das Projekt aber ein enormes finanzielles Risiko dar. Historisches Monumentalkino war seit Jahrzehnten in Hollywood nicht mehr im Trend, Scott war trotz Meilensteine wie Blade Runner und Alien alles andere als ein Kassengarant und Hauptdarsteller Russell Crowe war trotz seiner Auftritte in L.A. Confidential und Insider immer noch ein relativer Newcomer, den nur die wenigsten Kinogänger kannten. Wer wagt, gewinnt und alle Beteiligten haben mit Gladiator groß gewonnen. Ridley Scott erhielt dank Gladiator immer größere Budgets, Crowe gewann den Oscar und wurde über Nacht zum Hollywood-Superstar und auch Co-Star Joaquin Phoenix startete nach seinem oscarnominierten Auftritt als Commodus durch.
Nächstes Jahr soll das lange geplante Gladiator-Sequel in die Kinos kommen und wieder einmal setzt Scott in der Hauptrolle auf einen frisch oscarnominierten Shooting Star: Aftersun-Darsteller Paul Mescal übernimmt die Rolle des erwachsenen Lucius aus dem ersten Film.
Doch für eine weitere Hauptrolle holt sich Scott diesmal einen der größten Superstars Hollywoods. Der zweifache Oscarpreisträger Denzel Washington ist in finalen Verhandlungen für eine noch unbekannte zentrale Rolle in Gladiator 2. Washington und Scott haben bereits an American Gangster zusammengearbeitet, in dem Washington neben Gladiator-Star Crowe zu sehen war. American Gangster ist bis heute der größte Kassenhit von Washingtons langer Karriere, doch das dürfte sich mit dem Gladiator-Sequel ändern. Es wäre übrigens erst das dritte Sequel seiner Karriere nach The Equalizer 2 und 3 und das erste zu einem Film, in dem er ursprünglich nicht selbst mitgespielt hat. Washington ist bekanntlich wählerisch bei seinen Filmrollen, sein Charakter im Drehbuch zur Fortsetzung soll ihm jedoch auf Anhieb extrem gut gefallen haben.
Für die Rolle des Bösewichts des Films ist wiederum ein weiterer Shooting Star im Gespräch. Kurioserweise ist es ein weiterer irischer Schauspieler neben Mescal, der dieses Jahr seine erste Oscarnominierung erhalten hat. Der frischgebackene BAFTA-Gewinner Barry Keoghan soll in Gladiator 2 den Kaiser Geta spielen, der Rom von 209 bis 211 n. Chr. zusammen mit seinem Bruder regiert hat und von diesem im Alter von 22 ermordet wurde. Keoghan ist ein sehr vielversprechender Schauspieler, der sein Talent u. a. in The Killing of a Sacred Deer, Dunkirk und Marvels Eternals unter Beweis gestellt hat. Letztes Jahr hatte er auch einen kurzen Gastauftritt als Joker in The Batman. Keoghan hat eine ähnliche Intensität wie seinerzeit auch der junge Phoenix im ersten Gladiator, sodass ich ihn mir sehr gut als fiesen Bösewicht vorstellen kann.
Genaue Details zum Plot des Sequels, das von David Scarpa (Alles Geld der Welt) geschrieben wurde, liegen noch nicht vor. Ein Auftritt von Russell Crowe, dessen Charakter im ersten Film in der Arena gestorben ist, ist nicht geplant. Die Dreharbeiten sollen voraussichtlich im Mai beginnen, als US-Kinostart ist aktuell der 22.11.2024 gesetzt. Der deutsche Starttermin steht noch nicht fest. Vorher wird noch Ridley Scotts Napoleon-Epos mit Joaquin Phoenix von Apple TV+ veröffentlicht werden, hat aber noch keinen Termin.