Mehr als eine Million Menschen haben in Deutschland bereits Ridley Scotts Gladiator II im Kino gesehen. Das mag auf den ersten Blick zwar ganz ordentlich aussehen, insbesondere in der Zeit nach der Pandemie, doch im Vergleich zum Gesamtergebnis seines Vorgängers verblasst die hiesige Performance der Fortsetzung. Mit fast 3,6 Millionen verkauften Kinotickets ist der erste Gladiator einer der zehn erfolgreichsten FSK-16-Filme des 21. Jahrhunderts in Deutschland.
In der restlichen Welt sieht das Verhältnis etwas besser aus, wobei man natürlich das erheblich größere Budget und 24 Jahre Inflation nicht außer Acht lassen darf. Gladiator II hat weltweit bisher rund $416 Mio eingespielt und könnte dank der ertragreichen Weihnachtszeit bis zu $450 Mio erreichen. Der erste Film nahm seinerzeit $466 Mio weltweit ein, kostete aber nur $103 Mio verglichen zu den $210-250 Mio (plus Marketingausgaben), die der zweite Film verschlungen hat. Nach der üblichen groben Faustregel, dass ein Film etwa das Zweieinhalbfache seines Budgets einspielen muss, um noch im Kino auf schwarze Zahlen zu kommen, ist Gladiator II nach aktuellem Stand ein kommerzieller Misserfolg. In der Kritik kam der Film überwiegend positiv an, auch wenn er das Publikum nicht so mitzureißen scheint wie der Originalfilm und mit Sicherheit auch nicht der Film werden wird, der Scott endlich seinen Regie-Oscar einbringen wird.
Nichtsdestotrotz scheint Scott fest davon überzeugt zu sein, dass die Welt unbedingt Gladiator III braucht. Bereits vor dem Start des zweiten Films hat er verraten, dass er nicht nur eine konkrete Idee für einen dritten Teil habe, sondern auch dass die ersten acht Seiten des Drehbuchs zum nächsten Sequel geschrieben seien. Seine größte Inspiration sei dabei Francis Ford Coppolas Der Pate II und Paul Mescals Charakter Lucius würde eine ähnliche Rolle einnehmen wie Al Pacinos Michael Corleone, der sich plötzlich in einer Machtposition wieder findet, in der er nie sein wollte. Ob das auch Rückblenden zu einem jungen Maximus bedeutet, ist unklar.
Nach dem Start des Films hat Scott erneut beteuert, dass Gladiator III kommen würde und scheint sich inzwischen eines weiteren Teils sehr sicher zu sein. So erklärte er: (aus dem Englischen)
So wie der Film in der restlichen Welt läuft, wird es mit Sicherheit Gladiator III geben.
Sollte Scott den dritten Teil selbst inszenieren wollen, müsste er sich sputen. Letzten Monat ist er 87 geworden, plant aktuell eine Filmbiografie über die Bee Gees als seinen nächsten Film und will danach noch den postapokalyptischen Thriller The Dog Stars mit dem Gladiator-II-Star Paul Mescal drehen. Das bedeutet, dass Gladiator III vielleicht sogar erst vor die Kameras gehen könnte, wenn Scott schon 89 oder 90 ist.
Hättet Ihr Interesse an einer Rückkehr ins Kolosseum?
Quelle: Mama’s Geeky