Quelle: Netflix
Rian Johnsons Die letzten Jedi ist zweifelsohne der polarisierendste Star-Wars-Film überhaupt und vermutlich der umstrittenste Blockbuster der letzten zehn Jahre. Hingegen wurde sein darauffolgender Film Knives Out – Mord ist Familiensache mehr oder weniger einhellig positiv aufgenommen. Kritiker wie Kinogänger schwärmten gleichermaßen von Johnsons erfrischend humorvollem und cleverem Beitrag zum Krimi-Genre. Mit der Schöpfung des exzentrischen Meisterdetektivs Benoit Blanc hat Daniel Craig jegliche Zweifel darüber ausgeräumt, dass er auch nach James Bond eine erfolgreiche Karriere haben wird. Es gibt einen Grund, weshalb Menschen seit mehr als einem Jahrhundert von Krimi-Geschichten fasziniert sind und Figuren wie Hercule Poirot und Sherlock Holmes regelrechte Dauerbrenner sind. Mit Knives Out und Benoit Blanc schlugen Johnson und Craig in die gleiche Kerbe, verpassten ihrem Krimi aber einen modernen Anstrich.
Knives Out war vielleicht nicht der beste, aber definitiv der kurzweiligste Film seines Jahres und sein weltweites Einspiel von rund $311 Mio bei einem bescheidenen Budget von $40 Kio machten ihn zu einem selten großen Kassenhit, der auf keinerlei Vorlage basierte. Ein Sequel wurde bereits wenige Monate nach Kinostart angekündigt, ursprünglich wieder von Lionsgate geplant. Doch Netflix machte dem Filmstudio einen Strich durch die Rechnung und schnappte sich die Rechte an zwei Fortsetzungen für schlappe $469 Mio. Ja, Ihr habt richtig gelesen: Netflix hat fast eine halbe Milliarde US-Dollar dafür hingelegt, um die nächsten beiden Knives-Out-Filme exklusiv im Programm zu haben. Der monumentale Deal soll sowohl Johnson als auch Craig jeweils um rund $100 Mio reicher gemacht haben.
Es wäre also nicht übertrieben zu sagen, dass der Knives-Out-Nachfolger eine wirklich große Sache ist. In dem Film kehrt lediglich Craig als Benoit Blanc zurück und übernimmt einen brandneuen Fall. Spielte der erste Film noch in der Winterkälte in Massachusetts, verlegt Glass Onion: A Knives Out Mystery die Handlung ins sonnige, warme Griechenland. In dem Film lädt Technik-Milliardär Miles Bron seine Freunde zu einem Urlaub auf seiner privaten griechischen Insel ein. Doch was als ein paradiesisches Wochenende beginnt, wird zum Albtraum, als eine Leiche auftaucht. Nun ist Benoit Blanc gefragt, um den Täter oder die Täterin ausfindig zu machen.
Als eins von Netflix' größten Filmevents dieses Jahr, wird Glass Onion zunächst bei einigen renommierten Filmfestivals laufen. Morgen wird er beim Toronto International Film Festival seine Weltpremiere feiern. Im Oktober wird er als Abschluss des Londoner BFI-Filmfestivals gezeigt. Irgendwann im November soll er auch weltweit in die Kinos kommen, möglicherweise sogar präzedenzlose 45 Tage vor seiner offiziellen Netflix-Veröffentlichung am 23. Dezember. Mit seinem Netflix-Startdatum ist der Film perfekt positioniert, von Millionen Familien über die Weihnachtstage geschaut zu werden.
Unmittelbar vor seiner Weltpremiere hat Netflix den ersten Teaser-Trailer zu Glass Onion veröffentlicht, der die gleiche Verspieltheit an den Tag legt wie sein Vorgänger und große Lust auf den Film macht:
Wie schon beim Vorgänger, zu dessen Cast u. a. Ana de Armas, Chris Evans, Don Johnson und Jamie Lee Curtis gehörten, werden die Verdächtigen in Glass Onion wieder von einer namhaften Riege an Stars gespielt. Edward Norton (American History X) spielt Miles Bron; Dave Bautista (Guardians of the Galaxy) verkörpert Duke Cody, einen erfolgreichen YouTube-Star; Madelyn Cline ("Outer Banks") spielt Codys deutlich jüngere Freundin und Kanal-Assistentin Whiskey; Kate Hudson (Der verbotene Schlüssel) stellt die berühmte Fashionista Birdie Jay dar; Jessica Henwick (The Gray Man) spielt Birdies Assistentin Peg; Leslie Odom Jr. (Mord im Orient Express) verkörpert Lionel Toussaint, einen bei Miles angestellten Wissenschaftler; Kathryn Hahn ("WandaVision") stellt die Connecticut-Gouverneurin Claire Debella dar, die für den Senat kandidiert; und Janelle Monáe (Hidden Figures) spielt Technik-Entrepreneurin Cassandra "Andi" Brand. Ein Foto der kompletten Besetzung könnt Ihr unten sehen:
Obwohl er nicht auf dem Foto zu sehen ist, wurde Ethan Hawke ("Moon Knight") am Set des Films gesichtet. Die Details zu seinem Charakter werden aber noch geheim gehalten. Offen ist auch die Frage, ob Noah Segan, der bislang in jedem Film von Johnson mitgewirkt hat, als Deputy Wagner aus dem ersten Teil irgendwie einen Gastauftritt bekommen wird.
Ich freue mich jedenfalls sehr auf das Wiedersehen mit Benoit Blanc und bin darauf gespannt, ob es auch diesmal einen Donut in einem anderen Donut geben wird.
