Quelle: Toho
Im April kehren Godzilla und King Kong in Godzilla x Kong: The New Empire in unsere Kinos zurück und verbünden sich nach ihrem Zusammenstoß in Godzilla vs. Kong gegen einen gemeinsamen Gegner, den Skar King. Doch wer jetzt schon einen aufrichtig guten Godzilla-Film sehen möchte, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den neuen Beitrag aus Godzillas japanisches Geburtsstätte Toho im Kino zu erleben. Godzilla Minus One ist Tohos 30. Godzilla-Kinofilm. In dem Film wütet Godzilla in Japan der Nachkriegszeit. Einschließlich der US-amerikanischen Versionen ist es der 34. Streifen über den berühmtesten Kaiju der Filmgeschichte und ich kann ohne jegliche Zweifel und Vorbehalte sagen, dass es definitiv der beste Godzilla-Film ist, den ich je gesehen habe.
Nach 70 Jahren und 34 Realfilmen ist Toho mit Godzilla Minus One ein in der Kritik verdient gefeierter Triumph gelungen. Nicht nur wirkt Godzilla in dem Film erstmals aufrichtig bedrohlich und unheimlich, auch die menschlichen Charaktere und ihre Geschichten sind erstmals nicht nur nerviges Füllmaterial zwischen den Monsterkämpfen, sondern eine Stärke des Films und sein emotionaler Kern, ohne den er nicht so gut funktionieren würde. Außerdem haben die Monster- und Zerstörungseffekt e in Godzilla Minus One gegenüber allen vorigen Toho-Produktionen einen Quantensprung gemacht und sehen ehrlich gesagt meilenweit besser als das CGI in der Vorschau auf Godzilla x Kong aus.
Weil Qualität zum Glück auch immer wieder belohnt wird, ist Godzilla Minus One sowohl in Japan als auch in Nordamerika zum Kassenhit geworden. Gerade in den USA, wo der Film ausschließlich untertitelt im Kino zu sehen ist, ist sein Erfolg bemerkenswert. Mit rund $37 Mio nach drei Wochen steht er bereits kurz davor, unter die fünf umsatzstärksten nicht-englischsprachigen Filme aller Zeiten aufzusteigen.
In Japan könnte Godzilla Minus One im Januar noch einen zweiten Frühling in den Kinos erleben. Passend zum zeitlichen Setting des Films und der Tatsache, dass er inhaltlich am nächsten am Original-Godzilla aus dem Jahr 1954 dran ist als jeder andere Film der Reihe, hat sein Verleih Toho angekündigt, den Film als Schwarzweiß-Version herauszubringen. Diese Fassung mit dem Titel Godzilla Minus One/Minus Color, oder kurz Godzilla-1.0/C, wird am dem 12.01. vorerst nur in japanischen Kinos zu sehen sein. Ein kurzer Trailer zeigt, wie die beeindruckenden monochromen Bilder des Films aussehen:
Laut Regisseur Takashi Yamazaki, der sich auch für die visuellen Effekte des Films verantwortlich zeichnete, war die Schwarzweiß-Fassung schon länger in Arbeit. Statt einfach die Farbe aus dem Film herauszunehmen, würde er akribisch Szene für Szene umgewandelt, einschließlich einiger Anpassungen für die neue Fassung, um einen dokumentarischen Stil zu erreichen und Godzilla noch furchterregender wirken zu lassen. Insgesamt soll der Film dadurch realistischer wirken.
Es gab in den letzten Jahren einen Trend von Schwarzweiß-Versionen erfolgreicher und gefeierter Filme, darunter auch Mad Max: Fury Road, Logan – The Wolverine und Nightmare Alley. Sollte Godzilla-1.0/C jenseits von Japan im Kino gezeigt werden, würde ich mir die Version auf jeden Fall auf der Leinwand anschauen. Bis dahin kann ich Euch allen, insbesondere – aber nicht nur – wenn Ihr ein Faible für Monsterhorror habt, sehr ans Herz legen, den neuen Godzilla in Farbe im Kino anzuschauen. Es ist nicht nur der beste Godzilla-Film, sondern auch einer der besten Filme des Jahres überhaupt. Davon sollte sich Hollywood bei nächsten Godzilla-Streifen eine Scheibe abschneiden.