Godzilla vs. Kong: Starttermin um zwei Monate vorgezogen!

© 2020 Warner Bros. Pictures

Quelle: Warner Bros. Pictures

Der Kinostart eines großen Films wurde verlegt. Das ist eine Meldung, die wir in den letzten zehn Monaten leider allzu häufig schon lesen mussten. Die Richtung, in die die Verschiebung diesmal erfolgt, ist allerdings eine absolute Seltenheit. Warner Bros. hat den US-Starttermin von Godzilla vs. Kong, der bereits mehrmals vor und während Corona verschoben worden war, um zwei Monate vorgezogen. Statt Ende Mai wird der Kampf der Titanen bereits am 26. März in Nordamerika beginnen. Das ist übrigens das bislang eindeutigste Zeichen dafür, dass konkurrierende Studios fest davon ausgehen, dass der neue Bond-Film Keine Zeit zu sterben vom ersten April-Wochenende weiter nach hinten, vermutlich bis in den Herbst verschoben werden wird. Wenn das geschieht, wird Godzilla vs. Kong weit und breit der einzige große Film im März und April sein.

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Sicherlich hofft man bei Warner, dass sich die Situation mit fortschreitenden Impfungen und dem Anbruch wärmeren Wetters bis Ende März deutlich entspannen wird, doch das Studio hat auch ein weiteres Ass im Ärmel. Godzilla vs. Kong wird in den USA parallel zum Kinostart auch kostenfrei für alle Nutzer des Streaming-Diensts HBO Max 30 Tage zum Abruf bereitstehen, bevor er wieder eine Zeitlang danach kinoexklusiv zu sehen sein wird. Das Modell, das erstmals bei Wonder Woman 1984 zum Einsatz kam, soll dieses Jahr bei jedem Warner-Film angewandt werden – zum großen Ärger vieler Filmemacher, Schauspieler und natürlich Kinobetreiber.

Die ersten beiden Gruppen haben einen weiteren Grund für Unmut neben ihrer Liebe fürs Kino – ihre Verträge sicherten ihnen zum Teil Profitbeteiligung an Kinoeinnahmen, die aber aufgrund des zeitgleichen Streaming-Veröffentlichung natürlich deutlich geringer ausfallen bzw. ganz entfallen könnten. Gerade die beiden von der Produktionsfirma Legendary mitproduzierten Warner-Filme Godzilla vs. Kong und Dune wurden zum großen Streitpunkt. Legendary ist nämlich für 75% des Budgets beider Filme aufgekommen, die bei jeweils rund $160-165 Mio liegen, und war verständlicherweise empört, als Warner die HBO-Max-Veröffentlichung ohne jegliche Ansprache angekündigt hat.

Die Situation bei Godzilla vs. Kong wurde noch mehr dadurch verschärft, dass Netflix Legendary zuvor $200 bis $250 Millionen angeboten hat, um exklusive Streaming-Rechte an dem Film zu kaufen, Warner die Transaktion aber zugunsten von HBO Max blockiert hat. Legendary drohte mit einer Klage und verlangte entweder einen reinen Kinostart oder eine Kompensation in Höhe von $250 Mio, dem Netflix-Angebot gleich. Beide Parteien konnten sich letztlich außergerichtlich einigen und der Film wird, wie geplant, in den USA zweigleisig fahren. Ob Legendary nun die $250 Mio bekommen hat, ist nicht bekannt. Außerdem ist die Zukunft von Dune, der erst im Herbst anlaufen soll, weiterhin unklar. Es kann sein, dass er als einziger Warner-Film nur im Kino zu sehen sein wird.

Warner musste auch die Verträge mit zahlreichen weiteren Regisseuren, Produzenten und Schauspielern anpassen und ihnen deutlich bessere Bedingungen und Entschädigungen zusichern, damit die Filme bei HBO Max starten dürfen. Das Studio sollte also besser hoffen, dass sich die Strategie lohnt, denn es ist inzwischen ein großes finanzielles Risiko, das Warner da eingeht. Verzweifelte Zeiten erfordern verzweifelte Maßnahmen.

Da der Filmstart nun plötzlich knapp zwei Monate entfernt ist, wird Warner das Marketing zum Streifen bald stark ankurbeln. Bislang gab es weder einen Trailer noch offizielle Bilder aus dem Film, lediglich wenige Sekunden Videomaterial in der Vorschau auf die Warner-Filme 2021. Der erste Trailer sollte daher bereits in den nächsten Wochen kommen. Außerhalb der USA ist international ein regulärer Kinostart für Godzilla vs. Kong geplant. Wann der neue Starttermin in Deutschland sein wird, steht noch nicht fest. Bisher war der Film bei uns für den 20. Mai angesetzt. Auch wenn ich kein großer Fan des letzten Godzilla-Films war, sind es definitiv Filme, die man auf einer möglichst großen Leinwand sehen sollte.

Godzilla vs. Kong ist der vierte Film in Warners und Legendarys MonsterVerse, das 2014 mit dem Godzilla-Reboot von Gareth Edwards begonnen hat. Es ist vorerst auch der letzte geplante Film in dem Universum, was vermutlich am enttäuschenden Einspielergebnis von Godzilla II: King of the Monsters liegt. Man wird jetzt erst abwarten, wie der neue Film läuft, bevor Entscheidungen über die Zukunft des Universums der Kaijus getroffen wird.

Adam Wingard (The Guest) inszenierte Godzilla vs. Kong als seinen ersten großen Blockbuster. Millie Bobby Brown, Kyle Chandler und Zhang Ziyi kehren darin aus Godzilla II zurück, die restliche Besetzung wird von Alexander Skarsgård ("Big Little Lies"), Julian Dennison (Deadpool 2), Eiza González (Baby Driver), Lance Reddick (John Wick), Jessica Henwick ("Marvel’s Iron Fist"), Brian Tyree Henry ("Atlanta") und Demián Bichir (The Nun) aufgefüllt.

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