Quelle: Warner Bros. Pictures
Am Sonntag schrieb Godzilla Minus One bei der 96. Oscarverleihung gleich dreifach Geschichte. Mit seinem Sieg in der Kategorie der besten visuellen Effekte gegen deutlich kostspieligeren Konkurrenten The Creator, Guardians of the Galaxy Vol. 3, Napoleon und Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins zu einem der kostengünstigsten Gewinner der Kategorie überhaupt. Mit einem geschätzten Budget von $10-12 Millionen war er sogar billiger als Überraschungssieger Ex Machina ($15 Millionen) vor acht Jahren. Was die Macher mit diesem nach Hollywood-Maßstäben mickrigen Budget auf die Kinoleinwand gezaubert haben, sollte den Verantwortlichen der 200-Millionen-Effektedebakel wie Ant-Man and the Wasp: Quantumania oder Aquaman: Lost Kingdom die Schamesröte in die Gesichter treiben.
Außerdem wurde Godzilla Minus One zum ersten nicht-englischsprachigen Film überhaupt, der den Effekte-Oscar gewonnen hat sowie zum ersten Godzilla-Film in der 70-jährigen Franchise-Geschichte, der überhaupt für irgendeinen Oscar nominiert wurde. Es war die verdiente Krönung für den Film, dessen kommerzieller Erfolg an US-amerikanischen Kinokassen alle Erwartungen übertroffen hat und ihn dort zu einem der umsatzstärksten fremdsprachigen Filme aller Zeiten gemacht hat. Absolut verdient, wenn Ihr mich fragt, denn Godzilla Minus One war besser als alles, was Hollywood bislang im MonsterVerse auf die Beine gestellt hat. Erstmals wirkte Godzilla in einem Film als eine unaufhaltsame, bedrohliche Naturgewalt.
Die Messlatte liegt also denkbar hoch, wenn Godzilla x Kong: The New Empire nächsten Monat in unsere Kinos kommt. Allerdings möchte dessen Regisseur Adam Wingard, der nach dem Erfolg seines MonsterVerse-Debüts Godzilla vs. Kong für den direkten Nachfolger zurückkehren durfte, gar nicht in direkte Konkurrenz mit Godzilla Minus One gehen und strebt für seinen Film einen ganz anderen Ton an. Während in jenem Film die menschliche Tragödie eines Landes, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche lag, im Mittelpunkt stand, sind menschliche Charaktere in Godzilla x Kong laut Wingard unwichtiger denn je. Die wahren Stars sind die Kaijus und Godzilla ist hier keine tödliche Urgewalt, sondern gemeinsam mit Kong einer der Beschützer der Erde. Nach ihrem Zusammenprall im letzten Film kämpfen sie in The New Empire als Buddys Seite an Seite gegen neue Gegner, darunter den Skar King und seine Affenarmee.
Anstelle einer düsteren, bedrohlichen Atmosphäre erwartet die Zuschauer ein Effekte-Feuerwerk mit reichlich Gekloppe zwischen riesigen Monstern. In dieser Hinsicht erinnert Godzilla x Kong: The New Empire wohl tatsächlich an die alten Godzilla-Filme von Toho, bloß mit dem hundertfachen Budget.
Zum offiziellen Vorverkaufsstart des Films, der in den USA Ende März und hierzulande am 4. April anläuft, hat Warner Bros. einen brandneuen Trailer veröffentlicht, der zwar nicht viel Neues zeigt, aber die zuvor etwas fragwürdigen CGI-Effekte zumindest etwas besser aussehen lässt. Vielleicht hat sich in der Post-Production seit dem ersten Teaser ja doch noch was getan. Einen Effekte-Oscar sehe ich aber immer noch nicht kommen. Kong: Skull Island war bisher der einzige MonsterVerse-Film, der für seine visuellen Effekte bei den Oscars nominiert wurde.
Unten noch das offizielle IMAX-Poster des Films:
Jeremy Slater ("The Umbrella Academy"), Simon Barrett (You’re Next) und Terry Rossio (Godzilla vs. Kong) schrieben gemeinsam das Drehbuch zu Godzilla x Kong. Rebecca Hall, Brian Tyree Henry und Kaylee Hottle kehren in ihren Rollen als Dr. Ilene Andrews, Bernie Hayes und Jia aus Godzilla vs. Kong zurück. Dan Stevens (The Guest) übernimmt als Kaiju-Experte Trapper eine neue Hauptrolle. Fala Chen (Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings), Rachel House ("Foundation") und Alex Ferns (The Batman) sind ebenfalls an Bord.
