Gregory Itzin in "24" (2006) © 20th Television
Quelle: Wilke Itzin Instagram
Gregory Itzin, der Darsteller eines der besten Serien-Bösewichte der letzten 20 Jahre, ist an Komplikationen während einer Notoperation gestorben. Er war 74 Jahre alt. Sein Sohn Wilke Itzin gab die traurige Meldung über Instagram bekannt:
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Während einer Karriere, die mehr als 40 Jahre umspannte, trat Itzin in mehr als 100 Filmen und Serien auf. Unvergesslich bleibt darunter seine Rolle als feiger, intriganter US-Präsident Charles Logan in der Echtzeit-Thrillerserie "24". Itzin übernahm zunächst eine wiederkehrende Rolle in der vierten Staffel und wurde mit Staffel 5 zum Haupt-Cast befördert. Die vielfach prämierte Staffel gilt gemeinhin als die beste der Serie, nicht zuletzt dank Itzins glorreicher Performance, dessen Charakter zwischen erbärmlich und diabolisch schwankte. Die Serienmacher hatten den Mut, den US-Präsidenten zum überraschenden Hauptbösewicht zu machen und Itzin erhielt für seine Darbietung eine Emmy-Nominierung als Nebendarsteller. Er kehrte in der Rolle für vier Episoden der sechsten Staffel zurück und spielte sie noch einmal in der achten Staffel, wofür er eine Gastdarsteller-Nominierung bei den Emmys erhalten hat.
Itzins TV-Karriere begann mit kleinen Auftritten in Serien wie "Mork vom Ork" (OT: "Mork & Mindy"), "Drei Engel für Charlie" (OT: "Charlie’s Angels") und "Fame – Der Weg zum Ruhm". In den Achtzigern absolvierte er Gastauftritte in den Kultserien "MacGyver" und "Das A-Team". Seine erste größere Serienrolle spielte er 1989 in Mel Brooks' kurzlebiger Sitcom "The Nutt House".
Seine erste Rolle im "Star Trek"-Universum spielte Itzin 1993 in "Star Trek: Deep Space Nine". Insgesamt verkörperte Itzin über 12 Jahre fünf verschiedene "Star Trek"-Charaktere. Neben einem weiteren Auftritt bei "Deep Space Nine" war er außerdem in einer "Star Trek: Voyager" und zwei "Star Trek: Enterprise"-Episoden zu sehen. Nach Rollen in "The West Wing – Im Zentrum der Macht", "Firefly" und "O.C., California" wurde Itzin in "24" besetzt. Die Rolle gab seiner Karriere einen großen Schub. In "The Mentalist" spielte er in einer wiederkehrenden Rolle den CBI-Chef Virgil Minelli und verkörperte während der ersten vier Staffeln der Thrillerserie "Covert Affairs" den Antagonisten Henry Wilcox. Weitere Rollen spielte er in "Desperate Housewives", "Mob City" und HBOs "Big Love". Seine finale Serienrolle absolvierte er 2020 bei "Navy CIS", nachdem er bereits 2003 einen anderen Charakter im Krimi-Dauerbrenner verkörpert hatte.
Im Kino war Itzin seltener zu sehen als im Fernsehen. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören u. a. Fear and Loathing in Las Vegas, Gesetz der Rache (OT: Law Abiding Citizen), The Ides of March – Tage des Verrats und Steven Spielbergs Lincoln.
Itzin erlitt 2015 einen schweren Herzinfarkt auf der Theaterbühne, während er Falstaff in Shakespeares "Henry IV" gespielt hat. Er erholte sich jedoch und setzte seine Schauspielkarriere danach fort.
Zum Abschluss noch eine meiner Lieblingsszenen von Itzin als Logan aus der 8. "24"-Staffel: