Bradley Cooper in Hangover 3 © 2013 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. AND LEGENDARY PICTURES
Quelle: The New Yorker Radio Hour
Lange Zeit war Bradley Cooper für mich der etwas nervige Reporter Will Tippin aus der Serie "Alias – Die Agentin". Die Abneigung gegen den Charakter hat sich zunächst unfairerweise auch auf den Schauspieler übertragen, doch spätestens mit seinem Auftritt in Silver Linings vor elf Jahren hat er mich endlich davon überzeugt, welches Talent in ihm schlummert. Inzwischen wurde Cooper neunmal für den Oscar nominiert, darunter viermal für seine schauspielerischen Leistungen, viermal als Produzent und einmal als Drehbuchautor. Dass er hinter den Kulissen genauso talentiert ist wie davor zeigte er mit seinem fantastischen Regiedebüt A Star Is Born. Seine zweite Regiearbeit Maestro mit ihm in der Rolle des legendären Komponisten Leonard Bernstein erscheint nächsten Monat auf Netflix und in ausgewählten Kinos und wird jetzt schon als möglicher Oscaranwärter gehandelt.
Bevor Cooper jedoch mit Silver Linings und American Hustle endgültig als vielseitiger Schauspieler wahrgenommen wurde, feierte er seinen großen Durchbruch im Kino mit dem Comedy-Überraschungshit Hangover. Der erste Film kam 2009 ohne große Erwartungen in die Kinos und seine Hauptdarsteller Ed Helms, Zach Galifianakis und Cooper waren im Mainstream auch noch keine etablierten Namen. Das änderte sich schlagartig, denn der Film wurde zu einem Mundpropaganda-Phänomen und zu einer der erfolgreichsten R-rated-Komödien aller Zeiten.
Inzwischen gilt Hangover als moderner Comedy-Klassiker. Das kann man von seinen beiden Fortsetzungen, die 2011 und 2013 folgten, leider wirklich nicht behaupten. Während der zweite Film eine komplette Kopie des ersten war, hatte der dritte kaum noch Lacher und war mehr Thriller/Krimi als Komödie. An den Kinokassen waren sie dennoch sehr erfolgreich. Die komplette Trilogie spielte weltweit rund 1,4 Milliarden US-Dollar ein und verkaufte mehr als neun Millionen Kinotickets in Deutschland.
Trotz dieses Erfolgs stand für alle Beteiligten fest, dass der dritte Teil der letzte werden würde. Sogar auf dem Plakat zum Film stand als Tagline nur noch "Das Ende". Von diesem Vorhaben ist Regisseur und Drehbuchautor Todd Phillips seitdem nicht abgewichen und feierte zuletzt mit Joker den größten Erfolg seiner Karriere, für den Cooper als Produzent übrigens ebenfalls eine Oscarnominierung erhielt.
Als er kürzlich bei einem Podcast gefragt wurde, ob er mit Comedy-Rollen fertig sei oder ob er in einer Komödie, die vielleicht nicht Hangover 5, aber etwas Ähnliches wäre, mitspielen würde, erklärte er, dass er einem weiteren Hangover-Film überhaupt nicht abgeneigt wäre: (aus dem Englischen)
Nun ja, ich würde Hangover 5 machen. Zuerst müsste ich natürlich Hangover 4 machen, aber ja. Ich würde Hangover 4 vermutlich ohne zu zögern drehen. Einfach weil ich Todd (Phillips) liebe, ich Zach (Galifianakis) liebe und ich Ed (Helms) so sehr liebe, würde ich es tun.
Bevor Ihr Euch jedoch schon Hoffnungen auf die Rückkehr des Wolfsrudels macht, hat Cooper hinzugefügt, dass er nicht glaube, dass Todd Philips je einen vierten Film drehen würde.
Hättet Ihr denn überhaupt Interesse an Hangover 4? Aus morbider Neugier würde ich ihn mir vielleicht anschauen, aber am besten wäre es gewesen, wenn es nur beim ersten Film geblieben wäre.