© 2017 Universal Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
Enthält Spoiler zum Film!
Habt Ihr Lust auf unbeschwerte, reine Unterhaltung, habt Thor – Tag der Entscheidung bereits gesehen und seid Genrefilmen nicht prinzipiell abgeneigt? Dann kann ich Euch nur ans Herz legen, sich Happy Deathday im Kino anzuschauen. Diese Slashervariante der bekannten …und täglich grüßt das Murmeltier-Zeitschleifen-Thematik gehört für mich zu den kurzweiligsten Filmen, die ich dieses Jahr gesehen habe.
Das Konzept, dass eine Studentin an ihrem Geburtstag von einem maskierten Killer getötet wird und den Tag immer wieder erleben muss, bis sie die Identität des Killers herausfindet, ist so simpel wie spaßig. Es ist aber auch nicht zuletzt der bezaubernden Hauptdarstellerin Jessica Rothe zu verdanken, dass der Film so gut funktioniert. Sie vollbringt die Wandlung von einer herablassenden Bitch zu einer sympathischen Protagonistin, mit der man gerne mitfiebert, sehr überzeugend. Von der FSK-Freigabe ab 12 Jahren sollte man sich definitiv nicht stören lassen. Hier geht es um den Plot und die Charaktere und nicht um blutiges Gemetzel.
Der Film hat sein Publikum bereits gefunden und gehört zu den kommerziell größten Überraschungserfolgen des Herbsts. Bei einem Budget von unter $5 Mio spielte er weltweit bereits mehr als $100 Mio ein.
In der Hollywood-Realität kann das eigentlich nur eins bedeuten: ein Sequel. Noch hat Blumhouse, die Low-Budget-Horrorschmiede, die den Film produziert hat und auch für Hits wie Get Out oder The Purge verantwortlich ist, keine Fortsetzung in Auftrag gegeben, doch es scheint angesichts des Erfolgs und der positiven Resonanz nur eine Frage der Zeit zu sein. Wenn es dann so weit ist, werden die Macher nicht erst lange überlegen müssen, wie man die eigentlich abgeschlossene Geschichte fortsetzt, denn wie Regisseur Christopher Landon (Scouts vs. Zombies) enthüllt hat, hat er bereits eine sehr konkrete Sequel-Idee. Diese soll einige offene Fragen beantworten, darunter, weshalb Tree (Rothe) überhaupt in eine Zeitschleife geraten ist: (aus dem Englischen)
Ich versuche mich bedeckt zu halten und nichts zu verraten. Wir möchten es nicht verhexen. […] Aber wenn wir Glück haben und die Leute den Film mögen und wir einen weiteren machen dürfen, dann kann ich bereits sagen, dass ein Sequel in meinem Kopf bereits fertig ist. Es ist überhaupt nicht so, wie es irgendjemand erwarten würde, aber es wird Sinn ergeben. Und es wird viele Fragen beantworten, die die Zuschauer am Ende des ersten Films noch haben könnten. Aber natürlich nur, wenn ich die Gelegenheit bekomme, diese Geschichte auch zu erzählen. Wenn nicht, werde ich die Idee vermutlich mit ins Grab nehmen.
Es ist schwer sich vorzustellen, doch es hätte eine alternative Realität geben können, in der Happy Deathday bereits vor zehn Jahren unter dem Titel Half to Death und mit Megan Fox in der Hauptrolle produziert wurde. Das war nämlich der ursprüngliche Plan und so lange gibt es schon das Drehbuch von Scott Lobdell. Das Megan-Fox-Projekt fiel jedoch auseinander und der Film lag lange auf Eis. In der Zwischenzeit wurde jedoch nicht nur der Titel verändert, Landon schrieb das Drehbuch zusätzlich um. So war die Killerin ursprünglich nicht nur Trees Mitbewohnerin Lori, wie Landon verraten hat:
Im ursprünglichen Entwurf des Autors Scott Lobdell, den ich überarbeitet habe, waren Lori und Gregory (Trees Professor-Liebhaber) die Killer. Sie waren ein Psychopathen-Pärchen, das Tree gemeinsam ermordet hat. Das hat auch meiner Sicht nicht gut funktioniert. Ich dachte aber, dass es eine tolle Gelegenheit wäre, Gregory zu einem potenziellen Verdächtigen zu machen. Es hat mich nicht weitergebracht, ihn zu einem der Killer zu machen. Diese Änderung habe ich vorgenommen. Außerdem habe ich es geliebt, falsche Fährten zu legen. Im alten Drehbuch war es nicht Trees Geburtstag. Sie hat niemals den Cupcake bekommen. Das alles ist nicht passiert. Und ich dachte, dass es interessant wäre, wenn Lori immer schon zum Tagesbeginn versuchen würde, Tree zu töten und immer scheitern würde, bis es dann aber doch einmal funktioniert. Damit habe ich gespielt.
Sobald ich die ganze Idee mit Lori ausgearbeitet habe, ging es nur noch darum, glaubwürdige falsche Fährten zu legen. Das fiel einem nicht so schwer, denn Tree ist eine so unsympathische Person zu Beginn des Films, dass es viele potenzielle Kandidaten gibt, die sie möglicherweise töten wollen würden.
Ich finde auch, dass der Professor als Killer viel zu offensichtlich gewesen wäre und die aktuelle Version die bessere ist. Vor allem hoffe ich aber, dass Landon die Gelegenheit bekommen wird, seine Sequel-Idee umzusetzen. Auch wenn Slasher-Sequels nur selten mit dem ersten Film mithalten können, würde ich allzu gerne Jessica Rothe wieder in dieser Rolle und in einer neuen Zeitschleife sehen.