Margot Robbie und Jared Leto in "Suicide Squad" (2016) © Warner Bros. Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
Harley Quinn, Jokers nicht weniger durchgeknallte Geliebte und Komplizin, gehört aktuell zu den beliebtesten und bekanntesten Charakteren der DC Comics, obwohl ihre Genesis ironischerweise gar nicht in den Comics stattgefunden hat, sondern in der Batman-Zeichentrickserie aus den Neunzigern. Neben Jared Leto als Joker war Margot Robbie als Harley Quinn eins der größten Verkaufsargumente des Ensemble-Films Suicide Squad letztes Jahr. Anhand der Vielzahl von Harley-Verkleidungen auf Conventions, an Halloween oder am Karneval wird ersichtlich, wie beliebt der Charakter ist. So beliebt sogar, dass noch vor der Veröffentlichung von Suicide Squad Gespräche über einen eigenen Harley-Quinn-Film begannen, produziert von Margot Robbie selbst und natürlich mit ihr in der Hauptrolle. Daraus wurde letztlich das Projekt Gotham City Sirens entwickelt, das Harley mit weiteren weiblichen Charakteren des DC-Universums zusammenbringen wird (Catwoman und Poison Ivy lassen grüßen, schätze ich). Suicide-Squad-Regisseur David Ayer übernimmt die Regie des Films.
Doch momentan scheint Gotham City Sirens nicht die Priorität für Warner Bros. oder für Margot Robbie zu sein, denn soeben wurde ein weiterer Film angekündigt, der Robbie als Harley im Mittelpunkt haben wird – neben dem Joker selbst. Jared Leto wird als Clown Prince of Crime im Harley Quinn/Joker-Spin-Off zurückkehren, das von John Recua und Glenn Ficarra geschrieben und inszeniert werden wird. Recua und Ficarra sind am besten für ihre grandiose Romcom Crazy, Stupid, Love bekannt und wenn man das "Stupid" herausnimmt, könnte das glatt der Titel für den Harley/Joker-Film sein (und wenn er das Niveau von Suicide Squad hat, kann man das "Stupid" auch getrost drin lassen). Die beiden arbeiteten schon beim Gaunerthriller Focus mit den Suicide-Squad-Stars Will Smith und Margot Robbie zusammen und sind Filmemacher, deren Arbeit ich bislang geschätzt habe.
Der aktuelle Plan sieht es vor, dass Warner zunächst Suicide Squad 2 produziert (dessen neuer Regisseur noch gesucht wird), in dem Jared Leto neben Margot Robbie ebenfalls zurückkehren wird, wie kürzlich bestätigt wurde, und danach direkt den Harley Quinn/Joker-Film. Eile ist geboten aufgrund der begrenzten Laufzeit der Verträge mit den Schauspielern und ihren vollen Terminkalendern. Es ist noch nicht klar, an welcher Stelle sich Gotham City Sirens einfügen wird. Wenn Ihr mich fragt, erscheint mir die aktuelle Planung von Warner Bros. hinsichtlich ihres DC-Kinonuniversums mehr als wirr.
Nur zur Klarstellung: das ist ein komplett separates Projekt von dem kürzlich angekündigten Solo-Film über den Joker, der in den Achtzigern spielen soll, von Martin Scorsese (!) produziert und von Todd Phillips geschrieben wird, und einen anderen Darsteller als Joker haben wird.
Viele Suicide-Squad-Zuschauer haben (zu Recht) bemängelt, dass der Joker in dem Film bestenfalls eine verzichtbare Randfigur war, nachdem er bei der Vermarktung noch eine sehr große Rolle spielte. Sogar Jared Leto selbst war unzufrieden damit, wie viele von seinen gedrehten Szenen letztlich nicht im fertigen Film zu sehen waren. Sein Auftritt als Joker war so kurz, dass man nicht wirklich beurteilen konnte, ob er eine gute oder eine schlechte Wahl war. Er hatte auf jeden Fall Potenzial, doch in seiner begrenzten Screentime konnte er es kaum entfalten.
Dazu wird Jared Leto jetzt viele Gelegenheiten haben, mit Rollen in Suicide Squad 2, Gotham City Sirens und dem Harley Quinn/Joker-Spin-Off. Ich drücke ihm die Daumen, dass es bessere Filme werden als der erste Suicide Squad, der für mich zu den schwächsten Comicverfilmungen der letzten Jahre gehört. Aber immerhin: die visuell schönste Szene des Films gehört Robbie und Leto, wenn sie als Harley und Joker ins Chemikalienfass eintauchen.
Wie wäre es mit dem Titel Crazy in Love für den Film?